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1014 - Der Seelenkompaß

1014 - Der Seelenkompaß

Titel: 1014 - Der Seelenkompaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du glaubst, daß sie unseren unbekannten Soulman kennt?«
    »Das habe ich damit nicht gesagt, Suko. Aber sie könnte etwas von ihm gehört haben.«
    »Stimmt.«
    Meine Hand lag schon auf dem Telefonhörer. »Und deshalb werde ich sie jetzt anrufen.«
    »Tu das.«
    Ich zögerte noch. »Du siehst nicht begeistert aus.«
    »Ich juble später.«
    »Aha.«
    Lady Sarah war zu Hause. Diesmal empfing sie mich anders als sonst. Sie schimpfte mich nicht aus, weil ich so lange nichts mehr von mir hatte hören lassen, sie fragte zunächst, wie es mir ging und ob ich alles überstanden hatte.
    »Ja, das habe ich.«
    »Du weißt, was ich meine, John?«
    »Sicher, du denkst an meine Eltern. Aber ich kann sie nicht mehr zurückholen…«
    »War da nicht was mit deinem Vater?«
    »Meinst du die Loge? Sicher«, ich nickte, obwohl sie es nicht sehen konnte. »Da ist etwas gewesen, und ich habe das Gefühl, als würde es irgendwann zwischen uns noch zu einer Begegnung der besonderen Art kommen. Das steht sicherlich noch in den Sternen, wie du dir denken kannst.«
    »Jane Collins hat mir ja einiges erzählt, John. Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück, und das betrifft dein gesamtes Leben, das weißt du, John.«
    »Sicher.«
    »Aber jetzt hast du ebenfalls Probleme, nicht wahr?«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich kann es riechen.«
    »Sehr gut, Sarah, es gibt tatsächlich etwas, mit dem ich nicht zurechtkomme.«
    »Und das wäre?«
    »Ganz einfach. Wir haben es mit einem Gegner zu tun, den es eigentlich gar nicht gibt. Zumindest nicht als feste Gestalt.«
    »Oh - sehr schön.«
    »Ja«, sagte ich, »sehr schön, aber das kann man nur sarkastisch meinen. Unser Feind nennt sich Soulman, Seelenmann.«
    »Welch ein ungewöhnlicher Name.«
    »Stimmt. Auch sein Treiben ist ungewöhnlich.«
    »Inwiefern?«
    »Er raubt Seelen.«
    Sarah Goldwyn schwieg. Sie sprach leise mit sich selbst. Die Worte verstand ich nicht. Schließlich sagte sie: »Könntest du mir das nicht genauer erklären, John?«
    »Gern, hör zu.«
    Ich berichtete von meinen Erfahrungen, ohne jedoch ins Detail zu gehen, und ich hatte in Sarah eine aufmerksame Zuhörerin, die sich nach meinem Bericht zunächst einmal fassen mußte und sich dabei die Kehle freiräusperte.
    »Jetzt bist du an der Reihe, Sarah!«
    »Wie denn?«
    »Als letzte Hoffnung gewissermaßen.«
    »Hör auf, John, das ist doch…«
    »Zier dich nicht so. Du bist die Fachfrau, und vielleicht könntest du uns weiterhelfen. Weißt du etwas über einen Soulman? Hat dein Archiv etwas über ihn registriert?«
    »Nicht, daß ich wüßte.«
    »Aber wie ich dich kenne, schaust du gern einmal nach. Den Gefallen könntest du uns doch tun.«
    »Ach ja«, stöhnte sie, »es hat sich nichts geändert, wirklich nichts. Ich weiß auch nicht, womit ich das verdient habe. Zum Glück ist Jane im Haus, die kann mir helfen.«
    »Schlag im richtigen Buch nach oder suche die richtige Diskette ab, und alles ist klar.«
    »Und wovon träumst du in der Nacht?«
    »Nur von dir, Sarah. Wenn du nichts dagegen hast, kommen wir bei euch vorbei.«
    »Wir warten.«
    »Denk dabei an den Soulman.«
    »Ich bin schon unterwegs zum Dach.«
    »Danke.«
    Suko hatte mitgehört und fragte: »Wie groß schätzt du unsere Chancen ein, John?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich vertraue Sarah. Sie hat uns schon oft aus der Patsche geholfen.« Ich drückte mich von meinem Stuhl hoch. »Du kannst mich steinigen oder auslachen, aber ich werde das unbestimmte Gefühl nicht los, daß dieser Soulman gar nicht so neu ist.«
    »Was meinst du denn damit?«
    »Es kann ein alter Dämon sein. Ein Fluch aus der Vergangenheit. Was wissen wir schon?«
    »Ja«, wiederholte Suko, »was wissen wir schon?« Er schnappte sich seine Jacke und verließ als erster das Büro…
    ***
    Jane Collins öffnete uns die Tür. In ihrem gelben Outfit - gelbe Hose, gelbes T-Shirt - sah sie aus, als wollte sie den Frühling locken und den Sommer gleich mit. Im Haar allerdings steckten zwei dunkle Kämme, damit es wenigstens einen Kontrast gab.
    »Ihr mal wieder!« rief sie und umarmte uns. Zuerst Suko, dann war ich an der Reihe. Sie schaute mich an und fragte: »Und? Wie geht es dir, John?«
    »Es läuft.«
    Ich wußte, was ihre Frage zu bedeuten hatte. Seit der Beerdigung meiner Eltern hatten wir uns nicht mehr gesehen. In der Zwischenzeit war wieder viel passiert, aber das ging wohl mehr mich an als sie.
    »Dann kommt mal rein.«
    Eigentlich hätte es kein gemütlicher später Nachmittag

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