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1019 - In den Händen der Bruderschaft

Titel: 1019 - In den Händen der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Plastikkarte über den Tisch. Krailharp las die Ziffern und Buchstaben, prägte sie sich schweigend ein und vernichtete dann die Karte. Er schüttelte sich unbehaglich und bellte rau: „Du weißt, daß es mich meine Existenz und vielleicht auch das Leben kosten wird?"
    „Nicht, wenn du es nur mit mir zu tun hast. Ich jage seit Jahrzehnten. Die Herzöge werden dich ebenso schützen wie mich."
    „Das garantierst du?"
    „Letzten Endes liegt die Verantwortung bei den Herzögen. Du kannst dir leicht vorstellen, wie sie jemanden schützen, der ein Komplott gegen sie aufdeckt. Du bist nur dann in Gefahr, wenn andere reden und dich verraten."
    „Daß es nicht passiert, dafür sorge ich selbst", versicherte der Hehler. „Und? Wie steht es mit dir? Willst du nicht eine meiner Kostbarkeiten erwerben?"
    Sorghyr schüttelte seine Mähne.
    „Für den Umgang mit derlei Kitsch bin ich ein wenig zu alt. Ich warte auf deinen Anruf, Krailharp."
    „Er wird erfolgen. Früher oder später."
    Sorghyr wandte sich um und glitt durch den klirrenden Perlenvorhang. Er ging bis zum nächsten Gebäude, in dem eine öffentliche Bildsprechzelle zu sehen war. Zuerst rief er Carderhör und teilte ihr mit, daß er einen Schritt weitergekommen sei. Nur einen kleinen Schritt, zweifellos, aber immerhin einen erfolgversprechenden.
    „Was du auch unternehmen willst", erwiderte die Kranenfrau mit Nachdruck, „vergiß auf keinen Fall, daß zuerst sämtliche Informationen vorliegen müssen. Keine einzige überstürzte Aktion! Gehe behutsam vor!"
    „Ich bin doch gar nicht soweit, überhaupt etwas unternehmen zu können", erwiderte der Jäger kurz.
    „Um so besser. Ich höre wieder von dir?"
    „Spätestens dann, wenn ich wieder einige Tausend Tali brauche", versicherte er. Er wartete, bis die Leitung wieder frei war und ließ sich mit Lyrst verbinden. In wenigen dürren Worten sagte der Jäger nichts anderes, als daß er hoffte, in kurzer Zeit mehr Erfolge melden zu können. Lyrst sicherte ihm volle Unterstützung zu.
    „Ich halte mich bereit", schloß er, „mit der geballten Macht meiner Organisation schnell zuzuschlagen. Jeder blauuniformierte Schutzgardist wird an nichts anderes denken als daran, die Feinde der Herzöge ihrer gerechten Strafe zuzuführen."
    „Ich zweifle nicht daran", sagte der Jäger heiser. „Trotzdem wirst du warten müssen. Ich bin noch lange nicht soweit. Und wenn deine Gardisten sich zu deutlich in bestimmten Gebieten zeigen, werden wir niemals etwas herausfinden."
    Lyrst fragte fast gierig: „In welchen Gebieten?"
    „Auch das wirst du erst erfahren können, wenn ich es selbst weiß", brummte Sorghyr.
    „Ich melde mich in diesem Fall wieder."
    Er trennte die Verbindung und fragte sich, wie lange es wirklich dauern würde, bis er einen Zugang zur Bruderschaft finden würde - durch Zufall, Verrat oder seine eigene Tüchtigkeit.
     
    *
     
    Surfo Mallagan erwachte an diesem Morgen ziemlich spät.
    Sein erster Gedanke war voller Verwunderung. Nach dem Zwischenfall mit der sabotierten Duschkabine und seiner kalten, entschlossenen Reaktion hatte ihm der Chef mindestens einen Tag lang „freigegeben".
    Trotzdem, sagte sich Surfo und gähnte ausgiebig, traue ich dem Frieden nicht eine Sekunde lang.
    Die Gefahr lag an einer anderen Stelle. Die Gefahr betraf ihn und, fast ebenso hart, seine beiden Freunde. Scoutie hielt sich hervorragend und versuchte, ihn und Brether mit ihrem Optimismus aufzuheitern. Die Krise würde als ersten Brether Faddon erreichen.
    Surfo hatte bisher die Tests und die Prüfungen als Mischung von Sport, eigenem Ehrgeiz und der guten Gelegenheit angesehen, sich und seinen Körper in Form zu halten.
    Inzwischen brannte ihm die verstrichene Zeit unter den Nägeln. Das Orakel. Die SOL.
    Chircool und die Bruderschaft, Sargamec und alle Pläne, die sie hatten: Kran lag im Moment so weit entfernt wie noch nie seit ihrer Flucht aus dem Raumschiff.
    Surfo stand auf, duschte, zog sich an und holte aus einem Schrankfach das Essen. Wo waren Scoutie und Brether?
    Er aß in Ruhe und fragte sich, was dieser Tag bringen würde.
    Die Gefahr für Surfo war, daß es hier so wie in den vergangenen Tagen oder so ähnlich weitergehen würde. Er glaubte nicht, sein Ziel aus den Augen zu verlieren, aber seine Freunde konnten von den Mitgliedern der Bruderschaft zu falschen Reaktionen und womöglich zu einer gefährlichen Trägheit verleitet werden. Sie waren weitaus schutzloser und verletzlicher als er selbst.
    Ein Summer

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