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1018 - Die Betschiden und der Jäger

Titel: 1018 - Die Betschiden und der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegeben würde, miteinander zu sprechen.
    Schließlich machte er sich auf den Weg. Es waren nur noch ein paar Kilometer nach Kallidula. Er würde die Siedlung lange vor Mitternacht erreichen. Er sah bunte Lichter durch die Nacht gleiten, die Positionslampen von Gleitern. Es war bemerkenswert, daß so viele Fahrzeuge unterwegs waren.
    Vor ihm tauchte eine hell erleuchtete Szene auf. Er sah einen Gleiter mit den Markierungen der Schutzgarde und einen zweiten, der offensichtlich demoliert war.
    Blauuniformierte Kranen durchsuchten das Wrack. Zwei reglose Körper wurden aufgehoben und in das Polizeifahrzeug geladen. Ein paar Meter abseits lag der Körper eines toten Tieres. Surfo hielt vorsichtigen Abstand von der Grenze des erleuchteten Bereichs. Er kam nicht nahe genug, um zu erkennen, was für ein Tier es war.
    Es fehlten noch vier Stunden an Mitternacht, als er die Stadt erreichte. Inzwischen war er voller Mißtrauen und beobachtete seine Umgebung mit hellwachen Sinnen, denn er hatte auf allen Gleitern, die ihm nahe genug gekommen waren, das gekreuzte Symbol der Garde gesehen. Irgend etwas war geschehen, das die Schutzgarde aufgescheucht hatte, und die Annahme drängte sich förmlich auf, daß es mit der Einbringung der beiden Betschiden in Zusammenhang stand.
    Kallidula war größer als Engfern, Es gab hier mehrere Speise- und Rasthäuser. Aber bevor Surfo sich in die Menge wagte, wollte er sich Übersicht verschaffen. Über leere Straßen bewegte er sich in Richtung Stadtmitte. Unmittelbar am Ufer des Torstyl breitete sich ein großer Platz aus. Nach Osten hin führte eine Brücke über den Fluß. Am westlichen Rand des Platzes erhob sich das hell erleuchtete Gebäude des örtlichen Quartiers der Schutzgarde.
    Die Bewohner der Siedlung hatten offenbar ebenfalls gespürt, daß etwas Ungewöhnliches in der Luft lag. An den Rändern des Platzes standen Gruppen von Neugierigen. Surfo wich ihnen aus. Er hielt sich im Schatten zwischen den Lichtkreisen, der an hohen Masten montierten Lampen und schob sich allmählich immer näher an das Polizeigebäude heran. Das Summen eines Motors übertönte das verhaltene Gemurmel der Menge. Aus der Mündung einer Straße schoß ein Polizeigleiter. Das Fahrzeug hielt am Fuß der Rampe, die zum Haupteingang des Quartiers der Schutzgarde hinaufführte.
    Luken schnellten auf. Zwei Kranen stiegen aus und führten zwischen sich ein schmächtiges Geschöpf.
    Surfo Mallagan traute seinen Augen nicht.
    Sie hatten Spottlos gefangen.
     
    *
     
    Die Menge war aufgebracht. Drohende Rufe schallten über den Platz.
    „Macht kurzen Prozeß mit dem Lump!"
    Surfo schob sich an zwei Prodheimer-Fenken heran, die zehn Meter von der Rampe entfernt standen und wütend mit den Armen fuchtelten. Die beiden Gardisten hatten den Ai-Mutanten inzwischen ins Gebäude gebracht, ohne sich um die Rufe der Menge zu kümmern.
    Surfo stand im Schlagschatten einer Hausmauer. „Was geht hier vor?" fragte er halblaut.
    „Die verdammten Ai-Mutanten werden wild", stieß einer der beiden Prodheimer-Fenken hervor, ohne sich umzusehen. „Zwei sollten eingebracht werden, weil sie zur Bruderschaft gehörten. So wurde's mir wenigstens erzählt. Unterwegs wurde der Transport aber überfallen. Es gab Tote, und die beiden Ai sind verschwunden."
    „Und seitdem macht die Garde Jagd ..."
    „Auf die Ai, natürlich! War auch höchste Zeit. Die Burschen kamen mir von allem Anfang an verdächtig vor."
    Surfo hatte erfahren, was er wissen wollte. Er zog sich zurück. In diesem Augenblick sagte der Prodheimer-Fenke: „Du bist fremd hier, nicht wahr? Woher ..."
    Surfos Bewegung kam zu spät. Er hatte den Schlagschatten verlassen. Der Schein der nächsten Lampe fiel ihm voll aufs Gesicht. Der Blaupelz stieß einen schrillen Schrei aus.
    „Hierher! Es ist einer von den verfluchten ..."
    Surfos Faust schoß nach vorne und bekam Kontakt. Das wütende Geschrei des Prodheimer-Fenken verstummte mit einem Gurgeln. Er stürzte hintenüber. Sein Genosse wich ängstlich zurück. Surfo warf sich herum und verschwand in einer schmalen Seitenstraße. Auf dem Platz war inzwischen die Hölle los. Die aufgebrachte Menge heulte und schrie. Surfo hielt den Kopf gesenkt und rannte, was die Beine hergaben. Die wenigen Passanten, die ihm entgegenkamen, musterten ihn erstaunt und wichen ihm aus.
    Aber sie konnten nicht verstehen, was die Menge schrie. Immerhin, wenn sie den Platz erreichten, würden sie berichten, was sie gesehen hatten. In ein paar

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