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1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

Titel: 1012 - Schick sie in die Hölle, Marek! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bildeten die Grenze zum trockenen Boden hin. Sie schimmerten in einer zumeist grünen Farbe und auch mit verschiedenen Zwischentönen, die bis ins Bräunliche hineingingen.
    Aber nicht hellgelb waren.
    Marek stutzte, als ihm dieser Farbton einfiel. Er paßte nicht in dies natürliche Farbwelt hinein. Marek machte sich seine Gedanken. Er dachte auch daran, daß sich Umweltsünder überall auf der Welt herumtrieben, Schottland war da keine Ausnahme.
    Wahrscheinlich hatte an der Stelle jemand seinen Abfall abgeladen.
    Das wollte er genau wissen. Weit brauchte er nicht am Ufer entlangzugehen, um den Ort zu erreichen, der schon etwas versteckt in dem hohen Schilf lag.
    »Das gibt es nicht«, sprach Marek zu sich selbst, als er stehenblieb und den Kopf schüttelte. Er hatte wirklich mit irgendwelchem Müll gerechnet, aber nicht mit einem voll aufgepumpten Schlauchboot, das im Schilfgürtel seinen Platz gefunden hatte und fahrbereit war, denn auf den Holzplanken lagen sogar zwei Paddel.
    Wie für mich gedacht, überlegte er.
    Lange nachzudenken brauchte Marek nicht. Dieser Sumpf war zwar tückisch, aber nicht dann, wenn man ihn mit einem Boot befuhr. Es gab im Prinzip keinen Grund für ihn, in das Schlauchboot zu steigen und loszupaddeln, es ging einzig und allein um das Schicksal des Sees, von dem ihm Goran erzählt hatte.
    Verbargen sich unter dieser Oberfläche tatsächlich Blutsauger, die ihre Rückkehr planten oder möglicherweise schon zurückgekehrt waren? In Frantisek Marek erwachte das Jagdfieber. Es überkam ihn immer, wenn er dicht vor einem Ziel stand.
    Frantisek Marek gehörte zwar nicht mehr zu den jüngeren Menschen, aber für sein Alter war er erstaunlich beweglich. So gelang es ihm ohne Schwierigkeiten, das Schlauchboot zu entern. Er griff nach einem Paddel, um sich abstoßen zu können.
    Das flache Holz drang tief in die feuchte Erde hinein, und Marek war froh, als sich das Boot bewegte, noch über den feuchten Untergrund hinwegscheuerte und schließlich in das flache Sumpfgewässer geriet.
    Der Pfähler stieß die Luft aus. Von nun an ging die Sache leichter.
    Er fühlte sich auch nicht in Gefahr, als er sich auf dem Boden niederließ und nach einem Paddel griff.
    Die Fahrtroute war klar. Er wollte zur Mitte des Sumpfgeländes, denn dort zeichnete sich die Insel ab.
    Langsam ruderte er los. Er tauchte das Paddel in die Wasserfläche und lauschte den leisen, klatschenden Geräuschen, die immer wieder entstanden, ebenso wie die hochfliegenden Tropfen, die auf den Wulst des Schlauchbootes klatschten oder auch an seine Hände gerieten.
    Das Wasser war an manchen Stellen seltsam klar. Es war für Marek schwer zu schätzen, wie tief sein Blick hineingeriet, aber unter diesem klaren Wasserspiegel lauerte die Masse.
    Ein dichter Dschungel aus Pflanzenresten, Lehm, Schlick und vermoderten Zweigen oder Ästen. So ein richtiger Sumpf barg viel.
    Auch Vampire?
    Der Pfähler wußte selbst nicht, wie er seine Chancen einschätzen sollte. Er hoffte, daß Goran sich nicht geirrt oder sich wichtig gemacht hatte. Es bestand außerdem die Möglichkeit, daß sich Marek auf einem falschen Stück Sumpf bewegte.
    Das alles ließ seine Zweifel hochsteigen, während er in aller Ruhe weiterruderte, den Blick nie vom Gewässer ließ und daran dachte, daß ein Schlauchboot so sicher gar nicht war.
    Sechs Blutsauger waren hier verschlungen worden. Sie mußten nicht tot, nicht vernichtet sein. Schließlich hatten Vampire schon Jahrhunderte »überlebt«.
    Er schaute zum Ufer zurück. Dorthin, wo er hergekommen war.
    Nichts hatte sich dort getan. Die Region lag friedlich im klaren Licht der Highlands. Genau das war es auch, was Marek Hoffnung gab.
    Der Begriff des Lichts. Vampire haßten das Licht. Sie liebten die Dunkelheit, in ihr fühlten sie sich wohl. Wenn überhaupt, dann würden sie erst in der Nacht erscheinen.
    Auf den letzten Metern war Marek sehr schwungvoll voran gekommen und trieb immer näher der Insel entgegen. Er wollte nicht daran denken, was unter ihm lag, und er hoffte, daß kein auf der Oberfläche treibender Ast die Außenhaut des Bootes aufschlitzte.
    Mareks Jacke war nicht geschlossen. Er trug darunter einen hemdähnlichen Pullover. Den Schal hatte er sich außen um den Jackenkragen gewickelt. Aber darauf kam es ihm nicht an. Sein Freund John Sinclair verließ sich in gewissen Situationen auf das Kreuz.
    Und das zu recht. Frantisek Marek aber trug einen anderen Indikator bei sich, und das war sein Pendel.
    An

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