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1019 - In den Händen der Bruderschaft

Titel: 1019 - In den Händen der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ziel dieser Prüfung ausgesucht hatte. Es war tatsächlich so: Sargamec haßte ihn, weil er ihm offensichtlich all das neidete, was er selbst nicht besaß.
    In winzigen Schritten, immer wieder mit seinem Rohrstück nachprüfend, entdeckte er, wie das uralte Schloß funktionierte. Es war vollständig verrostet. Zwischen einigen Hebeln und Zuhaltungen wuchsen winzige dunkelgrüne Moospflänzchen. Surfo hob die Schultern, lief etwa die Hälfte seines bisherigen Weges zurück und drang in ein leerstehendes Quartier ein. In fieberhafter Eile suchte er zusammen, was er zu brauchen glaubte. Dann stand er wieder vor dem eisernen Tor, spritzte Öl zwischen sämtliche Berührungsflächen und hämmerte zielbewußt auf bestimmte Teile los. Sie bewegten sich knirschend und mit lautem Kreischen. Wieder versuchte er, den schwersten und größten Hebel zu bewegen.
    Er rutschte nur drei Finger breit nach oben - noch immer ließ sich die Tür nicht öffnen.
    Diesen Teil des Stollens kannte er.
    Hier würde Sargamec seine Freunde auf keinen Fall verborgen haben. Ununterbrochen schlug und schob er an den rund hundert Metallteilen. Er goß mehr Öl zwischen die Teile, zündete einen Brennstab an und erhitzte Öl und Metall. Nach zwanzig weiteren Schlägen mit dem mittelgroßen Hammer rutschte der Riegel ganz zurück. Es gab ein hartes, schnappendes Geräusch, die Metalltür schwang mit durchdringendem Kreischen auf.
    Sie war so dick wie Surfos Unterarm.
    „Also ein Schott", sagte er, steckte einige Werkzeuge ein und rannte weiter. Der Stollen, der sich hinter diesem Einschnitt öffnete, war nicht so groß, aber ebenso gut beleuchtet.
    Surfo schloß daraus, daß es außer diesem archaischen Schott noch mindestens einen anderen Zugang gab. Er blickte sich um. In seiner unmittelbaren Nähe gab es fünf Nischen, in denen er Türen und kleine, runde Schotte sah. Mit einigen Sprüngen war er an der ersten Tür, riß sie mit einem gewaltigen Ruck auf und schrie: „Scouti! Brether! Seid ihr hier?"
    Keine Antwort. Er suchte an den Stellen, an denen er bisher stets die Schaltelemente ertastet hatte, nach einem beweglichen Kontakt. Schließlich flammten Lichtleisten an verschiedenen Stellen auf. Er blickte in eine leere Kammer hinein, deren Wände naß waren von Wasserstreifen und salzigen Ablagerungen. Sofort verließ er den Raum wieder und suchte nacheinander alle anderen Möglichkeiten dieses Abschnitts ab.
    „Nichts! Beim Alten vom Berge!" stöhnte er auf, als er sich vor einer spiraligen. Rampe am Ende dieses Korridors befand.
    Einen Augenblick lang starrte er einen der Friese an, die in unregelmäßigen Resten auch hier einst aus dem Fels gehämmert worden waren. Jede Gestalt, die hier abgebildet war, und die er als Figur identifizierte, sah anders aus. Es gab keinerlei Ähnlichkeit mit den Wesen, die er kannte. Er sah nicht einen einzigen Kranen, aber auch keinen Tart in dem verschlungenen Muster der unbekannten Wesen, Ein jedes schien einer anderen Arbeit nachzugehen. Er erkannte auch keines der Werkzeuge, die sie benutzten.
    Surfo nahm einen Anlauf und rannte die Rampe hinauf.
    Die Wände troffen vor Feuchtigkeit. Je höher er auf der spiraligen Rampe kam, desto kühler und feuchter wurde es. Surfo war sich bewußt, daß er mit größter Wahrscheinlichkeit sozusagen dem Boden des Meeres entgegenkletterte. Er vermochte den Sinn dieser Aktion noch immer nicht einzusehen.
    Etwa fünfzig, sechzig Meter ging es in der immer enger werdenden Spirale aufwärts. Es gab hier keine einzige Nische und keine Tür, kein Schott. Es existierten nur halbkugelige Beleuchtungskörper, von denen nur jeder zehnte etwa nicht funktionierte. Auf den Steinplatten glänzte Feuchtigkeit, in den Ritzen stand Wasser. Die Rampe richtete sich gerade aus und führte in einen anderen Stollen.
    Diesmal gab es keine gekrümmte Decke. Der Stollen war rechteckig, wie ein Flur in einem Gebäude. Die Lampen waren hier nicht halbkugelig; ein schmales Lichtband erstreckte sich von hier bis zum gegenüberliegenden Ende des Ganges. Surfos Unruhe wuchs, er sagte sich immer wieder, daß seine Freunde in Gefahr waren. Aber in welcher Gefahr?
    Er holte tief Luft und lief bis zur ersten Tür. Wieder fing das frustrierende Spiel an. Er riß die Tür auf, versuchte, das Licht einzuschalten und schrie die Namen seiner Freunde.
    Vierzehn leere Kammern! Sie waren einfach eingerichtet und schienen Kranen oder Tarts als Quartier gedient zu haben, der Größe der Einrichtungsgegenstände und

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