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1019 - In den Händen der Bruderschaft

Titel: 1019 - In den Händen der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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helfen!
    Ab jetzt habt ihr Gelegenheit, es zu beweisen.
    Wir gehen in unser Quartier, um uns zu reinigen und trockenes Zeug anzuziehen. Jeder weiß, wie wir zu erreichen sind. Überlege gut, Sargamec."
    Der Chef der Bruderschaft blickte ihnen mit einem kalten Echsengrinsen nach. Er schwieg hartnäckig. Surfo geriet keine Sekunde lang in die Versuchung, anzunehmen, seine Worte hätten Sargamec die Sprache verschlagen. Aber ganz sicher war er hingegen dessen, daß er den Chef in tiefe Nachdenklichkeit gestürzt hatte.
    Sollte Surfos Analyse von Sargamecs Charakter zutreffen, dann würde dieser auf Mittel und Wege sinnen, letzten Endes nur seine eigenen Absichten durchzusetzen. Niemand hielt die Betschiden auf. Sie kannten den Weg zu ihren Quartieren inzwischen ganz genau.
    Als sie sich in der Mitte der Zeremonienhalle befanden, zuckte Surfo zusammen. Er hob den Arm und stieß hervor: „Still! Hört ihr es nicht?"
    Sie blieben stehen und hielten den Atem an. Um sie herum waren nur die hallenden Geräusche der einschlagenden und zerplatzende Tropfen. Dann glaubten sie übereinstimmend in weiter Ferne irgendwelche fremdartigen Geräusche zu hören: dumpfes Krachen und ein helles Zischen.
    „Was war das?" brachte Brether hervor. „Hat es sich Sargamec anders überlegt?"
    „Du fürchtest dich, nicht wahr?" fragte Scoutie direkt. Brether senkte den Kopf und gab zurück: „Seit ich hier bin, werde ich ein Gefühl der Ungewißheit nicht los. Furcht? Es kann durchaus Furcht sein - oder Angst vor einer unbekannten Zukunft."
    „Gerade der Umstand", versuchte ihn Surfo zu beruhigen, „daß wir uns tief unter dem Meeresboden befinden, verstärkt dieses Gefühl. Warte noch etwas, dann sind wir wieder an der Oberfläche und in der Sonne. Deine Angst wird dann verschwinden wie Tau auf den Blättern."
    „Leider kann ich deinen Optimismus nicht teilen", brummte Faddon und war jetzt ganz sicher, daß er krachende Explosionen und das Zischen einbrechender Wasserfluten gehört hatte.
    Surfo zog seine Freunde weiter. Ohne daß ein anderer Bewohner dieses Verstecks aufgetaucht wäre, erreichten sie ihr Quartier und ließen sich aufseufzend auf die gestapelten Matten fallen.
    „Das war's!" knurrte Brether und nahm einen langen Schluck aus einer bauchigen Flasche.
    „Es ist noch lange nicht zu Ende", erwiderte Surfo voller Pessimismus. Er wartete förmlich darauf, daß Sargamec sich für diesen Zwischenfall bitter rächen würde.
     
    6.
     
    Vor sechs Stunden war die Sonne Sumjarc jenseits des Horizonts untergegangen. Der riesige Ball hatte die Farbe gewechselt, und noch jetzt schien das tiefrote Leuchten auf der Rundung des riesigen Schutzschirms zu liegen. Das Licht der Sterne glitzerte auf dem Wasser des Binnensees. Seewasser drang über den Schlick des Watts herein, das Brackwasser kräuselte sich leicht. Die landinnere Hälfte des Ufers war von riesigen Steinblöcken gesäumt, die an ihren Flanken große Adern und Flächen von schimmernder Lava trugen. Zwischen den Findlingen erhob sich das Buschwerk. Ein leichter Nachtwind ließ die Blätter und Ranken zittern.
    Als der kleine, zerbeulte Gleiter sich mit abgeblendeten Lichtern näherte, drückte sich die dunkel gekleidete Gestalt tiefer in den Schatten einer Felsspalte. Das dicke Moos verschluckte jedes Geräusch.
    Das Fahrzeug bohrte sein Vorderteil in einen Busch und blieb stehen. Langsam öffnete sich der Einstieg, während die Positionslichter erloschen. In der Ferne, nur kurz sichtbar, bahnte sich ein startendes Raumschiff seinen Weg zu den Sternen.
    Eine raue Stimme flüsterte einige Worte. Die Stimme gehörte unzweifelhaft zu der großen Gestalt eines Kranen.
    „Licht des Universums. Bist du bereit, meine Entdeckungen zu belohnen?"
    „Das ist genau der ausgemachte Wortlaut", sagte Sorghyr etwas lauter, trat aus dem Schatten heraus und steckte den schweren Schocker ein. Eine Sekunde lang schimmerte der Doppellauf im Sternenlicht. Der nächtliche Besucher sah, daß diese Waffe auch auf tödliche Energie umgestellt werden konnte.
    „Dachtest du, daß Lyrsts gesamte Heerscharen hinter mir folgen?" bellte Krailharp. „Ich habe, was du brauchst."
    „Licht des Universums! Tatsächlich?"
    Ein kleines Tier schwang sich durch die Luft, landete auf einem Farnwedel und überschüttete die zwei Kranen mit Samenstaub. Hinter den Felsen keuchte und grollte ein schweres Tier. Der Hehler entgegnete: „Ich mußte noch zwei Megatali ausgeben. Morgen, bei Abenddämmerung, wird ein

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