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1019 - In den Händen der Bruderschaft

Titel: 1019 - In den Händen der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mitglied der Bruderschaft einen neuen Adepten in das Versteck bringen. Sie treffen sich auf der Brücke der Erinnerungen."
    „Du hast wirklich gute Arbeit geleistet", staunte der alte Jäger und zählte einige Kristallscheiben in die gekrümmte Hand des Hehlers. „Vorausgesetzt, es stimmt."
    „Es stimmt tatsächlich. Das Mitglied der Bruderschaft heißt Yars und ist ein Krane. Der Novize ist ein Prodheimer-Fenke. Niemand kennt seinen Namen. Er ist angeblich Spezialist für Programmierung."
    Die Kristallscheiben klirrten, als der Hehler sie in die Tasche gleiten ließ. Der scharfe Blick des Doppelträger-Jägers glitt ununterbrochen über die Umgebung hinweg. Scharf zeichneten sich die Zacken der felsigen Berge gegen den Nachthimmel ab. Die Lichter von Unadern und den kleinen, rund um die Hafenstadt gelagerten Gruppen von Bauwerken ließen die Nacht ein wenig heller werden. Nach einiger Zeit, in der er jeden Aspekt der Mitteilung auf seinen Wert anklopfte und versuchte, eine möglichst unpersönliche Analyse zu treffen, sagte der Jäger: „Wann soll das Treffen stattfinden?"
    Der Hehler nannte den genauen Ort und machte eine Zeitangabe. Sie war ziemlich präzise.
    „Gibt es besondere Merkmale? Ist Yars alt oder jung, ein Raumfahrer ... oder wie verhält sich der Prodheimer-Fenke? Und weißt du vielleicht, an welcher Stelle sie das Versteck erreichen wollen?"
    Der Hehler hatte gehört, daß sich - was ausgesprochen selten war - mehrere Prodheimer-Fenken nach Tauchausrüstungen erkundigt und schließlich eine teure Ausführung gekauft hatten. Diese aufrechtgehenden Blaupelze mit ihrer auffallenden Geschäftigkeit waren alles andere als begeisterte Wassersportler.
    „Das hilft uns weiter!" stellte der Jäger fest. „Bitte, sage mir, was du noch über dieses Vorhaben weißt!"
    Der Hehler war auf seine Art ehrlich. Er verriet niemanden. Er verkaufte nur sein Wissen und die Informationen, über die er verfügte. Vermutlich war auch er letzten Endes ein loyaler Anhänger der Herzöge, des Orakels und des universalen Lichtes. Schweigend und scharf konzentriert lauschte der Jäger. Er speicherte den winzigsten Informationsbruchteil, den er erkennen konnte. Mit Bestechung, Erfahrung und dem Versuch, auch im Alter noch so erfolgreich wie in der Mitte seiner Jahre zu sein, hatte er bisher diese Jagd betrieben.
    Sie trat nun in ein entscheidendes Stadium. Er unterdrückte die aufkommenden Haßgefühle auf die Bruderschaft, die sich immer stärker als Gegner des Orakels profilierte, dann sagte er in fast resignierendem Tonfall: „Es ist fast wie ein Martha-Martha-Spiel. Wenn sich die beiden morgen treffen, werden wir anschließend die Bruderschaft und ihr Versteck auf Keryan zerschlagen. Obwohl ich viel Geld ausgegeben habe, das mir nicht gehört, danke ich dir. Vielleicht erinnert sich das Orakel an deine zuvorkommende Mitarbeit."
    Sie machten beide die Geste des endgültigen Abschieds. Der Jäger zog sich wieder in die Dunkelheit zurück, während der Hehler sein Fahrzeug herumdrehte und mit ausgeschalteten Scheinwerfern bis zur nächsten Straße fuhr. Dort raste eben ein schweres Fahrzeug mit dem gekreuzten Symbol der Schutzgarde in entgegengesetzte Richtung. Das orangefarben flimmernde Licht der Funkleitstreifen ließ in der Ungewissen Helligkeit das Gesicht von Krailharp erkennen. Es trug den Ausdruck der Zufriedenheit. Er hatte den Herzögen gedient und dabei noch ein gutes Geschäft gemacht; er wünschte sich, öfters Partner von solcher Großzügigkeit zu haben.
     
    *
     
    Sorghyr setzte ein gemessenes Lächeln auf und eröffnete das Zwiegespräch.
    „Ich weiß nun", sagte er und machte eine wirkungsvolle Pause, „daß du in Wirklichkeit an dem Mann Surfo Mallagan interessiert bist. Er ist männlich, exotisch und ein Doppelträger. Carderhör, dieser Fund hat sich abermals um einige Megatali verteuert."
    Mit einer Bewegung, die einem tödlichen Prankenhieb glich, wischte Carderhör das Argument weg. Ihre Raubtieraugen funkelten den alten Jäger an. Sorghyr hielt den Blick mit starrem Lächeln aus.
    „Vergiß die Valuta!" schnarrte Carderhör. „Natürlich interessiert mich ein Doppelträger.
    Dieser Strolch hat mich außerdem betrogen. Ich kenne ihn persönlich nicht, aber wir beide wissen, wie er mit Menthelep, diesem Narren vom INTERSTELLAREN KONTOR, verfahren ist. Wann wirst du ihn gepackt haben?"
    Der Jäger berichtete ihr etwa zwei Drittel dessen, was er wußte. Er selbst hatte seine Ausrüstung parat; es

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