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1009 - Agenten auf Mardi-Gras

Titel: 1009 - Agenten auf Mardi-Gras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie wiederholte den Aufruf einige Male, bevor sie fortfuhr: „Ich sehe mich leider genötigt, das Kontor zu evakuieren. Die Positronik ist bereits fast zur Gänze von Computerbrutzellen verseucht, wir wissen uns nicht mehr zu helfen. Vielleicht beruhigt sich die Lage, wenn alle Lebewesen das Kontor verlassen.
    Wir haben eine Luftbrücke errichtet, durch die die Angestellten in ein Camp außerhalb des Hansestützpunktes gebracht werden."
    Sie verstummte und stellte auf Empfang. Aber wie nicht anders zu erwarten, kam keine Antwort. Sie schaltete wieder auf Sendung und gab einen Lagebericht. Dann schilderte sie, daß sie zusammen mit Mont Lamer und einer zehnköpfigen Einsatzgruppe zu Fuß das Kontor durchquerte. Sie nannte ihre Position und fügte hinzu: „Falls wir in eurer Nähe sind und ihr unsere Hilfe braucht, dann meldet euch." Sie fand, daß ihr Angebot unter den gegebenen Umständen recht seltsam klang, darum sagte sie: „Unsere ganze Hoffnung ruht auf euch. Wenn ihr kein Mittel gegen die Computerbrutzellen findet, dann ist das Kontor verloren."
    Wieder wartete sie vergeblich auf eine Antwort.
    Plötzlich hörte sie ein Knistern. Es kam durch die Wand und wurde immer bedrohlicher. Bevor sie noch fragen konnte, was das zu bedeuten hatte, ergriff Lamer sie unter dem Arm und lief mit ihr fort.
    Hinter ihnen kam es zu einer Detonation, die Wand barst, und Blitze zuckten aus ihr hervor. Alja war klar, daß die Computerbrutzellen damit begannen, die Macht auch über diesen Sektor zu ergreifen.
    „Alarm! Alarm!" rief die Positronik. „Beachtet die Sicherheitsvorschriften. Räumt die betroffenen Sektoren, damit die Robotik in ihrer Pflichterfüllung nicht gestört wird."
     
    *
     
    Eine der Wände begann zu glühen, die Kunststoffverschalung schmolz und löste sich schließlich in Rauch auf. Alja konnte sich gut vorstellen, was sich nun im mikropositronischen Bereich abspielte. Es war ein Kampf zwischen dem Computersystem und den Brutzellen, den Invasoren der Superintelligenz Seth-Apophis.
    Es war klar, daß Albert dabei auf verlorenem Posten stand. Die Positronik hatte keine Mittel, sich der mikroskopischen Angreifer zu erwehren.
    Alja sah es förmlich vor sich, wie sich die Robot-Phagen auf die Computerzellverbände stürzten, sie aufbrachen und sie umwandelten. Wie sie Computerzelle um Computerzelle umfunktionierten und sich gleichzeitig durch Replikation vermehrten, die zerstörten Computerzellen ersetzten und so nach und nach das gesamte System übernahmen.
    Dadurch kam es in allen Teilen zu Überlastungen, Spannungen entstanden, die nicht abgeleitet oder abgefangen werden konnten, so daß schließlich auch das Energienetz zusammenbrach. Das führte zu Kurzschlüssen, die Leitungen schmolzen und die freiwerdenden Energien schlugen auf die Kontoreinrichtungen über.
    Alja hatte das alles schon unzählige Male erlebt. Die Sicherheitseinrichtungen, die für solche Notfälle gedacht waren, konnten nicht zum Tragen kommen, weil die für eine Aktivierung nötigen Impulse ausblieben. Und schließlich infiltrierten die Computerbrutzellen auch die positronischen Teile der Sicherheitsanlagen und ließen sie entarten. Die Folge war, daß die Einrichtungen, die Gefahrenherde eindämmen und entschärfen sollten, diese nun selbst schürten.
    Es war ein Teufelskreis, aus dem es keinen Ausweg gab. Man hätte schon das Übel an der Wurzel fassen und die Computerbrutzellen eliminieren müssen. Aber gegen diese gab es noch keine Waffe. Jost arbeitete daran. Vielleicht hatte er von Perry Rhodan neue Impulse bekommen und war auf dem Weg, eine Lösung für das Problem zu finden.
    Wenn es nur so war, damit das Kontor doch noch gerettet werden konnte!
    Hinter ihnen kam es zu einer gewaltigen Explosion. Als Alja zurückblickte, stellte sie erleichtert fest, daß die Robotsicherung noch soweit funktionierte, daß sie zwischen der Explosionsstelle und ihnen einen Schutzschirm errichtete.
    „Alarmstufe eins!" meldete sich die Robotstimme. „Alle Lebewesen müssen das Kontor sofort verlassen. Es besteht höchste Lebensgefahr."
    Vor ihnen zuckten plötzlich Flammen aus dem Boden und griffen schnell um sich. Die Vorhut wich in einen Seitengang aus. Die anderen folgten. Bevor Alja und Lamer mit den beiden Männern der Nachhut noch auf schließen konnten, schirmte die Sicherheitsautomatik das betroffene Gebiet durch eine Energiewand ab.
    „Zutritt verboten!" verkündete die Positronik. „Höchste Lebensgefahr durch

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