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1012 - Der programmierte Mann

Titel: 1012 - Der programmierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ärztliche Behandlung kam. Er gab noch nicht auf.
    Sintha-Lee! schoß es ihm durch den Kopf. Was haben sie mit ihr gemacht?
    Er erinnerte sich daran, daß die Springer ihn zusammengeschlagen hatten, und daß die Frau des Patriarchen während der ganzen Zeit regungslos auf dem Boden gelegen hatte.
    War sie tot? Hatten die Galaktischen Händler sie ermordet, oder war es ihr ergangen wie ihm? Hatten sie sie geschlagen und dann irgendwo in der Wildnis ausgesetzt?
    Du mußt durchkommen, sagte er sich. Du darfst nicht aufgeben. Nur du kannst ihnen das Handwerk legen. Damit sollen sie nicht durchkommen.
    Er war sicher, daß Xingar und seine Sippe sich früher oder später zu Herrschern über das Handelskontor von Jarvith-Jarv aufschwingen würden, wenn er ihnen nicht in die Arme fiel und seine Pflicht als hansischer Kaufmann tat.
    Mochten andere Bestechungsgelder annehmen und zu Verrätern an der Kosmischen Hanse werden. Er nicht. Er würde sein Treuegelöbnis halten, auch dann, wenn es vorübergehend zu seinem Schaden war, denn er war überzeugt davon, daß sich der Lohn früher oder später von selbst einstellen würde.
    Er sah sich um.
    Er befand sich in einer Schlucht, die etwa hundert Meter tief war. Nach dem Stand der Sonne vermutete er, daß sie in südwestlicher Richtung verlief. Nach Süden hin stieg sie allmählich bis zu einem Vulkankegel an.
    Dorthin durfte er sich auf keinen Fall wenden. Jarvon lag an der Westküste der Landbrücke, die Nord- und Südkontinent miteinander verband. Er konnte also nur hoffen, daß er am nordwestlichen Ausgang der Schlucht einen Anhaltspunkt dafür fand, wohin er sich wenden sollte.
    Primas fiepte leise und lief los, bevor er etwas gesagt hatte. Er eilte nach Nordwesten, und Bruke Tosen folgte ihm. Jeder Schritt bereitete ihm Qualen. Jede Bewegung ließ ihn die Schmerzen in seinem Körper spüren. Es war, als träfen ihn auch jetzt noch die Schläge der beiden Springer.
    Bruke Tosen dachte ohne Haß an sie. Seine Gedanken galten vor allem Sintha-Lee, und er sagte sich immer wieder, daß sie nur eine Chance hatte, wenn er so schnell wie möglich nach Jarvon kam. Er hoffte, daß er dort einen Gleiter mieten und damit die Suche nach ihr aufnehmen konnte.
    Als er sich etwa einen Kilometer weit durch das unwegsame Gelände vorangekämpft hatte, wobei er häufig nur auf allen vieren hatte kriechen können, fiel der Boden steil ab, und ein blühendes Tal weitete sich vor ihm. Leuchtend rote Bäume wuchsen zwischen dichten Wäldern von Nadelbäumen, und auf freien Flächen wucherte übermannshohes Gras, in denen es von Tieren aller Art geradezu wimmelte. Tosen sah gigantische Pflanzenfresser, die sich durch das Gras wühlten, und alles in sich hineinschlangen, was ihnen in die Quere kam. Über ihnen kreisten riesige Vögel, von denen die meisten Aasfresser waren. Tosen wußte, daß für alle reichlich Nahrung vorhanden war, aber ihm wurde auch bewußt, daß es ein tödliches Abenteuer war, sich unbewaffnet in eine solche Ebene zu wagen. Er mußte allein schon mit Angriffen von zahllosen Insekten rechnen, unter denen die verschiedensten Blutsauger waren. Alle hatten gemeinsam, daß ihre Bisse und Stiche äußerst schmerzhaft und giftig waren.
    Erschöpft blieb er stehen.
    „Es hat keinen Sinn", sagte er zu dem Haikonen, der ihn ungeduldig anblickte. „Ich kann nicht da hinuntergehen. Es würde mich umbringen."
    Er durfte jedoch auch nicht in den Bergen bleiben. Der Boden, zitterte unter seinen Füßen. Er kannte dieses Zeichen. Damit kündigte sich ein Vulkanausbruch an, und er brauchte sich nicht umzudrehen, um herauszufinden, welcher Vulkan dieses Mal ausbrechen würde. Es war der Vulkan am Ende der Schlucht, aus der er gekommen war.
    Bald würden sich glühende Lavamassen durch die Schlucht in die Ebene, ergießen, und er würde in ihr verbrennen, falls er es nicht vorzog, von den wilden Tieren zerrissen zu werden.
    Primas konnte ihm nicht helfen. Der Halkone war kein Kämpfer, der sich gegen einen der mächtigen Räuber der Ebenen hätte behaupten können.
    Zu spät hörte Tosen das verräterische Sirren einer Stechlibelle, die sich ihm von hinten näherte. Als er herumfahren wollte, bohrte sich ihm der gezackte Rüssel bereits in den Nacken. Er schrie auf und schlug nach dem Insekt, doch er regierte viel zu langsam. Das Gift befand sich bereits in seiner Blutbahn, und es half nichts mehr, daß er die Libelle mit der Hand zerquetschte.
    Er fühlte, daß sich die Schmerzen

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