1019 - In den Händen der Bruderschaft
zu Boden.
Das Wasser schwemmte die Insassen halbwegs heraus. Surfo packte die Schultern Scouties und zerrte sie aus dem engen Rohr. Als sie schwankend auf den Beinen stand und sich schwer gegen ihn fallen ließ, schob er sie kurz zurück und half Brether heraus.
Dann packte er beide Freunde um die Hüften, zog sie an sich und sagte wutentbrannt: „Ich habe auch diese Prüfung erfolgreich beendet, Sargamec. Es war, dessen mußt du sicher sein, der letzte Test."
Aus allen Richtungen kamen Kranen und Tarts herangerannt. Mallagan sicherte den Strahler wieder und warf ihn, das Griffstuck voran, Kersyl zu. Der Krane fing ihn auf und steckte ihn schweigend ein. Sargamec lachte noch immer, aber sein Gelächter war leiser geworden.
„Danke, Surfo", murmelte Faddon. „Es war verdammt knapp."
„Wie hast du uns eigentlich finden können?" wollte Scouti wissen und schmiegte sich an ihn. Obwohl Brether dies genau merkte, kümmerte er sich nicht darum. Aus ihrer Kleidung lief und tropfte das Salzwasser.
„Es war zuerst nur eine Idee", sagte Surfo nachdenklich. „Sie wurde immer stärker. Ich sagte mir, daß Sargamec euch nicht würde töten wollen. Also mußte er euch an einer Stelle verstecken, die er unter Kontrolle hatte."
„Aber", meinte Scoutie verblüfft, „ausgerechnet hier, in der Nähe seines Privatquartiers?"
„In den unterplanetarischen Gängen und Stollen hätte ich tagelang suchen können", erklärte Surfo. „Noch rechtzeitig fiel mir ein, daß sich Sargamec nicht weit vom Thronsaal entfernen würde. Schließlich muß er überall hin geschleppt werden."
Bewundernd schüttelte Brether den Kopf und sagte: „Ich glaube, du verträgst auch drei oder mehr Spoodies. Was wird der Chef zu deinem Entschluß wohl sagen?"
Surfo stieß ein knurrendes Lachen aus, das gänzlich ohne Humor war.
„Wir werden es gleich sehen!" Das zischende, kehlige Lachen des Bruderschaft-Chefs riß ab. Er wandte den Kopf in die Richtung der drei Betschiden. Inzwischen hatten rund zwei Dutzend Bruderschafts-Mitglieder sich in einem unregelmäßigen Kreis um Surfo und die triefenden Gestalten versammelt. Surfo drehte sich herum und versuchte, den Ausdruck der Gesichter zu analysieren. Er war sicher, daß die meisten Mitglieder ihn ebenso wie seine Freunde mit schweigender Sympathie anstarrten.
„Du hast den Test bestanden. Du bist wirklich schnell und klug", fauchte das Echsenwesen.
„Sind wir nun vollwertige Mitglieder der Bruderschaft? Bringt ihr uns jetzt nach Kran?
Zum Orakel?"
Die Mitglieder schwiegen und rührten sich nicht. Langsam gingen die Betschiden auf das Zentrum des anderen Raumes zu, in dem Sargamec inmitten seines Berges aus weichen Kissen und Matten thronte.
„Du, Surfo Mallagan, forderst von mir Dinge, die nicht leicht zu erfüllen sind."
„Braucht ihr, um uns in die Nähe des Orakels zu bringen, derartige Spektakel?" rief Surfo mit harter Stimme.
„Was die Bruderschaft braucht, entscheidest nicht du, Betschide!" fauchte Sargamec wütend.
„Ich will auch nicht entscheiden. Ich will lediglich eine klare Antwort!" beharrte Surfo.
Unter den übrigen Mitgliedern kam leichte Unruhe auf. „Wie lange wollt ihr uns noch unter dem Ahyr-Meer verstecken?"
Offensichtlich hatte es noch niemals jemand gewagt, auf diese Weise mit Sargamec zu reden. Inzwischen standen die Betschiden keine zehn Meter vor der aufgedunsenen Gestalt. Sargamec starrte sie hart und funkelnd an. Er schien zu überlegen, denn ganz offensichtlich trieb die Situation einem gefährlichen Höhepunkt zu. Sargamec befand sich in der Gefahr, an Autorität zu verlieren.
„Kannst du uns keine Antwort geben - oder willst du nicht?" fragte Surfo. Er wußte, daß er hoch spielte.
„Ich denke nach", sagte Sargamec.
Er sah ein, daß es auf diese Weise kaum möglich war, Surfo auszuschalten. Die Einfachträger interessierten ihn in diesem Zusammenhang nicht; nur Mallagan als Doppelträger forderte ihn heraus. Surfo fing an zu ahnen, daß die Bruderschaft - wenigstens im Augenblick - keine Möglichkeit besaß, ihn und die Freunde von Keryan wegzubringen.
Er wartete eine Weile, dann wiederholte er sinngemäß seine Frage.
„Ich werde mich weigern, weitere Prüfungen durchzumachen. Ich bin schneller und besser als jeder andere hier im Versteck der Bruderschaft - ausgenommen natürlich dich, Sargamec. Was soll ich noch lernen? Wem soll ich beweisen, daß ich so gut bin und alle möglichen Aufgaben schneller löse als andere? Ihr wolltet uns
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