1019 - In den Händen der Bruderschaft
statistisch den größten Erfolg haben würde. Er riß die am weitesten links befindliche Tür auf und machte einige Schritte nach vorn. Er stand auf einem Absatz, der über einer vertieft zu sehenden Masse von Mauern angebracht war. Die Mauern wirkten von hier wie ein Labyrinth und grenzten einzelne Räume ein. Dank der unzähligen direkt und indirekt leuchtenden Sonnenlampen war der Raum taghell erleuchtet. Surfo blickte in mehrere Dutzend einzelner Räume hinein, in denen er keinerlei Bewegung erkannte.
„Die Bruderschaft", flüsterte er im Selbstgespräch, „könnte eine große Armee hier verstecken!"
Warum tat sie es nicht?
Die Felswände warfen das Echo seiner wilden Rufe zurück. Scoutie und Brether meldeten sich nicht. Surfo zog sich zurück und öffnete die nächste der insgesamt fünf Türen. Er blickte diesmal in einen kurzen Gang hinein. Er hob sich die Erkundung für später auf und rannte nach rechts, riß die nächste Metallplatte auf. Seinen Augen bot sich ein mehr als überraschendes Bild.
Er befand sich in einem einzigen Raum.
Die Höhle war aus dem Fels herausgeschlagen worden. Sie besaß etwa zehn verschieden hohe Ebenen, die von massiven Felswänden gegeneinander abgegrenzt wurden. Sie waren in eine Richtung offen und wirkten - abermals - wie eine Dekoration.
Von seinem Standort aus führten schräge Rampen zu den unterschiedlich hohen Ebenen hinauf. Jeder der würfelförmigen Räume war in ein anders getöntes Licht getaucht. Hier gab es eine Schaltzentrale, in der Kranen, Tarts und einige Lysker vor Bildschirmen und Pulten saßen. Als die Tür aufschwang, richteten sich die Augen der Wesen auf ihn. Er stand ratlos da, das Rohr in seinen Händen.
Ein anderer Raum schien der Wohnbezirk Sargamecs zu sein.
Er war mit zahllosen Sitzmatten und Teilen von Sitzmatten ausgepolstert. Da die verschieden großen Matten in sämtlichen bekannten Farben gemustert waren, dauerte es lange, bis Surfo den Chef der Bruderschaft auf Keryan entdeckte. Als er gerade den Mund öffnete, um ihm zu erklären ...
... sah er in einem anderen Teil dieser verblüffenden Anlage seine beiden Freunde.
„Sie sind tatsächlich in Gefahr!" stieß er hervor und handelte, ohne sich viel dabei zu denken.
Zwei durchsichtige Röhren standen nebeneinander in einem ziemlich leeren Teil dieser steinernen Kulisse.
In den Rören standen Scoutie und Brether Faddon, die Arme dicht an die Seiten gepreßt. Der nächste Blick zeigte Surfo, daß sie sich in einer Flüssigkeit befanden, die im Innern der Röhren stieg. Wasser! Salzwasser!
Es tröpfelte ununterbrochen von der Decke und ließ die fast nicht sichtbare Linie des Wasserspiegels in den Röhren steigen. Die Röhren sahen sehr massiv aus. Alle diese Beobachtungen machten Mallagan, während er bereits auf die Rückwand der Kammer zurannte und sich überlegte, wie er die Freunde befreien konnte.
Wieder fand er die einzig richtige Lösung oder jedenfalls die am meisten erfolgversprechende, ohne daß er sich anstrengte. Noch während er lief, warf er die Metallstange weg, änderte seine Richtung und hastete auf einen Kranen zu. Er blickte, während er Kersyl erkannte, in eine andere Richtung und sprang erst im letzten Augenblick auf den Kranen zu.
Mit einem einzigen Schlag wischte er den Arm des Kranen zur Seite und riß dessen Strahler aus der Gürteltasche.
Er bewegte sich blitzschnell zurück und nützte das Überraschungsmoment aus. Zurück in den anderen Raum!
Im Laufen entsicherte er den Energiestrahler. Zweimal peitschte die Waffe auf und zerschnitt die gläsernen Behälter etwa einen Meter über den Köpfen der Gefangenen.
Sargamec begann fauchend und zischend zu lachen. Die oberen Teile der Glassäulen kippten hin und her und schlugen dann schwer auf den steinernen Boden. Lange Sprünge zuckten durch das transparente Material, aber die Röhrenabschnitte zerbrachen nicht.
„Wartet... nur noch ein paar Sekunden", flüsterte er und hob wieder die Waffe. Hinter sich hörte er Lärm und hastige Schritte. Surfo zielte genau und feuerte wieder. Er schnitt die Säulen am untersten Ende schräg auf und sprang zur Seite.
Das Wasser schoß in schrägem Winkel und in einem armdicken Strahl aus dem Loch im Glasbehälter. Langsam neigten sich die säulenartigen Behälter. Sie kippten nach vorn, noch während das Wasser heraussprudelte. Ununterbrochen tropfte das Wasser von der Höhlendecke weiter.
Fast gleichzeitig schlugen die schweren, noch teilweise gefüllten Behälter
Weitere Kostenlose Bücher