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1019 - In den Händen der Bruderschaft

Titel: 1019 - In den Händen der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dauerte nicht einmal die Hälfte einer Stunde, bis er für einen jeden Einsatz ausgezeichnet gerüstet sein würde. Mallagan, der sich als Sucher der Bruderschaft ausgegeben hatte, würde binnen drei Keryan-Tagen gefaßt sein.
    „Das hört sich gut an. Wirst du noch mehr Ausgaben in Megatali-Höhe haben?" fragte Carderhör bissig.
    Sorghyr verneinte. „Ich werde versuchen, dem Novizen und dem Kranen zu folgen und die drei Betschiden herauszuholen."
    „Mich interessiert nur der Doppelträger!" beharrte Carderhör.
    „Du bekommst den einen nicht ohne die beiden anderen", belehrte sie Sorghyr. „Es ist bekannt, daß die Betschiden noch enger aneinander kleben als verliebte Ehepartner von unserer Rasse."
    „Auch richtig. Ich verlasse mich auf dich. Wage nicht, ohne den Betschiden in mein Haus zu kommen."
    Sie versuchte, die Drohung der letzten Bemerkung durch ein Lächeln abzuschwächen, aber der Jäger wußte ganz genau, woran er war.
    Er wartete, bis Carderhör die Verbindung getrennt hatte, dann wählte er den Anschluß, der ihn mit Lyrst privat verband. Sekundenbruchteile später starrte er in das mißmutige Gesicht des jungen Kranen.
    Diesmal berichtete er alles, was er wußte. Er sagte Lyrst, daß er selbst an dieser Verfolgung teilnehmen und mit der Schutzgarde zusammenarbeiten würde. Und er bat Lyrst zum wiederholten Male, nicht sofort massiert loszuschlagen, als gelte es, einen Planeten zu unterjochen.
    „Keine Sorge. Ich weiß, was zu tun ist. Das Gros meiner Leute wird in der lückenlosen Beobachtung eingesetzt werden. Wir beide werden, Seite an Seite, in den Stützpunkt eindringen. Zufrieden, Alter?"
    „Nicht ganz. Ich kenne dich jungen Hitzkopf. Du willst auf den Sitz Breborns, noch ehe das Leder kalt geworden ist!"
    „Zugegeben. Und du wirst meine rechte Hand. Einen Mißerfolg dürfen wir uns nicht wieder leisten."
    „Darin bin ich voll deiner Meinung, Lyrst. Wo treffen wir beide uns morgen?"
    Die Jagd auf den geheimnisvollen Sargamec und die drei, die sich ihm als Sucher der Bruderschaft genähert hatten, war tatsächlich eröffnet. Noch in dieser Nacht würde die Schutzgarde, hervorragend getarnt, ihre Fallen aufbauen.
    Lyrst rief aufgeregt: „Warum grinst du, Sorghyr?"
    „Weil ich mir gerade vorstelle, wie sich unsere Laune gestaltet, wenn wir morgen die beiden Bruderschaftler verpassen, wenn sie sich an einer anderen Stelle verabredet haben, oder wenn wir überhaupt den Eingang nicht finden. Hast du genügend ausgebildete Taucher?"
    „Massenhaft. Ich werde meine Lysker einsetzen. Es sind nicht viele, aber sie sind tüchtig."
    „Tu, was du für richtig hältst. Aber, beim Licht des Universums, greife nicht mit deinem Raumlandekorps an!" lachte Sorghyr. Er hoffte, daß Lyrst seinen Ratschlägen gehorchte oder sie wenigstens gebührend beachtete.
    „Sei unbesorgt. Ich weiß, was ich tue."
    „Weil du weißt, was für dich davon abhängt", knurrte der alte Jäger und sehnte sich nach Ruhe und Schlaf.
    „Nur etwas weniger hängt für dich vom Gelingen unseres Planes ab", schloß Lyrst. „Ich muß jetzt anfangen, mich um die Planung zu kümmern. Ich bin bis zum frühen Abend im Büro zu erreichen."
    Sie sahen sich mit dem eigentümlichen Ausdruck an, der den Kranen eigen war, wenn zwischen zwei Angehörigen vollkommene Übereinstimmung in der Beurteilung eines Vorgangs herrschte. Der Bildschirm wurde dunkel.
     
    *
     
    Sorghyr saß in seinem zerschrammten, alten Höhengleiter und hatte die Klimaanlage auf höchste Leistung gestellt. Unter seiner normalen Kleidung trug er die gelbschwarze Ausrüstung eines Tauchers. Maske, Brille und Atemluftgerät lagen auf dem freien Sitz. Im Armaturenbrett waren sämtliche Kommunikationsgeräte eingeschaltet. Die Kranen waren wahre Meister, was Nachrichtenübermittlung auf kurze oder auf kosmische Distanzen als auch die akustischen Anzeichen waren perfekt.
    Sorghyr, der Jäger, hatte alles vergessen, was hinter ihm lag. Ihn hatte jene eigentümliche Erregung gepackt, die auf anderen Planeten Jagdfieber hieß. Er war äußerlich völlig ungerührt, aber tief in seinem Innern fühlte er eine ferne, archaische Verwandtschaft mit einem beutehungrigen Raubtier.
    Schräg unter ihm lag Unadern, speziell jener Teil der Stadt, der mit dem gegenüberliegenden Ufer durch Brücken verbunden war.
    Immer, wenn Sorghyr diese Brücken sah, erfüllte ihn ein unbändiger Stolz auf sein Volk und auf die Worte des Orakels. Sein Volk kannte unzählige Baumeister und

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