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1013 - Der Blut-Abt

1013 - Der Blut-Abt

Titel: 1013 - Der Blut-Abt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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halten.
    Das Blättern in den Aufzeichnungen des Abts mit dem Namen Josh glich einer Reise in das vergangene Jahrhundert, das sich damals seinem Ende zugeneigt hatte.
    Und eben mit diesem Ende, dem »fin de siecle«, hatte sich auch der Abt beschäftigt. Zusammen mit seinem großen und heimlich ausgeübten Hobby, der Astrologie und anderer Weissagungen über ein schreckliches Ende und über das Grauen, das die Menschheit möglicherweise befiel, wenn die Jahrhundertwende eintrat.
    Es war ein sehr persönliches Buch, und man mußte schon mehr zwischen den Zeilen lesen, um etwas herausfinden zu können. Josh hatte über die Macht der Schatten ebenso geschrieben wie über die gefährlichen Boten des Himmel, die gewisse Gebiete der Erde überflogen und diejenigen erweckten, die eigentlich hätten tot sein müssen, es aber letztendlich nicht waren, da sie nicht normal gestorben waren.
    »Verstehst du das?« fragte Suko.
    Ich hob die Schultern und blies meine Wangen auf. »Genau noch nicht, aber das hier ist der Kern des Problems.«
    »Woran denkst du denn?«
    »An unseren Freund, den wir alle am Himmel gesehen haben, dessen Wirken ich auch vor kurzem in den Staaten haben verfolgen können. Das meine ich.«
    »Hale-Bopp?«
    »Genau der.«
    Suko wunderte sich. »Das hat er doch damals nicht wissen können, daß wir fast hundert Jahre später von Hale-Bopp Besuch bekommen würden. Nein, daran glaube ich nicht.«
    »So muß es gewesen sein. Es ist zwar verklausuliert geschrieben worden, aber für mich sind die Boten des Himmels Kometen und keine Engel, wie man vielleicht hätte annehmen können.«
    Suko nickte. »Ein Himmelskörper, der eine bestimmte Strahlung oder Energie abgibt.«
    »Ja.«
    »Und deshalb Vampire erweckt, die Marek dann vernichtet hat.«
    Der Name war kaum gefallen, als unser Freund die Tür öffnete und das Zimmer betrat. Er hatte noch kurz mit Basil gesprochen, wollte aber jetzt mehr erfahren.
    »Ja, ich habe sie vernichtet, und es hat mir gutgetan«, erklärte er.
    »Wir suchen nur nach dem Motiv.«
    »Ach? Nach meinem, John?«
    »Nein, nein«, sagte ich und schaute zu, wie Marek sich einen Stuhl herholte und sich zu uns setzte.
    »Das wollte ich auch gemeint haben. Andere Frage. Was habt ihr den herausgefunden?«
    Ich erzählte es ihm in wenigen Worten und sprach auch von unseren Vermutungen und ersten Schlußfolgerungen.
    Der Pfähler konnte sie nicht unterstreichen. »Das will mir nicht in den Kopf, John. Ich weiß nicht, ob man die Schuld dem Kometen zuschieben kann. Ich bin da skeptisch.«
    »Es steht hier, Marek.«
    Er runzelte die Stirn. »Gut, das glaube ich dir sogar. Da will ich auch nicht nachlesen. Ich akzeptiere ebenfalls, daß sich der Einfluß des Kometen für die Wiedererweckung der verdammten Blutsauger verantwortlich gezeigt hat, aber mehr kann ich einfach nicht akzeptieren. Dieser Josh war ein Abt und kein Vampir. Er hat auch dafür gesorgt, daß die Brut im Sumpf versank.«
    Ich tippte mit dem Zeigefinger gegen die aufgeschlagene Seite.
    »Wäre es nicht besser gewesen, die Bestien zu pfählen?«
    Marek wiegte den Kopf. »Schon, aber nicht jeder ist so wie ich. Auch das muß man akzeptieren.«
    »Dann hätte er sie verbrennen können.«
    Marek schwieg. Er überlegte und starrte dabei ins Leere. »Im Prinzip hast du recht, John, denn das habe ich mir auch gesagt. Er hätte sie verbrennen können, aber er hat es nicht getan. Er muß aber gewußt haben, daß die Blutsauger dem Feuer nicht widerstehen können, und darüber denke ich ebenfalls nach.«
    »Was ist dein Fazit?«
    »Er hat es bewußt nicht getan, weil er damit rechnen mußte, daß sie wiederkehren.«
    »Soweit waren Suko und ich auch.«
    »Schön für euch. Und wo hat es gehakt?«
    »Bei Bruder Josh persönlich. Er war schließlich der Leiter eines Klosters und in einem gewissen Sinne kein normaler Mensch. Er hat eine bestimmte Aufgabe übernommen. Er hat sich der Kirche verpflichtet und…«
    Marek ließ mich nicht ausreden. »Zumindest nach außen hin. Tatsächlich aber hat er sich mit anderen Dingen beschäftigt. Gewissermaßen als Hobby. Fast wie Rasputin, schließlich haben sie ihm wegen seines Aussehens so genannt, das sich möglicherweise verändert haben kann.«
    »Die Frage ist doch«, meldete sich Suko. »Ob dieser Josh als Vampir begraben wurde oder als normaler Toter. Wenn er ein Vampir gewesen ist, dann frage ich mich, wer ihn dazu gemacht hat. Oder hat er sich von allein in einen Blutsauger

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