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1018 - Die Betschiden und der Jäger

Titel: 1018 - Die Betschiden und der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich mir die Schädlinge vom Leib halten kann, bin ich bald ein reicher Farmer."
    Für einen Tart, fand Brether, war er auffallend gesprächig.
    „Wir kommen dort unter?" fragte er.
    „Nein, für euch werden wir extra bauen müssen", antwortete Versellu. „Keine Sorge, das geht ganz schnell."
    Das war nicht zuviel versprochen. Während Brether sich um Scoutie kümmerte, fällte Versellu Bäume, hob den Boden aus und errichtete eine Rundwand von sechs Metern Durchmesser. In die Mitte des Kreises setzte er einen vier Meter hohen Pfosten, der das Dach tragen sollte. Er ging mit großer Geschicklichkeit und einer Tatkraft zu Werk, die dem gravitätisch wirkenden Tart so rasch keiner zugetraut hätte. Brether fiel auf, daß er sich durchweg primitiver Werkzeuge bediente. Versellu war kein reicher Farmer. Aber bei dem Eifer, den er an den Tag legte, glaubte man ihm gern, daß seine Bedürftigkeit nur von kurzer Dauer sein werde.
    Brether versah Scouties Fuß mit kühlenden Umschlägen Ihre ganze Hoffnung bestand darin, daß der Bruch von selbst wieder zusammenheilte. Ein Mediker durfte nicht hinzugezogen werden, und Medikamente, die das Wachstum betschidischen Knochengewebes förderten, besaß der Tart wahrscheinlich nicht, noch ließen sie sich ohne Aufsehen beschaffen.
    Wasser für die kühlenden Bandagen beschaffte Brether aus einem trogförmigen Brunnen, der durch eine altmodische, batteriebetriebene Pumpe gespeist wurde. Bei einem seiner Gänge zum Brunnen hatte er das Gefühl, er werde beobachtet. Er sah sich um. Drüben, am Rand der Lichtung, war Versellu damit beschäftigt, ein kegelförmiges Dach aus dünnen, langen Ästen zu bauen. Im Schatten seiner halbkugeligen Hütte lag Scoutie und wartete auf seine Rückkehr. Der alte Gleiter stand abseits.
    Ein Busch geriet in Bewegung. Das Gestrüpp teilte sich, und durch die Zweige schob sich ein bulliger Schädel mit mächtigem Gebiß. Zwei große, tückische Augen flimmerten Brether an. Er ließ die Bandage fallen, und griff instinktiv nach der Waffe.
     
    *
     
    Auf seinen Warnschrei hin kam Versellu herbeigeeilt. Die Bestie hatte sich inzwischen vollends aus dem Unterholz hervorgeschoben. Sie lag mit dem Leib dicht an den Boden gedrückt und ließ Brether keine Sekunde aus den Augen. Der kräftige Schwanz peitschte das Erdreich.
    Brether schob die Waffe rechtzeitig wieder in den Gürtel, bevor Versellu sie zu sehen bekam.
    „Keine Angst", rief der Tart. „Das ist nur Unru, mein Freund. Komm her, Unru, zeig dem Ai, daß er sich vor dir nicht zu fürchten braucht!"
    Das mächtige Tier erhob sich vom Boden. Mit einem Laut, der sich wie grollendes Miauen anhörte, glitt es auf Versellu zu und stand still, während ihm der Tart den knochigen Schädel kraulte. Sein Mißtrauen Brether gegenüber schien es vergessen zu haben.
    „Die Falle nicht für dieses Tier?" fragte Brether.
    „Für Unru? Nein!" Versellu gab ein rhythmisches Zischen von sich, das bei Tarts ein Ausdruck der Heiterkeit war. „Im Gegenteil. Unru ist der einzige, der mir hilft, die Schädlinge fernzuhalten."
    „Was für ein Tier? Von Keryan?" wollte Brether wissen.
    „Nein. Unru ist ein Maquali. Ich habe ihn von Quonzor mitgebracht." Quonzor war die Heimatwelt des Tart-Volkes. „Es gibt keinen gehorsameren Diener als den Maquali."
    Die Hütte wurde vor Anbruch der Dunkelheit nicht mehr ganz fertig, aber sie war wenigstens soweit, daß Brether und Scoutie einziehen und eine einigermaßen bequeme Nacht verbringen konnten, falls es nicht etwa anfing zu regnen. Versellu lud sie zur Abendmahlzeit in sein Haus ein. Aber es fiel Brether leicht, sich darauf herauszureden, daß sein Gefährte Schon-Gestern sich nicht bewegen dürfe und er ihn nicht allein lassen wolle. Der Tart war's zufrieden und gab Brether eine große Schüssel voll Brei, der aus Getreideschrot und kleingehacktem Fleisch bestand, dazu einen Kanister eines leicht alkoholischen Getränks. Das Innere der Hütte war mit Laub und jungen Zweigen aufgeschüttet worden, darüber hatte Brether eine grobgewebte Decke gebreitet, die ihm Versellu überlassen hatte. Als Beleuchtung diente ihnen eine Lampe, die Mineralöl verbrannte.
    Scoutie hatte die Maske abgenommen. Brether tat es ihr nach. Er saß in der Nähe der Tür, die in Wirklichkeit ein aus Lianen gewebter Vorhang war, und spähte hinaus. Falls es Versellu einfiel, sie spät am Abend noch einmal zu besuchen, würden sie sofort die Lampe löschen und sich schlafend stellen.
    Scoutie war

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