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1013 - Der Blut-Abt

1013 - Der Blut-Abt

Titel: 1013 - Der Blut-Abt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Der Satan hat sich in Verkleidung in unser Refugium hineingeschlichen. Es ist grausam, aber wahr…«
    ***
    Wir hätten Bruder Anselm nicht retten können, denn wir waren zu spät gekommen. Aber wir hatten beim Betreten des Klosters bereits mitbekommen, daß etwas geschehen sein mußte, und wir fragten einen Mönch, der uns über den Weg lief.
    Der Mann nickte. »Ja«, flüsterte er. »Es ist etwas geschehen!«
    »Was denn?« rief Marek.
    »Der Teufel hat uns besucht.«
    Mit dieser Antwort konnten wir nicht viel anfangen. Allerdings erklärte uns der Mönch noch, wo wir hingehen mußten, um den Teufel sehen zu können.
    Wir wußten nicht, ob es alle Mönche waren, die sich im Zimmer zusammendrängten, aber sie hatten einen Kreis gebildet und standen an einem Ort zusammen.
    Der Verletzte lag im Bett. Ein alter Mönch war bei ihm und kümmerte sich um ihn. Ein zweites Bett war ebenfalls belegt. Bruder Basil hatte sich auf den Rücken gelegt. Er starrte zur Decke, hielt die Hände gefaltet und murmelte Worte, die nur er verstand, weil sie so leise gesprochen wurden.
    Suko, Marek und ich drängten die Mönche zur Seite, die da den Kreis bildeten. Dann hatten wir freie Sicht.
    Der Mönch lag an der Wand.
    Er war tot!
    »Bruder Titus«, flüsterte Marek und nickte. »Himmel, das ist Bruder Titus.«
    »Er war ein Vampir«, sagte jemand in unserer Nähe. »Er wollte das Blut des Verletzten saugen, um so zu erstarken. Bruder Basil konnte ihn mit dem Kreuz stoppen. Er hat ihm seinen Frieden gegeben.«
    »Ja, das hat er wohl!« bestätigte ich. Der Mund des Toten stand offen, aber es waren keine Vampirzähne mehr zu sehen, und auf dem sehr bleichen, weil blutleeren Gesicht lag ein nahezu friedlicher Ausdruck. Es störten nur einige Flecken an den Lippen und Wangen, ansonsten sah Titus aus wie ein normaler Toter.
    »Schafft ihn weg«, sagte ich leise. »Er hat ein normales Begräbnis verdient.«
    »Wer hat es getan?« fragte jemand.
    Die Zeit der Ausreden war vorbei. Marek, der schon länger hier im Kloster war als wir, gab die Antwort. »Der Hexenmeister«, erklärte er. »Ein ehemaliger Abt, der im letzten Jahrhundert gelebt hat. Er hieß Josh, wurde aber auch Rasputin oder der Hexenmeister genannt.«
    Vom Bett her meldete sich Bruder Gordon, nachdem er geseufzt hatte. »War er es nicht, der die sechs Vampire in den Sumpf getrieben hat, um das Kloster und dessen Umgebung von dieser Blutpest zu befreien?«
    Marek bestätigte dies.
    »Ist er zurück?«
    »Leider. Und mit ihm die Wölfe.«
    »Du mußt es uns sagen, Marek, damit wir uns darauf einrichten können. Bitte.«
    Marek schaute Suko und mich an, weil er sich unser Einverständnis holen wollte. Wir gaben es ihm durch unser Nicken, verließen aber selbst das Zimmer, nachdem wir uns um den Verletzten gekümmert hatten und von Pater Gordon erfuhren, daß er wieder gesund werden würde. »Es wird zwar noch dauern, aber wir schaffen es gemeinsam, das kann ich euch versprechen.«
    »Danke«, sagte ich.
    Wir sahen beide besorgt aus, als wir das Kloster verlassen hatten und auf dem Innenhof standen. Der Wind war kalt und schneidend geworden. Er biß in unsere Gesichter, als wollte er noch einmal an den strengen Winter erinnern. Mosaike aus düsteren Wolken hatten sich am Himmel aufgebaut. Es schien, als sollte der Tag schon jetzt von der Nacht abgelöst werden.
    »Sein Wetter«, sagte Suko. »Da braucht er die Nacht erst gar nicht abzuwarten.«
    »Rechnest du damit, daß er schon unterwegs ist?«
    »Klar.«
    »Mit oder ohne?«
    »Wenn du die Wölfe meinst, John, dann gehe ich davon aus, daß er sie als seine Leibwächter einsetzt. Wir werden nicht nur gegen ihn zu kämpfen haben, sondern auch gegen die verfluchte vierbeinige Brut mit den roten Augen. Und keiner von uns weiß, über wie viele dieser Bestien er verfügt.«
    »Du hast recht, Suko. Ich aber frage mich, wer er ist? Wieso ist er zu dieser Bestie geworden? Was ist damals geschehen?«
    »Wir müßten ihn fragen.«
    »Sehr gut. Glaubst du an eine Antwort?«
    »Ich weiß es nicht, John. Aber wir haben trotz allem einen Vorteil. Wir sind über ihn informiert. Er aber kaum über uns. Mit zwei Gegnern wie uns wird er kaum rechnen. Ich denke mal, daß wir darauf aufbauen können. Das ist unsere Chance.«
    »Wenn wir ihn nur schon hätten«, flüsterte Suko, »Verstecke gibt es in dieser Gegend genug. Ich habe schon daran gedacht, ob er an den Ort seiner Vergangenheit zurückgekehrt ist. Vielleicht sollten wir uns den Sumpf mal

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