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1019 - In den Händen der Bruderschaft

Titel: 1019 - In den Händen der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fenken, den Weg zum Hafen einschlug.
    Das Räderwerk der Überwachung drehte sich mehrmals. Männer wurden abgezogen und an andere Posten verteilt. Einige von ihnen nahmen ihre Plätze im Hafen ein. Langsam schob sich ein uraltes, schmutziges Wasserfahrzeug aus dem Versteck an der Flussmündung und schlug den Kurs nach dem Hafen ein. Ununterbrochen erschienen die leuchtenden Echos der winzigen Sender auf den Kontrollschirmen. Im Empfangsgerät, das hinter Sorghyrs Ohr festgeklebt war, ertönte Lyrsts Stimme. Sie war heiser vor Erregung.
    „Wir treffen uns am alten Leuchtturm, Sorghyr."
    „Einverstanden. Erschrick nicht, wenn du mich siehst!"
    „Ende."
    Der verfolgte Krane verließ den Gleiter in der Mitte der Hafenstadt. An einem Kiosk aß und trank er eine Kleinigkeit, dann lief er weiter. Er benutzte einige Laufbänder und schlug einen Kurs ein, der ihn in unzähligen rechten Winkeln immerhin im Verlauf einer Stunde bis zu einer Gasse brachte, in der das Band endete. Die Gasse führte hinaus in unerschlossenes Gebiet.
    Irgendwie, sagte sich der Jäger, versinken die Leute von der Bruderschaft stets in der Durchschnittlichkeit. Ausgerechnet dieser stinkende winzige Hafen!
    Der Prodheimer-Fenke wartete bereits ungeduldig im Schatten des ersten, halb zerfallenen Bootes.
    Inzwischen war die lange Abenddämmerung fast vorbei. Die Dunkelheit, gleichermaßen Schutz der Verfolgten wie Vorteil der Verfolger, brach herein. Lichter flammten allerorten auf. Unsichtbar zwar, aber voller gespannter Aufmerksamkeit und schwer bewaffnet, befanden sich fünfzig Gardisten im Gebiet des Hafens. In einer riesigen Schleife kam Sorghyr vom Meer herein, landete den Gleiter am Fuß des mehrere Jahrhunderte alten und längst erloschenen Leuchtturms. Dann zerrte er einen Großteil seiner Ausrüstung ins Freie, stellte eine Lampe auf und gab sich den Anschein, als bereite er sich methodisch auf einen nächtlichen Unterwasserfischfang vor. Absichtlich warf er Ausrüstungsgegenstände um, fluchte laut und nahm ab und zu einen kräftigen Schluck aus einer Flasche. Es war tatsächlich ein mild berauschendes Getränk darin enthalten.
    Aber er beobachtete seine Beute.
    Das Jagdfieber hatte einer kalten, maschinenhaften Neugierde Platz gemacht. Es würde ein Kräftemessen werden - und er würde es für sich entscheiden.
    Die beiden Opfer kamen von verschiedenen Seiten auf ein kleines Boot zu, das träge in den Wellen schaukelte. Der Krane machte es halbwegs los, dann kam der Prodheimer-Fenke und erkundigte sich mit überschlagender Stimme, ob er mitfahren dürfe.
    Schließlich steuerte das Boot mit aufbrummendem Motor aus dem Hafen.
    Neben Sorghyr stapfte ein Krane heran, der über der Schulter stinkende Fische und lange Tangstreifen trug. Es war der Chef der Schutzgarde, ebenfalls in Kampfausrüstung.
    „Wir können weitermachen", sagte Lyrst befriedigt. „Die beiden scheinen DAS KLIFF anzusteuern."
    „Irgendwo haben sie ihre Ausrüstung versteckt. Im Boot?" meinte der Jäger und zog die einzelnen Teile seiner Kampfbekleidung an, nachdem er die alltäglichen Gewänder abgestreift und in den Gleiter geworfen hatte.
    „Ja. Es sind nur zwei Tauchausrüstungen und zwei kleine Schocker. Wasserfeste Waffen, allerdings", sagte Lyrst, warf die Fische achtlos weg und setzte sich in Sorghyrs Gleiter. Er gab seine Anordnungen. Ein riesiger Kreis zog sich mehr und mehr zusammen.
    Nach einer Zeitspanne, die ihnen als kleine Ewigkeit vorkam, meldete sich einer der Ortungsfachleute.
    „Die beiden haben DAS RIFF erreicht. Sie scheinen in kurzer Zeit von Bord gehen zu wollen."
    Lyrst deutete hinaus aufs Ahyr-Meer.
    „Unsere Stunde kommt näher. Alles klar, Sorghyr?"
    Sorghyr war so gut wie irgend gerade möglich darauf eingerichtet und dementsprechend dafür ausgerüstet, nach einer längeren Unterwassersuche durch irgendein Schott in ein System von subplanetaren Kavernen einzudringen und sich dort so gut wie möglich zurechtzufinden.
    Ob allerdings die Wirklichkeit seinen Vorstellungen entsprechen würde, wußte er nicht.
    Aus drei Richtungen setzten sich Schiffe und Boote in Bewegung. Gleiter kreisten und näherten sich vorsichtig DEM RIFF. Der Kreis zog sich abermals enger zusammen.
    Sorghyrs Maschine erhob sich und schwebte durch die Dunkelheit auf den bezeichneten Punkt zu. Auf einem Bildschirm, der von einem Restlichtaufheller betrieben wurde, zeichnete sich die Szene gestochen scharf ab.
     
    7.
     
    Niemand wußte, was DAS RIFF einst gewesen

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