101 London - Geheimtipps und Top-Ziele
haben, ist hier im Museum of London ausgestellt.
Der Eingang des Museums liegt nicht auf Straßenebene, sondern man muss eine Treppe hinaufgehen. Oben gibt es eine Aussichtsplattform, von der man einen großen Teil der mittelalterlichen Stadtmauer mit römischen Fundamenten sehen kann, ein Teil der Mauer wurde in das Gebäude des Museums integriert.
Das Museum ist chronologisch angeordnet, sodass man der Reihe nach die verschiedenen Zeitabschnitte durchwandert. Zu sehen gibt es außerdem Drucke und Modelle der Stadt aus den verschiedenen Epochen. Der Rundgang beginnt mit prähistorischen Funden, wie den 6.000 Jahre alten Überresten einer Frau, der »Shepperton Woman«, deren Gesicht man anhand der Knochen rekonstruieren konnte. Im römischen Abschnitt gibt es Mosaike aus Stadtvillen und Marmorskulpturen. Die Zeiten überlebt hat auch ein Lederslip, wie man ihn unter der Toga trug. Er erinnert an ein Bikini-unterteil. Die Spannbreite reicht von Wikingerschmuck und Seidenwaren, die im East End gewebt wurden, Gemälden, Dokumentationen und Kurzfilmen über Ereignisse wie den Großen Brand, bis zu Fotografien aus der neueren Zeit – beispielsweise London im Zweiten Weltkrieg und die »Swinging Sixties«. Das Docklands Museum (s. Kap. 6 ) gehört ebenfalls zum Museum of London. Dort werden, wie in anderen Teilen Londons, auch weiterhin Ausgrabungen vorgenommen.
Das Museum of London – ein wenig versteckt im Straßengewirr nördlich von St. Paul’s
Ein kurzer Spaziergang über die Aldersgate Street in südlicher Richtung führt vom Museum zum Postman’s Park, eingegrenzt von der King Edwards Street, Little Britain und Angel Street. Der hübsch angelegte Park, von hohen Gebäuden umgeben, ist eine ruhige Oase inmitten des Verkehrs und gehörte früher zu dem Gelände verschiedener Kirchen. Hier befindet sich das Memorial to Heroic Self Sacrifice – eine Wand mit Plaketten, die an Menschen erinnert, die selbstlos für andere ihr Leben gaben. Die Wand wurde im Jahr 1887 von George Frederic Watts anlässlich des Goldenen Jubiläums von Queen Victoria angelegt. Das Denkmal besteht aus Keramikplatten, die den Namen der jeweiligen Person zeigen und kurz erklären, welche selbstlose Tat vollbracht wurde. Hierbei handelt es sich nicht um große Generäle oder Kriegshelden.
Erinnerung an Menschen, die für andere das Leben gaben
Es finden sich die Namen einfacher Leute, die in alltäglichen Situationen ihr Leben ließen und die normalerweise in Vergessenheit geraten wären. So zum Beispiel ein Lokführer, der ein Zugunglück verhinderte, eine Frau, die bei einem Schiffsunglück ihre Schwimmweste hergab oder eine Frau, die drei Kinder aus einem brennenden Haus rettete. Watts war ein radikaler Sozialist, der sich für die Belange der weniger begünstigten Mitbürger einsetzte und aus Protest gegen seinen eigenen Stand zweimal die Verleihung eines Ehrentitels ablehnte.
INFO
Hinkommen: Moorgate oder Barbican, District Line, Hammersmith & City Line oder Metropolitan Line.
Information:
Museum of London, 150 London Wall, Tel.: 7001-9844, www.museumoflondon.org.uk .
Geöffnet tgl. 10–18 Uhr, Eintritt frei. Täglich kostenlose Führungen.
Essen & Trinken:
Im Museum gibt es ein Café und ein Restaurant: benugo Entrance Hall Café, Tel.: 7600-2352. Geöffnet Mo–So 10–17.30 Uhr.
London Wall Bar & Kitchen
Tel.: 7600-7340.
Geöffnet Mo–Fr 11–23 Uhr.
St. Bartholomew’s – das älteste Krankenhaus Englands
St. Bartholomew’s oder St. Barts, wie es auch genannt wird, ist eine einzigartige Institution. Es ist das älteste Krankenhaus Englands. Es entstand bereits im Jahr 1123 unter der Herrschaft von Henry I. Teile der Originalgebäude sind bis heute erhalten, sie überstanden den Großen Brand und den Zweiten Weltkrieg – bereits seit 900 Jahren werden hier kranke Patienten versorgt. Auch diente das St. Bartholomew’s schon früh als Lehrkrankenhaus.
Der Kreuzritter Raher gründete die Abtei und Kirche St. Bartholomew’s, deren Mönche ein Hospital für die Kranken und Armen führten. Das Krankenhaus wurde zu einer eigenständigen Organisation, aber von der Abtei finanziert. Nach der Auflösung der Abteien durch Henry VIII. gingen die Geldmittel aus. Aufgrund von Protesten und Bitten aber gab der Monarch 1546 schließlich seine Einwilligung zur Finanzierung von vier Krankenhäusern in der Stadt. St. Thomas Bartholomew wurde zum königlichen Hospital. Als Erinnerung an seine Großzügigkeit steht Henrys Statue
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