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1013 - Der Blut-Abt

1013 - Der Blut-Abt

Titel: 1013 - Der Blut-Abt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Händen hielt er sie fest, und das war gut so.
    Der Blutsauger hatte sich bereits gedreht, um einen zweiten Angriff starten zu können. Er sah die Gestalt seines Gegners, aber er sah auch das Kreuz.
    Ein schriller Schrei drang aus seinem Maul mit den blutverschmierten Lippen. Er war plötzlich wie von Sinnen, er brüllte noch mehr, als Basil einen Schritt auf ihn zuging. Das hatte ihn noch nicht mal eine große Überwindung gekostet. Das schlichte, wenn auch schwere Holzkreuz gab ihm das nötige Vertrauen, und er wußte, daß er den Veränderten damit zurücktreiben konnte.
    Er ging vor, der Blutsauger trat zurück. In seinem Gesicht zuckte die bleiche Haut, auf der auch noch einige Blutflecken klebten. Er bewegte seine Arme zur Seite, als könnte er dort irgendwelchen Halt finden. Aber da gab es einfach nichts. Er griff immer wieder ins Leere, und auch Bruder Basil gab nicht auf.
    Er trieb den Untoten zurück. Allerdings nicht auf die Tür zu, wo noch immer Bruder Gordon stand, bleich geworden war und aus entsetzten Augen die Szene beobachtete.
    Bruder Basil sprach Gebete. Er redete zwar, aber er wußte selbst nicht, was er sagte. Die Worte drangen murmelnd über seine Lippen. Er wollte die Vernichtung des Vampirs, er mußte es tun, es gab keinen anderen Ausweg. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, daß Bruder Gordon von anderen Mönchen Besuch bekommen hatte. Sie waren wohl durch die Schreie aufgescheucht worden, aber das brachte ihn nicht von seinem Plan ab, den er bis zum Ende durchziehen wollte.
    Und so schritt er weiter. Es war ihm sogar gelungen, den Blutsauger in eine andere Richtung zu drängen. Titus bewegte sich jetzt auf die Wand zu, was er selbst nicht sah, da er im Rücken keine Augen hatte.
    So wollte es Basil auch. Titus mußte die Wand berühren. Er mußte dort zur Ruhe kommen, um erkennen zu können, daß es keinen Ausweg mehr für ihn gab.
    »Geh weiter!« flüsterte Basil, dem der Schweiß über das Gesicht rann. Er fühlte sich einem wahnsinnigen Streß ausgeliefert, aber er machte weiter.
    Die Schwere des Holzkreuzes spürte er nicht mehr. Für ihn war es fast leicht geworden. Er fühlte sich ebenfalls beschwingt, weil er wußte, daß er sich auf der Siegerstraße befand.
    Der Untote stieß mit dem Rücken gegen die Wand!
    Auf einmal kam er nicht mehr weiter. Er schüttelte wild den Kopf, breitete die Arme aus, krümmte auch die Finger, als suchte er in irgendwelchen Lücken Halt. Vergeblich.
    Und Basil stand mit dem Kreuz direkt vor ihm.
    Titus nahm die Nähe überdeutlich wahr. Das Kreuz selbst stand nicht in Flammen, aber es strahlte etwas aus, das auf seinen Körper überging. Es war wie eine gewaltige Lohe, die gegen ihn strich, als wollte sie ihm die Haut zuerst vom Gesicht und anschließend vom Körper lösen.
    Diesmal wimmerte nicht mehr der Verletzte. Diese Aufgabe hatte der Blutsauger übernommen.
    »Du wirst zur Hölle fahren!« flüsterte Basil. »Du hast keine Chance mehr. Du hast den falschen Weg eingeschlagen, und das kann keiner von uns akzeptieren. Ich werde dafür sorgen, daß kein Tropfen Blut mehr in deinen Mund gelangt – da!«
    Er stieß das Kreuz vor.
    Und es traf genau dort, wo er es hatte haben wollen. Das schwere Holz wuchtete frontal gegen den Körper des Unholds. Da Basil es festhielt, sah es so aus, als wollte sich das Holz durch die Kleidung und in das Fleisch hineinbrennen.
    Titus sah aus, als wäre er zwischen Kreuz und Wand eingeklemmt, denn von beiden Seiten bekam er Druck. Er schrie erbarmungswürdig. Er schlug mit den Armen um sich, ohne ein Ziel zu treffen, aber seine Kräfte erlahmten sichtbar. Die Bewegungen schlafften ab. Es gelang ihm nicht mal mehr, die Arme zu heben, und auf seinem Gesicht verschwand der unmenschliche Ausdruck.
    So etwas wie ein Schatten des Friedens legte sich darüber, der sogar die Augen der Bestie schloß.
    Der Vampir Titus brach zusammen…
    Und Basil schaute zu. Er wirkte wie jemand, der noch nicht begriffen hatte, was da passiert war und welche Leistung er vollbracht hatte. Ihm war plötzlich übel geworden, und er spürte auch die eigene Schwäche immer deutlicher.
    Die Kraft verließ seine Knie. Sie gaben einfach nach, und er brach zusammen.
    Zum Glück war ein Mitbruder da, der das Kreuz abfing, so daß es nicht auf Basil stürzte und ihn aufgrund seines Gewichts noch verletzte. »Gütiger Himmel«, flüsterte der Mann, der das Kreuz hielt.
    »Wer ist das nur gewesen?«
    Die Antwort gab Bruder Gordon. »Der Teufel, mein Freund.

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