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1015 - Das Schiff der Ahnen

Titel: 1015 - Das Schiff der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schießen.
    Falls der Roboter vorher Verdacht geschöpft hatte, so wurde er nun hinreichend abgelenkt. Er raste durch die Halle auf die Plattform hinaus.
    Surfo Mallagan sprang auf. Er brauchte seinen Freunden nicht zu erklären, was er plante. Sie waren dicht hinter ihm, als er das Schott erreichte.
    Sie hörten hinter sich eine Waffe fauchen. Es klang lauter und bedrohlicher als jenes Geräusch, das der Strahler des Kranen verursachte.
    Erst da wurde ihnen in voller Konsequenz bewußt, was sie angerichtet hatten.
    Der Roboter bewachte diesen Eingang, und er schien von seinen Erbauern eindeutige Befehle erhalten zu haben, was den Umgang mit ungebetenen Gästen betraf. Ob er den Kranen tötete oder nur betäubte, das machte in dieser Umgebung kaum einen Unterschied - vor allem aber würde er seine Aufgabe sehr schnell gelöst haben und zurückkehren.
    Die Betschiden sahen vor sich ein zweites Schott, das jedoch zur Hälfte offenstand. Sie schlüpften hindurch und rannten in das Schiff hinein.
     
    6.
     
    Die Angst trieb sie vorwärts, und sie rannten, bis die totale Erschöpfung sie zu Boden zwang. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie bereits eine solche Vielfalt von Gängen und Räumen aller Art hinter sich gelassen, daß sie nur mit großer Mühe imstande gewesen wären, den Rückweg zu finden.
    Keuchend verkrochen sie sich unter einem Berg von Gerumpel, der sich in einer Ecke auftürmte. Dann warteten sie, aber der Roboter ließ sich nicht blicken.
    „Er hat unsere Spur verloren", stellte Surfo Mallagan erleichtert fest, als er wieder bei Atem war. Er stand vorsichtig auf und spähte in den nächsten Gang hinein. „Wir sollten versuchen, die Zentrale dieses Schiffes zu finden."
    „Das wird nicht leicht sein", vermutete Scoutie.
    „Das Schiff ist kugelförmig", überlegte Brether Faddon. „Die Zentrale dürfte sich im Mittelpunkt befinden, oder doch mindestens in dessen Nähe."
    „Klingt logisch", meinte Mallagan. „Aber genauso gut können die Erbauer dieses Schiffes eine ganz andere Meinung vertreten haben. Ich schlage vor, daß wir zuerst im Zentrum nachsehen. Finden wir dort nichts, können wir immer noch nach einer anderen Lösung suchen."
    „Falls wir dann noch dazu in der Lage sind", gab Scoutie zu bedenken. „Wir brauchen Wasser und Proviant."
    Surfo nickte nur. Er deutete in den Gang hinein.
    „Kommt", sagte er. „Hier gibt es Unmengen von Türen. Irgendwo werden wir schon etwas für uns finden."
    Es war sehr still in dem riesigen Wrack. Obwohl sie sich bemühten, ganz leise aufzutreten - und das wollte bei ihnen etwas heißen, waren sie doch daran gewöhnt, selbst das scheueste Wild von Chircool anzuschleichen - kam es ihnen vor, als müßte man das Geräusch ihrer Schritte bis auf die Plattform hinaus hören. Sie zogen die weichen Stiefel aus und gingen barfuß, aber selbst dann hielten sie alle paar Meter inne, um zu lauschen.
    Aber allmählich gewöhnten sie sich an ihre neue Umgebung. Es fiel ihnen um so leichter, weil sie sich der Tatsache bewußt waren, daß sie sich in einem Raumfahrzeug aufhielten. Aus irgendeinem Grund fühlten sie sich zwischen den metallenen Wänden entschieden wohler als draußen, unter dem unendlich weiten Himmel des fremden Planeten. Hier drinnen reichte der Blick niemals bis zum Horizont, traf immer wieder auf Wände - aber das beruhigte sie.
    Schon nach wenigen Minuten waren sie mutig genug, um sich der Türen anzunehmen.
    Als sie die erste öffneten, sahen sie in einen kleinen, freundlich gestalteten Raum hinein.
    Sie entdeckten eine Koje, einen kleinen Tisch, einen Sessel. An den Wänden waren große Bilder befestigt. Sie zeigten ausnahmslos kosmische Objekte - Sterne, Meteore, Galaxien. Sie waren ein wenig verblaßt, und auf den Möbeln lag Staub, aber auf eine undefinierbare Weise erweckte der Raum dennoch den Eindruck, daß sein Bewohner schon in der nächsten Sekunde zurückkehren konnte.
    Sie sahen in vier weitere Räume dieser Art hinein, ehe sie sich dazu aufraffen konnten, eines der Zimmer genauer zu untersuchen. Bei näherem Hinsehen erwiesen sich die Wände nicht als so glatt und einförmig, wie es auf den ersten Blick hatte scheinen wollen.
    Die Betschiden entdeckten Wandschränke. Die Kleidungsstücke, die in einem davon hingen, schienen geradezu für einen von ihnen gemacht zu sein, und Brether Faddon paßte am besten hinein. Er versuchte es und stand dann, angetan mit einer silbrigen Hose und einem schwarzen Hemd, vor ihnen - er wirkte so fremd und

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