101 London - Geheimtipps und Top-Ziele
genau rechtzeitig zum ersten Spiel des »FA Cup Final« der Clubs »Bolton Wanderers« und »West Ham«. Das Stadion hatte 127.000 Sitzplätze, allerdings kamen 300.000 Besucher, um sich das Spiel anzusehen. Die Besucher drängten sich auf das Spielfeld und mussten von der Polizei zurückgehalten werden, damit das Spiel überhaupt stattfinden konnte. Nach Ende der Ausstellung im Jahr 1925 sollte der Bau abgerissen werden, aber ein Sponsor konnte dies verhindern.
1948 wurde im Wembley Stadion die Olympiade ausgetragen. Danach wurde es für Nationalspiele wie das »FA Cup Final« genutzt und später auch für internationale Spiele. Wahrzeichen des alten Wembley Stadions waren seine zwei weißen Türme und die 39 Stufen, die zur königlichen Loge, der Royal Box führten. Der Fußballstar Pele, der von 1956–1977 für die brasilianische Nationalmannschaft spielte, bezeichnete das Wembley Stadion als Kathedrale des Fußball. Hier wurde das Endspiel der Weltmeisterschaft 1966 ausgetragen – das für die Briten legendäre Spiel, in dem sie nicht nur die Deutschen besiegten, sondern auch noch Weltmeister wurden.
2000 wurde das marode alte Stadion geschlossen, ohne dass man wirklich einen Zeitplan für den geplanten Neubau hatte. Erst 2003 wurde der alte Bau abgerissen. Dann dauerte es noch einmal fünf Jahre, bis 2007 das neue Gebäude in Betrieb genommen wurde. Der Bauprozess wurde von zahlreichen Medienberichten begleitet. Das Projekt galt vielfach als die peinlichste Fehlspekulation der Labour-Regierung – abgesehen vom Millennium Dome. Nicht nur, dass die Fertigstellung ständig verzögert wurde, zudem hatten sich gegen Ende die geplanten Kosten mehr als vervierfacht, und man geht heute von einer Summe von ca. 1,4 Mrd. anstatt 326 Mio. britischen Pfund aus.
Das neue Stadion wurde von Foster und Partner gestaltet (s. Kap. 58 ). Herausragendes Merkmal ist der 133 m hohe Leuchtbogen, der anstelle der zwei weißen Türme zum Wahrzeichen werden sollte und den man von weithin sieht. Im Stadion haben 90.000 Menschen Platz, und es hat ein bewegliches Dach. Eine Statue von Bobby Moore, dem Kapitän des Teams aus dem Jahr 1966, steht vor dem Stadion und blickt auf den Wembley Way.
Im »Dressing Room« ziehen sich die Champs um
Während der Stadiontour besichtigt man die Einrichtungen des Stadions und sieht viele Erinnerungsstücke an die vergangenen Jahrzehnte, Trophäen, Fußballtrikots etc. Zu den größten Ereignissen gehörten jedoch nicht nur Fußball-Wettkämpfe, sondern beispielsweise auch das Live Aid Concert 1985.
Die benachbarte Wembley Arena entstand 1934 als »Empire Pool« und Sportarena. Seit einem Komplettumbau 2006 spielen hier wieder stadionfüllend Pop- und Rockstars, es finden aber auch andere Großveranstaltungen statt. Die Arena ist mit 12.500 Sitzen neben der O 2 -Arena und dem Earls Court die drittgrößte überdachte Konzerthalle Londons. Vor der Halle wurde auf dem Arena Square in Anlehnung an den »Hollywood Walk of Fame« der Square of Fame eingerichtet. Bisher haben unter anderem Madonna, Kylie Minogue, Dolly Parton und Brian Adams ihre Handabdrücke hinterlassen. Auf dem Arena Square findet abends eine Lichtshow statt. Sonntags gibt es einen Wochenmarkt mit Lebensmitteln, Kleidung und Krimskrams.
INFO
Hinkommen: U-Bahn Wembley Park, Metropolitan oder Jubilee Line.
Information: Wembley Stadium Wembley, Tel.: 0844-8002755, www.wembleystadium.com . Tgl. geführte Touren, jeweils ab 10 Uhr zur vollen Stunde.
Eintritt: Erwachsene £ 16, ermäßigt und Kinder unter 16 Jahren £ 9.
Wembley Arena, Arena Square, Engineers Way, Tel.: 8782-5566, www.wembleyarena.co.uk
Wembley Market, geöffnet sonntags, 9–16 Uhr, www.wembley.co.uk , www.wendyfairmarkets.com
Ein Abend beim Hunderennen
Die britische Redewendung »going to the dogs« – auf Deutsch »vor die Hunde gehen« – entstand wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem populären Wettsport des Hunderennens. Im Gegensatz zum Pferderennen, das traditionell ein Sport der Oberklasse war, war das Hunderennen ein Zeitvertreib der Arbeiterklasse. Es bietet zwar nicht den Glamour eines »Ladies Day« in Ascot, aber der Eintritt zur Rennbahn ist erschwinglich, und man muss nicht lange im Voraus buchen.
Was beide Sportarten gemeinsam haben, ist die Wettleidenschaft der Zuschauer. Denn Briten wetten gerne. Hiervon zeugen die zahlreichen Wettbüros, die man auf jeder High Street im Land findet. Obwohl auch hin und wieder Wetten über das Wetter
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