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1017 - Die Sonne Satans

1017 - Die Sonne Satans

Titel: 1017 - Die Sonne Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist?«
    Ben Torri schluckte. »Das Thema ist schlimm. Ich möchte nicht darüber nachdenken.«
    »Aber Sie könnten es sich vorstellen?«
    »Vorstellbar ist alles.«
    Ignatius nickte. »Das meine ich auch. Egal, schauen wir uns mal um. Sie kennen sich aus, Ben, deshalb sind Sie auch mein Führer hier durch das Gelände.«
    Von der ehemaligen Festung standen wirklich nur Reste. Brandmauern. Unterschiedlich hoch, oft genug auch schief, rissig und mit Lücken versehen. Es gab keine Dächer mehr, da standen wirklich nur die Mauern, aber es gab noch den auf die Hälfte verkürzten Turm, dessen Trümmer sich ebenfalls auf dem ehemaligen Hof verteilten.
    Sie brauchten hier noch kein Licht. Die normale Helligkeit der Gestirne reichte aus. So waren Schatten und auch hellere Stellen entstanden. Letztere dort, wo die Mauern den fahlen Glanz der Himmelskörper auffingen.
    Ben Torri war nervös geworden. Er atmete flach und schnell. Des öfteren schaute er sich um, und Ignatius fragte ihn schließlich, ob er etwas suchte.
    »Nein, nicht direkt. Aber ich traue ihm alles zu.«
    »Es ist doch ruhig.«
    »Hoffentlich bleibt das so. Haben Sie die Lampe?«
    »Natürlich.«
    »Das ist gut.«
    »Noch brauchen wir sie nicht.«
    »Nein, aber gleich.«
    Die Männer waren auf den Turm zugegangen. Trotz seiner geringen Größe sah er aus der Nähe recht wuchtig aus. Er war breit, seine Steine klebten noch aufeinander. Moos und Erde hielten sie fest, und an manchen Stellen wuchs Unkraut aus den Lücken hervor.
    Ein Eingang war vorhanden. Nur gab es keine Tür. Die war irgendwann entfernt worden.
    Vor dem viereckigen Loch blieb Torri stehen. Er gab flüsternd seine Erklärung ab. »Wir brauchen nicht sehr tief hineingehen. Schon nach zwei, drei Schritten sind wir am Ziel.«
    Ignatius nickte. Er war die Ruhe selbst. »Gibt es sonst noch etwas, das ich wissen sollte?«
    »Nein, nichts.«
    »Es geht also nur um den Verbrannten?«
    »Reicht das nicht?«
    Ignatius hob die Schultern. »Wir werden ihn uns anschauen. Dann sehen wir weiter.«
    Beide Männer tauchten in die Finsternis ein, und Ignatius schaltete die Lampe ein. Im Gegensatz zu seinem jungen Begleiter war er überhaupt nicht nervös oder angespannt. Es gefiel ihm, mal wieder an der »Front« zu sein. Die Schreibtischarbeit hatte er hinter sich gelassen. Das war auch gut so. Im Prinzip haßte er es, am Schreibtisch zu hocken und nichts zu tun, abgesehen von schriftlichem Kram und zahlreichen Telefonaten, die eben zu seinem Job gehörten. Deshalb kam ihm dieser kleine Trip gerade recht. Wenn er da an frühere Zeiten dachte, wo er des öfteren unterwegs gewesen war, stieg schon eine gewisse Sehnsucht in ihm auf. Damals hatte er sich noch auf den Weg gemacht. Oft zusammen mit seinem Freund John Sinclair und dessen Freunden. Da hatten sie gemeinsam so manchen Fall geklärt und mehr als einmal gegen die verfluchten Horror-Reiter gekämpft.
    Sie hatten den Turm betreten, waren stehengeblieben, und Ben Torri war ein paar Schritte zur Seite gegangen, um Father Ignatius Platz zu lassen.
    Er drehte sich auf der Stelle. Der gelbe Strahl der Lampe machte die Bewegung mit. Er riß Lücken in die Finsternis, die sich wie ein Umgeheuer zwischen die Wände hier gedrängt hatte. Fenster gab es nicht im Mauerwerk. Die Löcher konnte man nur als Luken ansehen, ansonsten waren die Steine dicht.
    Die Treppe war verschüttet worden. Der Turm war oben auch nach innen eingebrochen, und so hatten die Steine ihren Weg nach unten gefunden. Aber in der Mitte des Eingangsbereichs existierte noch ein freier Platz. Hier lag kein einziger Stein. Man hatte diese Stelle freigeräumt.
    Genau da befand sich der Zugang zum Verlies. Father Ignatius richtete den Strahl der Lampe auf dieses Zentrum. Die Klappe war aus Holz gefertigt worden. Viereckig, staubig, mit einem eisernen Griff an der Oberseite.
    Fackeln standen nicht in der Nähe. Die Lampe diente den Männern als einzige Lichtquelle.
    Ben Torri streckte seinen Arm aus. »Unter der Klappe ist das Verlies. Man hat ihn hineingeworfen, von hier oben.«
    »Dann kann er sich etwas gebrochen haben.«
    »Möglich.«
    »Und es ist niemand da, der ihn verpflegt?«
    »Offiziell nicht.«
    Ignatius schüttelte den Kopf. »Das kann ich kaum glauben, aber wir werden sehen. Die Klappe sieht schwer aus. Schaffen Sie es, das Ding anzuheben, oder soll ich Ihnen helfen?«
    »Das wird schon gehen.«
    »Bitte, versuchen Sie es.«
    Ben Torri bückte sich nicht nur, er kniete sich vor die

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