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1018 - Die Betschiden und der Jäger

Titel: 1018 - Die Betschiden und der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte er. „Mein Weg ist in die Einsamkeit gerichtet. Ich werde wochenlang keinem anderen Wesen begegnen. Das heißt: ich brauche dir nicht zu versichern, daß ich dein Geheimnis niemand verraten werde."
    Surfo stand auf. Er nahm die Maske ab.
    „Glück auch auf deinem Weg, Freund", sagte er. „Mögest du finden, wonach du suchst.
    Was mich betrifft: ich gehe leichteren Schritts, nachdem ich dir begegnet bin."
    „So haben wir beide gewonnen", antwortete der Ai. Er blinkte seinen Namen. „Spottlos", entzifferte Surfo. „Wir werden einander nicht wiedersehen, aber unsere Erinnerung soll bleiben."
    Er wandte sich um und schritt davon. Einen Augenblick später hatte ihn die Dunkelheit verschluckt.
     
    7.
     
    Im Hintergrund der Bucht stieg eine Staubwolke auf. Am oberen Rand des Steilabfalls tauchte der Gleiter auf, den der Prodheimer-Fenke durch den Dschungel gesteuert hatte.
    „Surfo?" fragte Brether benommen. „Bist du sicher ..."
    „Wer sonst sollte es gewesen sein?" fiel ihm Scoutie ins Wort. „Er muß dort oben gelegen und uns beobachtet haben. Sie haben ihn entdeckt."
    Der Prodheimer-Fenke, der den Gleiter nach oben gebracht hatte, kehrte zurück. „Wir brechen sofort auf", sagte er. „Anweisung von Firsenq."
    Etwas Ähnliches mußte schon vorher vereinbart gewesen sein, denn Versellu, der Tart, erhob keinen Einwand. Die beiden Gefangenen wurden in den altertümlichen Gleiter geladen. Inzwischen war auch der Wächter herbeigekommen, der am Wegrand auf Posten gestanden hatte. Die vier Prodheimer-Fenken stiegen auf. Versellu übernahm das Steuer. Er dirigierte das Fahrzeug aus der Bucht hinaus auf den Pfad. Sobald sich eine Gelegenheit ergab, schwenkte er nach Südost ab und hielt Kurs auf Kallidula.
    Unterwegs setzten Versellu und die Prodheimer-Fenken die zuvor unterbrochene Debatte fort. „Wenn Firsenq den dritten Betschiden nicht einfängt", sagte der Tart, „dann erhaltet ihr nur sechstausend Tali Belohnung. Zehn Prozent davon für mich, das sind sechshundert Tali. Das lohnt sich nicht. Da hätte ich die beiden lieber als Feldarbeiter behalten."
    „Laß dich nicht auslachen", antwortete einer der Prodheimer-Fenken. „Wenn du dir Arbeiter auf diese Weise beschaffst, landest du in spätestens zwei Monaten im Rehabilitierungsheim, und dann ist es um deine Farmerei geschehen. Gib dich mit sechshundert zufrieden, mein Freund."
    Versellu murrte noch eine Zeitlang, aber schließlich gab er den Widerstand auf. Der Gleiter hatte inzwischen den westlichen Rand des Gruda-Tales erreicht und bewegte sich über ebenes Gelände auf die Siedlung Kallidula zu. Das Fahrzeug schwankte und schaukelte, weil das Triebwerk unregelmäßig arbeitete. Manchmal neigte es sich so weit zur Seite, daß Brether durch das gläserne Kabinendach die Häuser der kleinen Stadt in der Ferne sehen konnte.
    Der Gleiter, so alt er auch war, besaß eine brauchbare Funkeinrichtung. Mehrmals versuchte Versellu, sich mit Firsenq in Verbindung zu setzen. Es ging ihm ums Geld. Er wollte erfahren, ob es dem Prodheimer-Fenken gelungen war, den dritten Betschiden zu fassen. Aber Firsenq meldete sich nicht. Brether beobachtete, daß die vier Blaupelze darüber beunruhigt waren.
    Er hörte, wie der Tart plötzlich auffuhr. „Ein Fahrzeug kommt uns entgegen!" rief er.
    „Laß es herankommen", riet einer der Prodheimer-Fenken.
    Ein paar Sekunden vergingen. Versellu beruhigte sich. „Es trägt die Markierungen der Schutzgarde."
    „Gut. Dann kassieren wir die Prämie gleich hier."
    Es knisterte im Empfänger. Die tiefe, dröhnende Stimme eines Kranen sagte: „Fremder Gleiter, anhalten! Hier spricht Kersyl, Standortkommandant der Schutzgarde."
     
    *
     
    „Ladet die Gefangenen aus!" hallte der Befehl durch das offene Luk des Gardistengleiters.
    „Wir haben Anspruch auf die Fangprämie", rief einer der Prodheimer-Fenken.
    „Keine Angst, ihr bekommt eure Belohnung."
    Irgend etwas am Klang dieser Stimme machte Brether Faddon stutzig. Sie hörte sich spöttisch, fast höhnisch an. Was hatte der Krane im Sinn? Er drehte den Kopf und sah, daß Scoutie dem Wortwechsel mit konzentrierter Aufmerksamkeit lauschte.
    „Hilf uns, Versellu", sagte ein Prodheimer-Fenke. Kräftige Arme packten Brether an den Schultern, andere bei den Beinen. Er wurde aufgehoben und glitt durch das Luk. Die beiden Fahrzeuge standen dicht nebeneinander. Zwei Kranen waren aus dem Polizeigleiter ausgestiegen, zwei weitere saßen in der Kabine. Sie trugen die blauen Uniformen

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