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1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

Titel: 1012 - Schick sie in die Hölle, Marek! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wellenbewegungen.
    Das hatte einen anderen Grund. Diese dunkle Masse konnte den übriggebliebenen Blutsaugern als perfekter Schutz dienen. Marek wußte auch, wie brüchig sein Halt hier im Schlauchboot war. Wenn die alten Körper von unten her gegen das Boot stießen, konnte es leicht zu schaukeln beginnen, so daß Marek den Halt verlor.
    Alles, nur das nicht! Er hatte keine Lust, näher Bekanntschaft mit dem Sumpf zu machen. Das wäre das Ende gewesen.
    Noch entdeckte Marek nichts, aber eine gewisse Unruhe im Wasser war schon geblieben. Auch das dunkle Zeug bewegte sich, aber die Schatten, die Marek sah, bildete er sich wohl nur ein, sie waren nicht echt, die anderen fünf hielten sich zurück.
    Irrtum, sie waren da!
    Plötzlich sah er sie, und diesmal waren sie keine Einbildung, denn sie trieben dicht unter der Wasserfläche entlang. Starr und steif wie Stöcke, aber sie hüteten sich, näher an ihren Todfeind heranzukommen. Marek ärgerte sich darüber, keine mit Silberkugeln geladene Schußwaffe bei sich zu tragen. Er hätte sie wohl kaum durch den Zoll bekommen. Mit einer derartigen Waffe hätte er die Gestalten jedoch leicht ausschalten können.
    Er quetschte einen Fluch durch die Zähne. Sein Gesicht versteinerte, in den Augen funkelte die Wut, und er sprach sie an, obwohl sie ihn nicht hören konnten.
    »Kommt her, ihr verdammtes Pack! Los, kommt, dann werde ich euch zeigen, wie es ist, zur Hölle geschickt zu werden!«
    Niemand reagierte auf seinen Ausbruch. Dafür umschwammen die das Boot, wobei schwimmen nicht der richtige Ausdruck war.
    Sie lagen auf dem Rücken, ließen sich treiben und bewegten nur hin und wieder ihre Hände.
    Der Pfähler stöhnte vor Wut. Er umklammerte seine Waffe aus Eichenholz so hart, als wollte er die im nächsten Moment zerbrechen.
    Sie verhöhnten ihn durch ihre Bewegungen, und eine dieser verfluchten Gestalten bewegte jetzt ihren Kopf, so daß er über die Oberfläche geriet und Marek geradewegs in die bleiche Fratze schauen konnte.
    Sie gehörte keinem Mann. Es war eine Frau, die ihr Gesicht aus dem Wasser geschoben hatte und ihn anglotzte. Eine bleiche, dünne, nasse Haut und Augen, die aussahen wie toten Kugeln. Der Sumpf hatte sich diesen Opfern gegenüber als Freund gezeigt und sie über all die Jahre hinweg konserviert.
    Die Untote schwamm einfach zu weit vom Boot entfernt, als daß Marek sie hätte mit einem gezielten Stoß erwischen können. Vielleicht hätte er den Pfahl schleudern können, aber er wollte ihn auf keinen Fall aus den Händen geben.
    Von irgendwoher schwappte eine Welle heran und floß über den Kopf der Blutsaugerin hinweg. Dann drückte sie das Wasser ganz nach unten. Vor Mareks Augen sank sie dem Grund entgegen, aber sie löste sich leider nicht wirklich auf.
    Einer weniger!
    Frantisek hätte zufrieden sein können über diesen Teilerfolg. Er war es nicht. Auf der Suche und der Jagd nach den Blutsaugern wurde er zum Perfektionisten. Er machte immer bis zum für die anderen bitteren Ende durch, und deshalb konnte nach dieser Aktion einfach keine Zufriedenheit aufkommen.
    Seine Wut schrie er hinaus, als er sich wieder setzte und den Pfahl zur Seite legte. Er würde ihn kaum noch brauchen. Er wußte jetzt, daß Goran nicht gelogen hatte, und er war gespannt, was die frommen Männer im Kloster zu diesem Horror sagten. Sie wußten Bescheid, aber sie hatten sich nicht offenbart. Auch wenn Father Ignatius nicht mehr unter ihnen weilte, gab es noch genügend Mönche, die John Sinclair kannten und ihm hätten Bescheid geben können.
    Das war nicht geschehen. Marek grübelte über den Grund nach.
    Sollte es da etwa ein Geheimnis innerhalb oder außerhalb der Klostermauern geben? Ein Geheimnis, dessen Ursprung in der Vergangenheit lag?
    Durchaus möglich. Alles konnte passiert sein, und Marek spürte die heiße Wut, die als Strom durch seine Adern rann. Er war wütend und frustriert.
    So ruderte er auch wieder zurück. Diesmal mit wilden, schon hektischen Bewegungen. Er tauchte jetzt die beiden Paddel ein, um so schnell wie möglich das Ufer zu erreichen. Was hinter seinem Rücken passierte, sah er nicht, sein Blick war nach vorn gerichtet.
    Manchmal glaubte er, die Köpfe der Blutsauger wie Korken auf der Wasserfläche tanzen zu sehen, mit ihm zugedrehten, höhnisch verzogenen Gesichtern.
    »Keine Angst!« rief er über den Sumpf hinweg. »Ich werde euch noch kriegen. Ich werde jedem von euch meinen Eichenpflock in den verdammten Körper rammen!«
    Eine

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