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1014 - Der Seelenkompaß

1014 - Der Seelenkompaß

Titel: 1014 - Der Seelenkompaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erinnerst.«
    »Da wurde Silas gepackt. Und er ist tot.«
    »Ich lebe.«
    »Stimmt.«
    Ich dachte einen Moment nach. Dann schielte ich Jane zu. »Sag mir, warum Silas starb und ich noch lebe?«
    »Genau weiß ich das auch nicht, John, aber du hast einen Schutz gehabt, behaupte ich mal.«
    »Wen denn? Dich?«
    »Ja, indirekt, aber noch mehr das hier.« Sie hielt das Kreuz hoch. »Das ist dein Schutz gewesen, der dich wohl gerettet hat. Es hat dich letztendlich vor einem schrecklichen Schicksal bewahrt.«
    Ich ließ einige Sekunden verstreichen, bevor ich fragte. »Und wie hat es das Kreuz geschafft?«
    »Nicht durch die Zeichen der Engel. Das Ankh hat dich geschützt. Es leuchtete auf. Seine Kraft drang in dich hinein, und es hat die andere Kraft ausgestoßen.« Sie berichtete mir, wie der Schatten gegen die Decke gehuscht war und sich dort aufgelöst hatte.
    Ich glaubte ihr alles, aber ich war wie vor den Kopf geschlagen. Im nachhinein kam mir zu Bewußtsein, wie hilflos ich gewesen war. Der Seelenfresser hatte mich besucht. Er wußte, daß ich ihm auf der Spur war, und möglicherweise hatte man ihn auch geschickt.
    »Allmählich sehe ich die Zusammenhänge klarer, Jane. Wir haben noch von der ägyptischen Mythologie gesprochen, und das Ankh ist ein altägyptisches Symbol. Es hat entsprechend reagiert und mich gerettet.«
    »So mußt du es sehen.«
    Ich drückte ihre Hand fester. »Da kann ich wohl behaupten, einen Schutzengel gehabt zu haben.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Nein, zwei!« korrigierte ich mich.
    »Ich muß dich mit einschließen, Jane.« Sie wurde verlegen. »Nein, John, das mußt du nicht.«
    »Doch. Wie hätte ich an mein Kreuz gelangen können?«
    Jane war das Thema peinlich, und sie sagte: »Ich werde mir jetzt etwas überziehen.«
    »Dein Kleid?«
    »Nein, ich habe bei dir einen Bademantel gesehen.«
    »Und dann?«
    »Werde ich uns einen Kaffee kochen.«
    »Wunderbar. Sag mir nur noch, wie spät es ist.«
    Sie hatte ihre schmale Uhr nicht abgenommen. Noch mehr als zwei Stunden bis Mitternacht. Da konnte noch viel passieren. Den Bademantel hatte sie übergestreift und kaum den Knoten in den Gürtel geschlungen, als die Türglocke anschlug.
    Wir erschraken. Ich richtete mich im Bett auf, um es zu verlassen, aber Jane drückte mich zurück.
    »Nein, John, bleib du liegen, ich werde gehen.«
    »Aber…«
    »Kein aber. Erwartest du Besuch?«
    »Nein. Vielleicht ist es Suko.«
    »Das werden wir gleich haben.« Jane verließ das Zimmer. Mittlerweile hatte es zum dritten Mal geklingelt.
    Ich bin kein Mensch, der unter irgendwelchen schlimmen Vorahnungen leidet, aber ich wußte, daß dieses Klingeln alles andere als normal war. Das sagte mir mein Gefühl.
    Auch wenn Jane es lieber gesehen hätte, wenn ich im Bett geblieben wäre, diesen Gefallen konnte ich ihr nicht tun. Ich stand auf, zog mir leise etwas über und nahm mir vor, mich zunächst im Hintergrund zu halten…
    ***
    Die Detektivin war zur Tür gegangen und hatte alle Vorsicht vergessen. Wahrscheinlich auch deshalb, weil sie ebenso wie John dachte. Dieser späte Besucher konnte einfach nur ein Freund oder Bekannter sein. Um so überraschter war Jane, als sie in ein fremdes, bärtiges Gesicht schaute.
    Sie trat zurück, aber sie hielt die Tür offen, denn sie war zugleich neugierig. »Bitte?«
    Der Fremde lächelte. »Ich habe gedacht, daß ich hier bei einem John Sinclair bin.«
    »Das stimmt. Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Phil Warren.«
    Jane ließ ihre Blicke an der Gestalt entlanggleiten. Warren trug einen Lodenmantel, der bis zum Hals geschlossen war. Seine Hände hatte er in den Taschen vergraben. »Sorry, Mr. Warren, aber ich kenne Sie nicht. Auch John hat Ihren Namen mir gegenüber noch nicht erwähnt.«
    »Wir sind auch nicht sehr gut bekannt.«
    »Wer sind Sie dann genau?«
    »Ein ehemaliger Kollege des Geisterjägers. Ich war Polizist. Bin aber seit einiger Zeit pensioniert.«
    »Was wollen Sie von Mr. Sinclair?«
    »Könnte ich ihm das vielleicht selbst erzählen?«
    Jane überlegte nicht lange. Sie mochte den Kerl nicht. Er kam ihr nicht geheuer vor. Andererseits konnte es sich durchaus um wichtige Botschaften handeln, die er mitbrachte, aber sie war noch immer vorsichtig. »Ist es sehr dringend?«
    »Es geht.«
    »Dann können Sie auch bis morgen warten und Mr. Sinclair in seinem Büro aufsuchen.«
    Phil Warren tat, als würde er nachdenken. Dann schaute er nach rechts und links in den Gang hinein. »Nein, das möchte ich eigentlich

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