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1013 - Der Blut-Abt

1013 - Der Blut-Abt

Titel: 1013 - Der Blut-Abt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte.
    Diese andere Welt machte ihn munter, und seine Hände glitten mit den gekrümmten Fingern über die Gestalt des Verletzten hinweg, als wollten sie sich dort festklammern.
    Er labte sich.
    Aber das war für die Bestie nur ein Anfang. Die große Freude, verbunden mit einer ersten, wunderbaren Sättigung, lag noch vor ihm, und danach gierte er.
    Er tastete sich höher. Der Hals lag nicht weit entfernt, jedoch näher am Kreuz über der Wand. Er schaute nicht hin. Er blieb auch auf den Knien und rutschte somit über den glatten Fußboden hinweg, denn der Hals war wichtig, die Adern, die mit dem frischen Saft gefüllt waren. Es glich einem herrlichen Fest, das nur für ihn stattfand.
    Dann zog er sich etwas höher.
    Bruder Anselm stöhnte unter diesem Druck. Selbst Titus konnte nicht herausfinden, ob er von ihm bemerkt worden war oder nicht.
    Zum Beißen nahe sah er den Hals.
    Titus riß sein Maul noch weiter auf. Er dachte an den Hexenmeister und daran, daß er dieser gewaltigen Gestalt den Weg ebnete.
    Dieses neue Leben würde für ihn wie ein Wunder sein.
    Das Gesicht des jungen Bruders verschwamm vor seinen Augen, als er die wahnsinnige Gier spürte. Er wollte nur beißen, die Zähne mit den leicht gekrümmten Spitzen in den Hals hacken, und er hatte die Umgebung vergessen.
    So bekam der Blutsauger nicht mit, daß hinter ihm die Tür des Krankenzimmers aufgestoßen wurde…
    ***
    Der Mönch, der sich in der ärztlichen Kunst und auch in der Heilkunde auskannte, hieß Bruder Gordon. Er war von Basil alarmiert worden, hatte aber nicht sofort handeln können, weil er geschlafen hatte und sich noch anziehen mußte.
    Gordon war schon weit über siebzig. Ein kleiner Mensch mit einer immer glatten Gesichtshaut, die an manchen Stellen hell und an anderen leicht bläulich schimmerte.
    Mit knappen Worten hatte Basil seinem Mitbruder erklärt, um was es ging. Gordon hatte keine Fragen gestellt. Seine Hilfe wurde gebraucht, da handelte er.
    Jetzt standen die beiden Männer auf der Schwelle des Krankenzimmers. Basil hatte die Tür aufgedrückt, er wollte als erster bei dem Verletzten sein, doch was er sah, stoppte ihn auf der Stelle.
    Das war ein zur Wirklichkeit gewordener Alptraum. Das war einfach grauenhaft.
    Bruder Anselm war nicht mehr allein. Am Bettrand kniete ebenfalls ein Mönch. Obwohl die beiden anderen nur für einen Moment das Profil sahen, wußten sie, daß Bruder Titus zurückgekehrt war.
    Aber das war nicht mehr der Bruder, den sie kannten. Titus hatte sich in ein Monstrum verwandelt, er war zu einem Bluttrinker geworden, der den Verletzten aussaugen wollte.
    Dieses begriffen die beiden in Sekundenschnelle, aber nur Basil handelte. Er konnte selbst nicht überreißen, warum er das tat. Es geschah einfach aus einem Reflex heraus.
    Mit langen Schritten eilte er auf das Bett zu. Er hoffte, nicht zu spät zu kommen, Titus nahm keine Notiz von ihm. Er war zu sehr beschäftigt.
    Basil wuchs über sich selbst hinaus. Als er nahe genug an Titus herangekommen war, drang ein schriller Schrei aus seinem Mund.
    Zugleich warf er sich nach vorn, und beide Hände schlug er in den Stoff der Kutte, hielt eisern fest und zerrte Titus vom Bett und vor allen Dingen von dem Verletzten weg.
    Der Vampir hing wie eine Puppe im Griff des Mannes. Er riß die Gestalt herum und schleuderte sie dann zur Seite, so daß sie wuchtig auf den Boden prallte.
    Der Vampir hielt sein Maul noch immer offen. Für einen kurzen Moment gelang Basil ein Blick in das für ihn völlig entstellte Gesicht. Es gehörte einem Menschen, aber er wußte auch, daß dort am Boden kein Mensch mehr lag.
    Titus brüllte und fauchte zugleich, als er sich herumrollte. Seine Hände schnappten nach Basils Beinen, aber er erwischte sie nicht ganz, denn die Finger rutschten ab.
    Basil schaffte einen Tritt und erwischte den Blutsauger genau auf dem Kopf.
    Dann lief er zurück, um aus der Reichweite zu gelangen. Von der Tür her meldete sich Bruder Gordon.
    »Das Kreuz!« rief er keuchend. »Du mußt das Kreuz von der Wand nehmen. Schnell, schnell…«
    Gordon hatte nicht übertrieben, denn der Vampir hatte die erste Attacke locker verdaut.
    Er kam wieder hoch.
    Blitzschnell lief Basil an ihm vorbei. Er erreichte das Kopfende des Betts, mußte beide Arme ausstrecken, um das Kreuz packen zu können. Er faßte dabei so heftig zu, daß er den Nagel aus der Wand riß, an dem das Kreuz befestigt worden war.
    Mit dieser »Waffe« in der Hand drehte er sich um. Mit beiden

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