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1017 - Die Sonne Satans

1017 - Die Sonne Satans

Titel: 1017 - Die Sonne Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hasser. Er ist mit der Sonne des Satans in Kontakt gekommen. Sie hat ihn stark gemacht, so daß er alles, was er haßt, vernichten kann.«
    Ignatius schwieg. Der letzte Satz war sehr wichtig gewesen. Er mußte ihn sich durch den Kopf gehen lassen und ihn analysieren. Er gab auch eine Antwort. »Kann ich davon ausgehen, daß die Person, von der Sie gesprochen haben, stärker ist als wir?«
    »Das können Sie.«
    »Wie äußert sich das?«
    Ben senkte die Stimme. »Er fürchtet sich nicht mehr vor der Kirche, vor den heiligen geweihten Räumen und Hallen. Er kann hineingehen und sie zerstören.«
    »Hat er das schon getan?«
    »Ja.«
    »Wo?«
    Ben Torri ballte die Hände zu Fäusten. Er war aufgewühlt. Den Atem stieß er schnaufend durch die Nase aus. »In einer Kapelle nicht weit von unserem Kloster entfernt. Dort hat er sich benommen wie ein Vandale. Er hat alles zerstört. Er riß die Kreuze von den Wänden, er besudelte den Altar. Er entweihte das Allerheiligste. Er… er … hat sich auch nicht gescheut, die Figuren der Schutzheiligen zu zertrümmern. Er war einfach grauenhaft.« Ben mußte aufhören zu sprechen. Der Bericht hatte ihn einfach zu stark mitgenommen.
    »Wo befindet er sich jetzt?«
    Nach einem Schluck Wein gab Ben Torri die Antwort. »Wir haben ihn gefangengenommen. Das heißt, ich war es nicht, andere taten es. Ich hatte das Kloster schon verlassen.«
    Ignatius hob die Augenbrauen. Es war eine seiner Lieblingsgesten.
    »Trotz seiner Stärke ist das geschafft worden?«
    »Ja.«
    »Wie denn?«
    »Sie müssen ihn im Schlaf überrascht haben. Aber sie konnten ihn in Ketten legen und haben ihn in ein Verlies gesteckt. Dort wird er gehalten wie ein Tier. Es ist ein sehr tiefes Verlies. Ein Schacht, der nur von oben einen Zugang hat. Dort hockt er. Auch wenn es ihm gelingen sollte, die Ketten zu zerreißen, wird er aus dem Schacht nicht entwischen können.«
    »Sie wissen also genau, wo das Versteck liegt?«
    »Das weiß ich.«
    »Sehr weit weg?«
    »Nein, in der Nähe von Rom. Südöstlich. In den Hügeln steht der alte Turm.«
    »Wie lange würden wir fahren?«
    Ben Torri lächelte. »Wenn wir raus aus der Stadt und dort sind, eine Stunde etwa.«
    Father Ignatius nickte. Er hatte sich entschlossen, und er bezweifelte, daß ihn der junge Mann in eine Falle locken wollte. Dafür hatte er schon ein sicheres Gespür bekommen.
    Er stand auf und ging zur Kasse. »Fahren wir, Ben, dann sehen wir weiter.«
    Torri atmete auf. »Sie glauben gar nicht, wie glücklich Sie mich gemacht haben, Father Ignatius.«
    »Warten Sie es ab, mein Junge, denn Glück hat als Gast nie lange Rast. Da habe ich meine Erfahrungen sammeln können…«
    ***
    Wenn Ignatius in den Außenspiegel schaute, sah er die gewaltige, unterschiedlich hohe und mit Lichtern bedeckte Bühne einer immer mehr verschwindenden Landschaft. So zumindest kam ihm die Riesenstadt Rom vor. Sie schlief nicht. Sie war dabei, in den Sommer hineinzugleiten, da waren die Nächte lang. Da wurden sie genossen und regelrecht zelebriert.
    Auch die Trabantenstädte lagen hinter ihm. Benjamin Torris alter Fiat war dabei, sich in die Hügel zu quälen, die Rom umgaben. Die Luft roch zu dieser Zeit noch frisch, und auch die Erde war noch nicht von den Sonnenstrahlen verbrannt worden.
    Wenn Ignatius das Wort Sonne einfiel, dachte er sofort an die Sonne Satans. Gab es sie tatsächlich, oder war sie mehr als Sinnbild gemeint worden?
    Er glaubte eher an die letzte Möglichkeit. Auch Torri hatte ihm keine konkrete Auskunft gegeben. Die Sonne Satans hatte er als Begriff verwendet, aber nie konkret von einem dunklen Himmelskörper oder ähnlichem gesprochen.
    Man mußte abwarten. Und es war vor allem wichtig, sich denjenigen anzuschauen, der unter der Sonne Satans gelitten hatte und von ihr gezeichnet worden war.
    Ben Torri kannte sich aus. Trotz der Dunkelheit brauchte er nicht anzuhalten, um sich zu orientieren. Er fuhr über die schmalen Straßen in das nur wenig bewohnte Gelände außerhalb der Metropole, das sich in der Dunkelheit kaum von einer Mondlandschaft unterschied. Am Himmel schimmerten noch immer die Sterne als Beobachter, und auch die Sichel des Mondes zeichnete sich scharf vor dem dunkelblauen Hintergrund ab.
    Da Ignatius schon einige Male auf die Uhr geschaut hatte, fühlte Torri sich genötigt, eine kurze, beruhigende Erklärung abzugeben.
    »Es ist nicht mehr weit, glaube ich.«
    »Glauben Sie?« Ignatius fragte es spöttisch.
    »Na ja, im Hellen komme ich

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