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1009 - Agenten auf Mardi-Gras

Titel: 1009 - Agenten auf Mardi-Gras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie sind selbst Opfer, die keinen freien Willen haben. Du darfst ihnen nichts antun."
    „Überlaß das nur mir, Pinguin."
    Robert Aerts steuerte das Geschütz auf die Tür zu, und diese glitt auf. Mimi sah durch den sich verbreiternden Spalt ein metallisches Schimmern und wußte sofort, daß sich irgend etwas im Korridor verändert hatte. Sie wollte Aerts warnen, doch der hatte die Gefahr selbst schon erkannt. Bevor noch Mimi einen Laut von sich geben konnte, aktivierte Aerts das Geschütz.
    Ein Energiestrahl blitzte auf, fegte einen Teil der Tür hinweg und erfaßte mit seiner sengenden Glut einen Schwärm von fliegenden Mini-Robotkugeln. Sie vergingen alle in einer einzigen furchtbaren Explosion. Die glühenden Splitter flogen in alle Richtungen davon, und nur der energetische Schutzschild des Geschützes verhinderte, daß sie selbst davon getroffen wurden.
    „Das ist ein Schauspiel!" rief Aerts mit vor Erregung heiserer Stimme. „Das ist aber erst der Auftakt, Pinguin. In welche Richtung?"
    „Nach rechts", sagte Mimi.
    Sie ahnte, daß sie an der Seite von Robert Aerts keine ruhige Minute haben und in ständiger Lebensgefahr schweben würde. Denn der bevorstehende Kampf würde von beiden Seiten ohne jede Rücksicht geführt werden. Die aktivierten Agenten wurden so gesteuert, daß sie nur auf die Vernichtung des Kontors hinarbeiteten. Und Robert Aerts besaß ohnehin weder Skrupel noch Hemmungen.
    „So, Pinguin", sagte Aerts, während sie mit dem Geschütz durch einen Hauptkorridor fuhren. Aerts schwenkte dabei den Projektorlauf, um jede Gefahr sofort anvisieren zu können. „Jetzt denke einmal darüber nach, wie wir den drei Brüdern am besten beikommen könnten."
    „Ich weiß nicht", sagte Mimi unsicher. Sie dachte zwar angestrengt nach, aber ihre Gedanken waren wie Schatten, die sie nicht fassen konnte. In ihrem Kopf begann sich eine Leere breit zu machen, die sie erschreckte.
    „Versuche nicht, mich zu täuschen, Pinguin", sagte Aerts drohend. „Ich weiß, daß du ein Genie bist und das Kontor besser kennst als jeder andere - besser sogar als die Positronik selbst. Also, was können wir tun, um die drei Fanatiker zu schnappen?"
    „Fahre zu ihrem Hauptquartier", schlug Mimi vor. „Ich werde dort nach einer Schwachstelle in ihrer Verteidigung suchen, wo wir durchbrechen können."
    „Das hört sich nicht schlecht an", lobte Aerts.
    Mimi aber war von ihrer Idee nicht so begeistert. Es war nur eine Notlösung, um Aerts bei Laune zu halten und Zeit zu gewinnen.
    Ihr würde schon noch ein Ausweg einfallen. Es war vermutlich nur eine vorübergehende Schwäche, die ihr das Denken schwer machte. Es mußte der Schock sein, den Aerts' brutales Vorgehen ihr verursachte.
    Ja, anders kann es gar nicht sein, redete sich Mimi ein. Doch irgendwie wußte sie, daß das nicht die Wahrheit war. Die Ursache für ihr Versagen mußte eine ganz andere sein.
    Sie kam nur nicht dahinter, was es war.
    Sie spürte nur, daß das Wissen, das ihr auf so wundersame Weise zugeflossen war, ihrem Geist nun wieder allmählich entströmte.
    „Wo sind wir jetzt?" fragte Aerts.
    Die Umgebung war ihr fremd. Da war ein breiter und hoher Gang, sie kam sich darin klein und verloren vor. Der Gang führte in gerader Richtung weiter.
    „Geradeaus", sagte sie.
    Sie erkannte eine markante Stelle und sagte: „Nach links."
    „Jetzt finde ich mich wieder selbst zurecht", erklärte Aerts.
    Mimi atmete auf, denn sie hatte völlig die Orientierung verloren. Es war gut, wenn Aerts allein zurechtkam, denn dann quälte er sie wenigstens nicht mit Fragen.
    Mimi sehnte sich auf einmal zurück in ihr Land und zu ihrem Volk. Diese kalte, technisierte Welt machte ihr Angst.
     
    6.
     
    Die über 1700 Kontorbediensteten waren auf einigen Planquadraten des Raumhafens zusammengedrängt, umgeben von der bedrohlichen Robotik eines feindlich eingestellten Computersystems.
    „Wir können das Kontor nicht mehr halten", erklärte Mont Lamer, der seit Jost Governors Verschwinden zusammen mit Nerd Vircon die technische Planung übernommen hatte. Nachdrücklich fügte er hinzu: „Du mußt dich zur Aufgabe des Kontors entschließen, Alja. Die Sicherheit des Lebens geht der Erhaltung der technischen Anlagen vor."
    „Du hast recht, Monti", sagte sie niedergeschlagen.
    Nachdem Jost Governor und Kredo Harven schon lange nicht mehr als Berater zur Verfügung standen, hatten sich auch Avor Sassoon und Perry Rhodan abgesetzt, und Alja hoffte, daß sie wenigstens das Versteck

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