Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1015 - Das Schiff der Ahnen

Titel: 1015 - Das Schiff der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Braten für die Colnys ab - mir reichen die beiden anderen!"
    Faddon spürte den Gluthauch des energetischen Strahles und rutschte hastig den Gang hinab.
    „Der will uns braten!" schrie er empört.
    „Hast du es endlich begriffen?" fragte Scoutie spöttisch. „Für ihn sind wir eine Abwechslung auf seinem Küchenzettel, ein unbekanntes Wild. Wahrscheinlich fängt er sonst nur diese kleinen Aasfresser."
    „Was sollen wir tun?" fragte Brether ratlos. „Surfo - du bist doch sonst so schlau! Fällt dir diesmal gar nichts ein?"
    „Wenn du endlich den Mund halten wolltest, könnte ich es dir sagen", knurrte Mallagan ungehalten. „Paßt auf - wir lassen uns von ihm zur Plattform treiben. Es darf nicht zu schnell gehen, sonst schöpft er Verdacht, aber auch nicht zu langsam, denn dann verliert er womöglich die Geduld."
    „Und dann?" fragte Brether Faddon skeptisch.
    „Unter die Plattform", erwiderte Mallagan trocken. „Was sonst? Dort kann er uns schlecht erreichen. Wenn er an uns heran will, muß er die Strickleiter benutzen, und auf der erwischen wir ihn."
    „Hast du das Messer noch?" fragte Scoutie.
    „Ja. Aber wir werden ihn nicht töten. Ich vermute, daß er seinen Spoodie verloren hat.
    Ich erinnere mich nicht gerne daran, aber wir haben damals, unter ähnlichen Umständen, ebenfalls auf haarsträubende Weise versagt. Er kann nichts dafür. Er ist nicht bösartig, sondern krank."
    „Aber er ist auch gefährlich!" gab Brether zu bedenken.
    „Das dürfen wir niemals vergessen", nickte Surfo Mallagan ernst.
    „Weiter!" schrie der Krane und gab einen weiteren Schuß ab. „Kommt schon her zu mir, ihr Festtagsbraten!"
    Und sie rannten und rutschten den Hang der Düne hinab, versäumten es jedoch nicht, immer dann innezuhalten, wenn der Krane seine Waffe nicht gebrauchte.
    Sie waren bis auf etwa dreißig Meter an die Plattform heran, als Surfo ihnen das verabredete Zeichen gab. Sie warfen ihre Lasten von sich und rannten, als wäre der Teufel hinter ihnen her.
    Der Krane stieß einen empörten Schrei aus. Ein Metallbrocken pfiff durch die Luft, verfehlte jedoch sein Ziel. Dann waren sie unter der Plattform und warfen sich keuchend zu Boden. Surfo wälzte sich herum und legte die Hand auf den Griff des Messers. Aber der Krane zeigte sich nicht - noch nicht.
    Er konnte warten. Er besaß Wasser und Nahrung, die Betschiden dagegen besaßen nichts.
     
    *
     
    Extreme Temperaturunterschiede gehören zu den Charakteristika aller Wüsten, egal auf welchem Planeten sie sich befinden mögen - soviel hatten sie bereits herausgefunden.
    Diese bestimmte Wüste auf dem Planeten Kranenfalle machte keine Ausnahme. Es wurde empfindlich kalt. Sie hockten zitternd und zähneklappernd unter der Plattform. Hier gab es nichts, womit sie Feuer machen konnten, und der Sand fühlte sich wie flüssiges Eis an.
    Surfo Mallagan hatte das Paket mit den Innereien bei sich behalten. Sie öffneten es, schnitten das Herz des riesigen Schweines in Streifen und schlangen es roh hinunter. Das völlig ungewürzte Fleisch verursachte ihnen Übelkeit, solange sie es im Mund hatten. War es erst einmal im Magen angelangt, so schickte es ein wohliges Gefühl von Wärme in ihre Körper, das leider nicht lange anhielt.
    Der Krane hatte die blaue Lampe an einen anderen Ort gehängt. Das Licht fiel auf allen Seiten über die Ränder der Plattform. Eine Zone von Helligkeit entstand, die sich nicht so leicht überwinden ließ, zumal der Gegner über eine hochmoderne Waffe verfügte.
    Ihre einzige Hoffnung bestand darin, daß der Krane irgendwann schlafen mußte. Unter anderen Umständen hätten sie die Zeit genutzt, um sich zu erholen. Wenn einer von ihnen Wache hielt, dann reichte das schließlich. Aber es wurde so kalt, daß sie gar nicht zu schlafen wagten. Zu allem Überfluß sorgte ein eindeutiger Geruch nach Verwesung und das Vorhandensein unzähliger Knochen dafür, daß ihnen eines bewußt blieb: Sie saßen am denkbar ungünstigsten Ort fest. Die Wesen in der Umgebung der Plattform waren mehr oder weniger daran gewöhnt, unter dem metallischen Auswuchs des großen Schiffes Nahrung zu finden. Wenn eines von ihnen in dieser Nacht Hunger verspürte, würde es zu allererst versuchen, sich an den drei Betschiden schadlos zu halten.
    Sie blieben in Bewegung, um sich warm zu halten. Der Krane schien ähnliche Motive zu haben: Er wanderte mit nervtötender Ausdauer auf und ab. Die Plattform mußte recht dünn sein - die hallenden Schritte jedenfalls

Weitere Kostenlose Bücher