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1018 - Die Betschiden und der Jäger

Titel: 1018 - Die Betschiden und der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiß nicht, daß wir bewaffnet sind. Der Maquali gibt einen guten Wächter ab. Wenn du nur deine Hände hättest, um dich zu wehren, würdest du dich mit ihm anlegen, wenn er dich hindern wollte, die Farm zu verlassen?"
    Er berichtete von seinem morgendlichen Erlebnis. Scoutie war nachdenklich geworden.
    Plötzlich hallte Versellus Stimme über die Lichtung: „Seid ihr wach und hungrig? Kommt euch die Morgenmahlzeit holen."
    Brether klopfte Scoutie beruhigend auf die Schulter. Er stand auf und ging hinaus. Als er die Hängetür hinter sich fallen ließ, sah er, daß in der Nähe der Hütte ein paar junge Pflanzen zertreten waren. Das mußte er gewesen sein, als er im Dunkeln zu seinem Morgenspaziergang aufbrach. Hoffentlich würde sich der Tart nicht darüber aufregen.
     
    4.
     
    Immer wieder zog Surfo Mallangan den Plastiklappen aus der Tasche und studierte die Nachricht. Er hatte sich ein Dutzend Mal gefragt, warum sie in Krandhorjan abgefaßt war, und immer wieder dieselbe Antwort gefunden: weil der Bote, dem sie den Lappen anvertrauten, die Botschaft zu lesen versuchen würde. Wäre sie in der Sprache und den Schriftzeichen von Chircool geschrieben, so hätte er vielleicht Verdacht geschöpft - besonders dann, wenn er das Alphabet der Ai kannte.
    Er versuchte, zu erkennen, ob Scoutie oder Brether den Text geschrieben hatte, aber in den wenigen Wochen, die seit ihrem Aufbruch von Chircool vergangen waren, hatte noch keiner Zeit gehabt, im Krandhorjan-Alphabet eine eigene Handschrift zu entwickeln.
    Woher hatten die beiden gewußt, wo der Bote ihn finden würde? Das lag natürlich an Scouties Schläue. Sie konnte sich denken, daß er versuchen würde, hinter ihnen zu bleiben und bei jeder Gelegenheit Erkundigungen nach ihnen einzuziehen. Mit anderen Worten: er würde unbedingt in Engfern haltmachen.
    Dennoch bedauerte er es, daß er den Prodheimer-Fenken nicht festgehalten und ausgefragt hatte. Warum hatten sich die beiden nicht darüber geäußert, weswegen sie seine Hilfe brauchten? Auch auf diese Frage gab es Dutzender plausibler Antworten. Es hatte keinen Sinn, daß er sich unnütz den Kopf zerbrach. Er mußte auf dem schnellsten Weg zu Versellus Farm. Dort würde er erfahren, was los war. Wenn es nicht eine Falle ist!
    Die Frage war - natürlich, wie schwierig es sein würde, Versellus Farm zu finden. Es führten viele Wege an den Berghängen entlang, und es gab eine Menge Farmen.
    Er mußte sich zurechtfragen. Er kam an ein Feld, auf dem eine Schar Prodheimer-Fenken arbeiteten. Sie sahen ihn von weitem kommen und betrachteten ihn, wie es ihre Art war, mit Neugierde. Er schritt auf den Blaupelz zu, der ihm am nächsten war, und fragte: „Versellus Farm - wo?"
    Die Augen des zierlichen Geschöpfs glitzerten. „Gerechter Himmel, da droben muß wirklich etwas los sein!" stieß es hervor. „Du bist heute schon der dritte, der danach fragt."
    „Wo?" beharrte Surfo.
    Der Prodheimer-Fenke wies den Hang hinauf. „Schräg nach oben, dicht unter der Grenzlinie, vielleicht noch neun Kilometer von hier. Im Wald stößt du auf einen Pfad, der bringt dich direkt zu Versellu."
    „Dank", schnarrte Surfo. „Schon zwei vor mir, eh? Welche Sorte?"
    Die Frage schien den Blaupelz zu verwirren. Er blickte hilfesuchend zur Seite. Einer seiner Genossen, der die Unterhaltung mitangehört hatte, sagte: „Ein Tart und einer von uns."
    „Grund genannt?" wollte Surfo wissen.
    „Nein. Aber wenn noch ein paar hier vorbeikommen und nach Versellu fragen, dann mache ich mich selbst auf den Weg und sehe nach, was dort oben los ist", sagte der erste Blaupelz.
     
    *
     
    Die Zweifel ließen Surfo nicht los. Es war alles zu perfekt, zu plausibel. Er zog den Lappen wieder hervor - zum wievielten Mal, das wußte er nicht mehr - und las ihn von neuem. Die Nachricht enthielt nichts Verdächtiges. Und doch - wenn ihn jemand in eine Falle hätte locken wollen, hätte er es geschickter anfangen können als mit dieser Botschaft?
    Die bebauten Felder waren jetzt weniger zahlreich. Dschungelartige Vegetation bedeckte die Berglehne. Surfo verlangsamte seinen Trab und suchte nach einem Ort, an dem er sich ausruhen konnte. Wenn sich Brether und Scoutie wirklich in Gefahr befanden, dann hatte es keinen Sinn, sich zu verausgaben. Was er jetzt an Eile zulegte, würde ihm später an Ausdauer fehlen. Er fand einen schattigen Ort mit einem kleinen, plätschernden Wasserlauf, machte es sich bequem und verzehrte einen Teil der Mahlzeit, die er vom

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