Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1017 - Die Sonne Satans

1017 - Die Sonne Satans

Titel: 1017 - Die Sonne Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
den er hineinstürzte.«
    »Und er ist tatsächlich dort?«
    »Ja.«
    »Du warst dabei?«
    »Auch.«
    »Hast du ihn getötet?«
    »Nein. Er tötete sich selbst, indem er nicht achtgab und nicht mehr an den offenen Schacht dachte. Es tut mir leid, wenn Sie ihn geliebt haben, aber wir können ihn nicht mehr lebendig machen. Davon müssen Sie ausgehen.«
    Luna Limetti sprach nicht mehr. Er hörte sie nur schlucken. Dann sagte sie: »Stehen Sie auf!«
    »Und weiter?«
    »Sie sollen aufstehen!«
    Die Stimme hatte beim letzten Befehl wütend und haßerfüllt zugleich geklungen. Ignatius hörte auch, wie Luna Limetti zurückging.
    Mit kleinen Schritten schuf sie die nötige Distanz, und Ignatius drückte sich vom Boden ab. Er wollte sich um Himmels willen nicht falsch bewegen. Er hob sogar seine Arme, um zu demonstrieren, daß er nichts vorhatte. Er dachte an seine Beretta, an die er wohl nicht mehr herankommen würde, denn Luna hielt alle Trümpfe in der Hand, die eigentlich nur aus einem einzigen bestanden.
    Es war der Revolver in ihrer Hand, der deshalb glänzte, weil er vernickelt war.
    Father Ignatius schaute in die Mündung. Dann bewegte er die Augen und versuchte, im Gesicht der Frau zu lesen, was sie mit ihm vorhatte.
    Ihre Augen waren kalt, so schrecklich kalt – und auch gnadenlos zugleich. Sie wirkte wie die Rachegöttin in Person, und sie würde abdrücken, wenn er sich falsch bewegte.
    »Du bist ein Schnüffler, nicht?«
    »Nein, das bin ich nicht. Ich arbeite nicht für die Polizei.«
    »Das weiß ich. Du arbeitest für eine andere Organisation. Ich weiß leider nicht, für welche, aber das wirst du mir schon sagen.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich weiß es von Ben. Ich wußte auch, daß er sich mit jemand treffen wollte, um zu einem bestimmten Ziel zu fahren. Er hat mir nur nicht den Namen gesagt. Jetzt gehe ich davon aus, daß Sie der Mann gewesen sind. Oder nicht?«
    »Ja, Sie haben recht.«
    »Sehr gut«, sagte sie und lachte. »Also habe ich alles unter Kontrolle.« Sie lachte leise. »Ich habe auch gewußt, daß Sie eine Gefahr sind. Ben sagte es mir. Die große Sache durfte nicht publik werden, und er fürchtete, daß dies so sein könnte. Sie spielen darin eine große Rolle. Er wollte Sie vernichten. Es ist ihm nicht gelungen. Deshalb werde ich diese Aufgabe übernehmen.«
    Ignatius’ Augen verengten sich. »Sie wollen mich töten? Mich tatsächlich erschießen?«
    »Das habe ich vor.«
    »Es ist Mord, das wissen Sie!«
    »Natürlich, und es macht mir auch nichts aus. Es geht um die Sache, wie Ben Toni schon sagte. Und sie darf nicht in Frage gestellt werden. Die Sonne Satans ist wichtig. Sie verändert die Menschen, sie macht sie fast unbesiegbar, und sie steht am Anfang einer großen Zeit. Der Satan wird die Wohnorte übernehmen, in denen bisher noch seine Feinde das Sagen haben.«
    »Was darf ich darunter verstehen?«
    »Die Klöster«, erklärte sie ihm. »Wir werden durch die Sonne Satans in die Klöster eindringen können und die Mönche zu unseren Helfern machen. Wer die Basis für sich gewonnen hat, der bekommt auch die Macht. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz.«
    »Und Sie machen dabei mit?«
    »Ja, man hat mich überzeugt. Ich habe Ihnen die Sonne Satans gezeigt. Ich habe sie hergestellt. Sie ist wunderbar, und leider haben Sie mein Kunstwerk noch nicht angefaßt. Sie hätten es tun sollen, dann hätten Sie einiges von seiner Kraft gespürt. Pech für Sie, daß Sie unseren Schlupfwinkel entdeckt haben. Nun muß ich das richten, was mein Freund Ben Torri versäumt hat.«
    Ignatius sah ihr an, daß sie dicht davor stand, abzudrücken. »Halt, noch einen Augenblick.«
    »Was ist denn?«
    »Ich möchte Sie um etwas bitten.«
    »Das hat keinen Sinn.«
    »Doch – bitte, hören Sie zu.«
    »Gut, eine Minute.«
    Ignatius holte tief Luft. Er verfluchte sich selbst, daß er zu diesem Mittel greifen mußte, denn er würde bald gegen seine Überzeugung sprechen, aber es gab keine andere Chance mehr.
    »Ich habe ja erlebt, wie stark Sie und Ihre Gruppe sind. Die Kraft des Satans steckt in euch. Er hat euch seine Sonne geschickt und euch zu besonderen Menschen gemacht. Deshalb meine Frage und auch meine Bitte. Darf ich daran teilhaben?«
    Mit dieser Frage hatte Luna Limetti nicht gerechnet. Sie war so überrascht, daß sie nicht antworten konnte. »Was sagen Sie da? Sie wollen mitmischen? Bei uns?«
    »Ja, ich möchte übertreten.« Es war ihm schwergefallen, diesen Satz zu sprechen, und er

Weitere Kostenlose Bücher