101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele
Shuttlebusse,
HSV-Museum am Stadion, Mo–So 10–19 Uhr (letzter Einlass um 18.30 Uhr), www.imtech-arena.de
HSV Arena Store, Mo–Fr 10–18, Sa 10–16 Uhr, www.hsv.de
St. Pauli: Millerntorstadion, U3 St.Pauli oder S1, S3 Reeperbahn, Heiligengeistfeld 1, www.fcstpauli.com
Fanshop FC St. Pauli, Heiligengeistfeld 1, Mo–Sa 10–19 Uhr, bei Heimspielen an Sonn- und Feiertagen: Öffnung jeweils drei Stunden vor Anpfiff www.fcstpauli.com
Buchtipp: Ronny Galczynski, Bernd Carstensen: FC St. Pauli Vereinsenzyklopädie, 400 Seiten, 24,90 €, Verlag Die Werkstatt. Alles, was es über den Kiezclub zu wissen gibt.
34 Wein – made in Hamburg
Dass Hamburg mit Gewürzen, Kaffee und Tee Handel trieb und treibt, das ist bekannt. Weniger allerdings, dass Hamburg stets eine große Rolle im Weinhandel spielte. Und noch weniger weiß man, dass ein bestimmter Wein hier weiter veredelt wird, das ist nur Kennern und Hamburgern vorbehalten.
Das Stichwort heißt Rotspon, eine alte niederdeutsche Bezeichnung für Rotwein. Mit »spon« meinte man damals »hölzernes Behältnis« (Span = Holz), also ein Fass. Und ein Rotspon war und ist daher roter Fasswein. Bereits im 13. Jh. brachten Hansekoggen französische Weine aus Bordeaux nach Bremen, Lübeck und Hamburg. Im Mittelalter war der Wein ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Stadt. Echter Rotspon ist traditionell immer ein im Fass gekaufter Wein, der dann nach Norddeutschland transportiert wurde.
Selbst Winzer aus Bordeaux waren früh erstaunt, wie gut sich ihre Weine weiterentwickelten. Das Geheimnis lag u. a. in der Qualität der Fässer. Die französischen Weinbauern waren damals arm, konnten sich nur billige Holzfässer leisten, in denen eine qualitative geschmackliche Weiterentwicklung des Weins kaum möglich war. Die reicheren hanseatischen Händler dagegen füllten ihre Weine in gute Fässer ab. Die Reise bekam den Weinen gut, sie nahmen den Geschmack der Holzfässer auf, ebenso trug ihre anschließende Lagerung im ausgeglichenen maritimen Klima zur Veredlung bei – eine deutliche geschmackliche Verbesserung war das Resultat. Dazu kam, dass Weine aus verschiedenen Lagen zwecks Optimierung verschnitten wurden und ein Cuvée ergaben.
Diese Weine wurden dann nach Nord- und Osteuropa (z. B. an den Zarenhof in St. Petersburg) weiterverkauft. Eine ganze Reihe von Weinhändlern lebte zu jenen Zeiten nur vom Export nach Russland.
Ein Kuriosum am Rande: Damals arbeiteten französische Weinhäuser mit Hamburger Weinspezialisten zusammen: Sie schickten junge Weine zum Reifen nach Hamburg, um sie anschließend wieder zu reimportieren.
Und heute? Rotspon dürfen nur Weine genannt werden, die bis zu vier Monaten in speziellen Barrique-Fässern weiter reifen – in Hamburg, Bremen oder Lübeck. Danach werden sie von Hand in Flaschen abgefüllt. (mi)
Weinetikett mit Michel
Info
Hamburg nennt sich zu Recht das »Tor zur Welt«. Waren aus fernen Ländern wurden per Schiff in die Hansestadt gebracht, doch für viele Dinge war Hamburg nicht Endstation, sondern nur Ort der Veredlung (z. B. Kaffee, Tee, Gewürze), um dann an den finalen Bestimmungsort transportiert zu werden – eine klassische »Wertschöpfungskette«.
Traditionell gelangten nach Hamburg daher mehr Weine aus dem Ausland als aus deutschen Landen, kamen diese doch zumeist auf dem Landweg. Diese standen früher unter dem Verkaufsrecht des »Hohen Senats«, dagegen durften Kaufleute Rotwein importieren, zumeist aus Bordeaux.
INFO
Information: In Hamburg ist das Weinhaus G.H. Wehber auf die Produktion sowie den Verkauf von Rotspon spezialisiert – auch online. Die Weine kosten zwischen 6–12 €, je nachdem, aus welchen Basisrotweinen das Cuvée stammt. Es lohnt sich kaum, so weit herauszufahren (ab City ca. 25 km). Auch spezialisierte Weinhandlungen in der Stadt führen Rotspon.
G.H. Wehber, Poppenbütteler Chaussee 26, 22397 Hamburg, Tel. 040/782712, www.weinkontor-wehber.de In der Stadt haben folgende
Restaurants Rotspon im Angebot:
Restaurant Rickmer Rickmers bei den Sankt Pauli Landungsbrücken Ponton 1A, www.rickmer-rickmersgastronomie.de . Sozusagen in der Kombüse des Museumsschiffs am Hafen, tgl. 11–18 Uhr.
Bullerei, Lagerstraße 34b, www.bullerei.com . Tim Mälzer lässt grüßen, das ist sein Restaurant (s. S. 191 ).
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