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101 - Der Seelensauger

101 - Der Seelensauger

Titel: 101 - Der Seelensauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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trieb ich die Hunde an.«
    »Und der Kristallwolf?« fragte Mr. Silver.
    »Ich wagte erst nicht, zurückzuschauen, tat es schließlich aber doch«, sagte Fairbanks. »Die Angst saß mir im Nacken. Der Kristallwolf folgte uns, aber er lief nicht besonders schnell, sonst hätte er uns spielend eingeholt. Er blieb irgendwann stehen, und die Entfernung zwischen ihm und uns wurde allmählich größer. Ich dankte dem Himmel dafür.«
    »Warum, glauben Sie, blieb der Wolf stehen?« wollte der Ex-Dämon wissen.
    »Vielleicht wollte er sich nicht zu weit von seinem Rudel entfernen«, sagte David Fairbanks und zuckte mit den Schultern. »Wölfe leben in Rudeln.«
    »Aber Sie haben nur diesen einen Kristallwolf gesehen.«
    »Sie meinen, da ist es falsch, gleich auf ein Rudel zu schließen«, sagte Fairbanks und kratzte sich den Vollbart. »Wahrscheinlich haben Sie recht. Vielleicht gibt es nur diesen einen Kristallwolf. Aber den gibt es wirklich! Der ist keine Einbildung von mir.«
    »Fiel Ihnen sonst noch irgend etwas auf, Mr. Fairbanks?« erkundigte sich der Ex-Dämon.
    Der Mann dachte mit geschürzter Unterlippe nach. »Nein«, antwortete er nach einer Weile. »Oder doch!« verbesserte er sich einen Augenblick später. »Mir war, als hörte ich einen gellenden Pfiff, aber da bin ich mir nicht sicher. Es war zuviel Lärm um mich. Die Hunde keuchten und kläfften, der Schlitten ratterte über Eis und Schnee, die Meßgeräte schepperten und klapperten.«
    Es war Yappoo, dachte Mr. Silver, aber das behielt er für sich.
    »Ich hätte wahrscheinlich kein Wort über den Kristallwolf verloren«, sagte David Fairbanks, »wenn ich den Verlust des Meßgeräts nicht hätte melden müssen. Als ich meinen schriftlichen Bericht abgab, dachte Robert Grable, ich würde einen Witz machen. Er rief mich zu sich und wollte wissen, was wirklich geschehen war. Als ich meine Geschichte wiederholte, wurde er sauer. Aber ich konnte nur dabei bleiben, denn es war die Wahrheit.«
    »Würden Sie mir die Stelle zeigen, wo Sie dem Kristallwolf begegneten?« fragte Mr. Silver.
    David Fairbanks trank den Rest seines stark mit Rum angereicherten Tees. Er schob die leere Tasse von sich. »Darf ich ehrlich sein?«
    »Ich bitte darum.«
    »Eine sehr große Freude machen Sie mir damit nicht, Sir. Seit diesem Erlebnis war ich nie wieder draußen.«
    »Das kann ich verstehen«, sagte Mr. Silver. »Sie brauchen sich auch keiner Gefahr auszusetzen. Sie bringen mich zu dieser Stelle und kehren gleich wieder zur Wetterstation zurück. Wir fahren mit zwei Schlitten.«
    Fairbanks dachte nach. »Sie scheinen ein sehr mutiger Mann zu sein, Mr. Silver.«
    »Vielleicht sollte ich es Ihnen nicht sagen, Mr. Fairbanks, aber ich bin für Offenheit«, bemerkte der Ex-Dämon. »Es besteht leider die Gefahr, daß die Kristallwölfe irgendwann einmal über diese Wetterstation herfallen. Kugeln und verriegelte Türen können sie mit Sicherheit nicht aufhalten. Man muß diese Bestien beizeiten jagen und zur Strecke bringen. Sonst gibt es hier eines Tages keine Besatzung mehr.«
    David Fairbanks schluckte aufgeregt. »Ihre Offenheit macht mir Angst, Mr. Silver. Wissen Sie denn, wie man einen solchen Kristallwolf vernichtet?«
    »Ich bin sicher, daß ich das kann«, sagte der Ex-Dämon.
    »Dann haben Sie wohl eine Wunderwaffe in Ihrem Gepäck.«
    »Schon möglich«, sagte der Hüne schmunzelnd. »Wann fahren wir?«
    Fairbanks lachte. »Mann, Sie haben es aber eilig.«
    »Die Zeit drängt«, erwiderte Mr. Silver. »Je eher ich mich um die Kristallwölfe kümmere, desto geringer ist die Gefahr, daß sie hierher kommen.«
    »Ich muß erst mit Robert Grable reden«, sagte Fairbanks.
    »Wenn Sie erlauben, erledige ich das«, meinte Mr. Silver. »Sie spannen inzwischen die Hunde vor die Schlitten, okay?«
    »Okay«, sagte Fairbanks heiser. »Ehrlich gesagt, ganz geheuer ist mir bei der Sache nicht.«
    »Es wird Ihnen nichts zustoßen«, versprach der Ex-Dämon. »Dafür verbürge ich mich.«
    »Ich glaube Ihnen - weiß der Teufel, warum.«
    ***
    Arma riß die Augen auf. Sterben! Sie müsse sterben, hatte Atax gesagt. Der geschlechtslose Dämon meinte es mit Sicherheit ernst, doch Arma wußte nicht, womit sie sich seinen Zorn zugezogen hatte.
    Atax starrte sie durchdringend an. Er war ein sehr starker Dämon, und er wußte, wie er Armas Abwehrzauber schwächen konnte. Dennoch versuchte sie ihn heimlich zu aktivieren.
    »Willst du mich töten?« fragte die Zauberin nervös.
    »Das ist der

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