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1017 - Die Sonne Satans

1017 - Die Sonne Satans

Titel: 1017 - Die Sonne Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf den Weg.
    Es war schon eine Viertelstunde über der Zeit, was Ignatius nicht beunruhigte, denn der Mann hatte geschrieben, daß er wohl nicht pünktlich sein konnte, weil er achtgeben mußte.
    Als er denn schließlich kam, war beinahe eine halbe Stunde vergangen. Er fiel den wachsamen Blicken des Fathers sofort auf. Der junge Mann hatte einige Stufen erklommen, aber er ging nie weiter, ohne sich umgeschaut zu haben. Das künstliche Licht reichte zudem aus, um gut sehen zu können, doch Ignatius hütete sich, den Mann voreilig anzusprechen. Er konnte sich auch geirrt haben.
    Er trug eine dunkle Jacke aus leicht glänzendem Stoff und dazu eine blaue Jeans. Seine Füße steckten in Turnschuhen. Das Haar war kurz geschnitten, und das Gesicht selbst mit der scharf geschnittenen Nase zeigte einen harten Ausdruck.
    Der grauhaarige Ignatius hockte sich wieder hin. Als der junge Mann wieder einmal in seine Richtung schaute, stand er mit einer heftigen Bewegung auf. Der andere mußte sie einfach bemerken, was er auch tat, denn er stutzte.
    Ignatius runzelte die Stirn.
    Plötzlich lächelte der Ankömmling. Sehr schnell hastete er die restlichen Stufen hoch und blieb vor Ignatius stehen.
    »Ja«, sagte er, »Sie sind es.«
    »Wir waren verabredet.«
    »Stimmt.«
    Ignatius schaute in das Gesicht des Fremden und sah dort den Ausdruck der Erleichterung. »Ich bin froh, daß ich Sie gefunden habe, Father, sehr froh.«
    »Das sehe ich Ihnen an.«
    »Ja, bestimmt.«
    »Sollen wir hier auf der Treppe bleiben oder irgendwo etwas trinken gehen?«
    »Durst hätte ich schon.«
    »Dann kommen Sie. Ach so, wie heißen Sie eigentlich?«
    »Benjamin Toni.«
    »Italiener?«
    »Halb und halb. Mein Mutter stammt aus Israel, aber mein Vater ist Italiener.«
    »Dann wäre ja alles geklärt.«
    Vor den Lokalen fanden sie keinen Platz. Sie mußten schon hineingehen, um freie Stühle zu finden. Sie klemmten sich an einen schmalen Tisch in eine Ecke, wo es zu den Toiletten ging.
    Ben Torri trank Wein, Ignatius Mineralwasser. »Nun, jetzt sitzen wir hier, und ich warte darauf, daß Sie mir sagen, wo Sie der Schuh drückt. Oder es brennt.«
    »Brennt hört sich schon besser an.«
    »Gut. Wie meinen Sie das?«
    »Die Sonne Satans brennt auf manche Menschen nieder und ver ändert sie zu wahren Monstren.«
    Auch wenn dieser Satz Father Ignatius geschockt hatte, ließ er sich das nicht anmerken, schaute auf sein Glas und räusperte sich. »Ich habe mich doch nicht verhört? Sie sprachen tatsächlich von der Sonne Satans?«
    »Ja.«
    »Was ist das genau?«
    »Das neue Grauen. Der ultimative Schrecken. So habe zumindest ich es gesehen.«
    »Was wissen Sie?«
    »Zu wenig, Father.«
    »Dann lassen Sie uns über das wesentliche sprechen.«
    Er nickte. »Es ist schwer, aber ich wußte mir keinen anderen Rat mehr, als mich Ihnen anzuvertrauen.«
    »Wie sind Sie auf mich gekommen?«
    »Ein Bekannter hat es mir gesagt.«
    »Wer?«
    »Unser Abt!«
    Ignatius hob die Augenbrauen. »Oh, Sie sind ein Bruder?«
    »Das war ich mal, aber ich bin ausgestiegen. Natürlich noch vor dem Gelübde. Ich beschäftige mich jetzt mit Computern, bin aber noch in der Lernphase.«
    »Aber das ist nicht unser Thema.«
    »Nein.«
    »Ich höre.«
    »Wie ich schon sagte, geht es um die Sonne Satans, und ich kenne jemand, der in dieser Sonne gelegen hat und dem sie nichts ausgemacht hat. Im Gegenteil, er wurde verändert. Die Sonne hat ihn gezeichnet und ihn zugleich unbesiegbar gemacht. In ihm steckt die Macht des Satans bis zu seiner Verbrennung in der Hölle, wie auch immer.«
    »Unbesiegbar? Gestatten Sie, daß ich schon ein wenig skeptisch bin.«
    »Klar, wäre ich auch. Möglicherweise habe ich mich auch falsch ausgedrückt, ich möchte den Begriff unbesiegbar in unverletzbar verändern. Das kommt eher hin.«
    Ignatius räusperte sich. »Sie sprechen von einem Menschen?«
    »Ja.«
    »Und Sie wissen auch, wo wir diesen Menschen finden können?«
    Torri nickte sehr ernst.
    »Wo?«
    »Nicht hier in Rom. Außerhalb. Ich kenne den Platz, und ich weiß auch, daß er dort gefangengehalten wird. Er darf nicht auf die Menschheit losgelassen werden. Er haßt alles, was mit uns und der Kirche zusammenhängt. Kreuz, Weihwasser, Bilder, Gebete, Menschen, die fromm sind. All dies steht auf seiner Haßliste.«
    »Das ist nicht neu, lieber Ben, auch wenn ich Sie mit meiner Antwort enttäuschen muß.«
    »Weiß ich alles, Father. Auch ich kenne die Menschen. Aber dieser Mensch ist kein normaler

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