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1014 - Alles für die SOL

Titel: 1014 - Alles für die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verwendeten sie provisorisch die trockenen, harten Blätter eines Strauches, die sie in dünne Streifen schnitten.
    Anschließend schliefen sie bis zum Sonnenaufgang - mit Unterbrechungen, denn jemand mußte ständig Wache halten und unter anderem auf den Roboter Mayer aufpassen ...
     
    6.
     
    Daccsier taumelte auf die Lichtung, in deren Mitte sich ein Vulkankegel erhob. Sie war erschöpft.
    Dicht hinter ihr brachen zwei schwerbewaffnete Tarts aus dem Unterholz und blieben neben ihr stehen.
    „Hier haben sie übernachtet", sagte Daccsier und deutete auf drei leere Dosen und ein Stück Plastikfolie, in das einmal ein Konzentratpaket eingewickelt gewesen war.
    Es war für die Kommandantin der BRODDOM nicht schwer gewesen, die Spuren der drei Betschiden und des Transportroboters zu verfolgen. Abgeschlagene Zweige und Lianen markierten ihren Weg. Außerdem hatte der Roboter tiefe Eindrücke im weichen Dschungelboden hinterlassen.
    Weitaus schwieriger war es für sie und ihre Begleiter gewesen, sich aus der Beeinflussung durch die Königsblüten zu befreien, nachdem ihr Schiff eine Bruchlandung gebaut hatte.
    Die Erinnerung an die Zeit unmittelbar danach erschien Daccsier noch immer wie ein gräßlicher Alptraum. Sie selbst und ein großer Teil der Besatzung hatten zuerst die mobile Ausrüstung unbrauchbar gemacht. Dann waren sie aus dem Wrack geklettert und hatten sich unter die anderen Gestrandeten gemischt und mit ihnen zusammen den Boden rings um die seltsamen Pflanzen bearbeitet.
    Zwischendurch war sich Daccsier immer wieder über ihre Lage klar geworden, dann hatte sie die Kranen befragt, die lange vor ihr auf dem Planeten gestrandet waren.
    Bruchstückweise hatte sie die Wahrheit über die Königsblüten erfahren - wenn es die Wahrheit und nicht nur ein vorgespiegeltes Märchen war.
    Sie hatte auch bemerkt, wie sich nach und nach die Lysker und Prodheimer-Fenken aus der Besatzung ihres Schiffes entfernten - und dabei erkannte sie, daß die Beeinflussung durch die Königsblüten jedes Mal schwächer geworden waren. Anscheinend versuchten die Königsblüten, die Immunen wieder unter ihren Willen zu zwingen, wobei ihre Konzentration auf die anderen Gefangenen nachließ.
    Daccsier hatte schließlich eine Massenflucht von dreißig Lyskern und elf Prodheimer-Fenken dazu ausgenutzt, aus dem Tal zu fliehen. Es war ihr gelungen, die Tarts Dronken und Nakal, die weniger beeinflußt waren als die übrigen Tarts ihrer Besatzung, mitzunehmen.
    Erst als sie das Tal weit hinter sich gelassen hatten und dem Einfluß der Königsblüten entronnen waren, besann sich Daccsier wieder auf ihren Auftrag.
    Sie erinnerte sich daran, zwar das Kurierboot, mit dem die drei Betschiden aus dem Nest der 17. Flotte entkommen waren, gesehen zu haben, nicht aber die Betschiden selbst. Folglich mußten auch sie dem Einfluß der Königsblüten entronnen sein.
    Ihr ausgeprägtes Pflichtbewußtsein sagte ihr, daß sie trotz ihrer wenig rosigen Lage alles daransetzen mußte, um die drei Infizierten wieder einzufangen. Zwar hatte sie keine Ahnung, wohin die Betschiden sich gewandt hatten. Sie wußte nur, daß sie versuchen würden, das Schiff zu finden, das sie für die SOL hielten, jenes Geisterschiff, von dem sie anscheinend besessen waren.
    Zu ihrem großen Erstaunen stellte sie fest, daß sowohl sie als auch die beiden Tarts ihre Schock- und Impulsstrahler noch besaßen. Sicher ein Versäumnis der Königsblüten wegen der Überbeanspruchung durch die große Zahl neu hinzugekommener Opfer.
    Das war allerdings fast alles. Sonst fanden sich in ihren Gürteltaschen und in denen der Tarts nur ein paar Konzentratpäckchen und die halbgefüllten Wasserflaschen. Nicht die ideale Voraussetzung für eine viele Tage dauernde Verfolgung gut ausgerüsteter Flüchtlinge durch eine unbekannte Wildnis.
    Dennoch hatte Daccsier keinen Augenblick gezögert. Sie hatte mit Dronken und Nakal das Tal der Königsblüten in sicherer Entfernung umkreist und, da sie eine gute Spurenleserin war, schon am ersten Tag die Spur der Flüchtlinge entdeckt.
    In zügigem Gewaltmarsch waren sie und die Tarts ihr gefolgt. Als sie die Lichtung erreichte, hatte sie sich total ausgelaugt gefühlt. Doch die Entdeckung des verlassenen Nachtlagers gab ihr neuen Auftrieb.
    Sehr sorgfältig untersuchte und beroch sie die leeren Dosen. Zwar klebten nur noch Spuren der Speisen, die sich darin befunden hatten, an den Innenflächen und Böden, aber sie genügten, um Daccsier zu verraten, daß die

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