Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1019 - In den Händen der Bruderschaft

Titel: 1019 - In den Händen der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
war.
    Ein schlanker, aber vom Meeresboden herausragender, spaltenreicher Block aus vielfarbiger Lava, in dessen Innern sich deutlich mächtige Stahl-Hohlkörper abzeichneten, sowohl röhrenförmige als auch trägerartige. DAS RIFF war etwa hundert Meter hoch und ragte, je nach Wasserstand, rund zwanzig Meter aus dem Meer. Jeder Quadratmillimeter der Lava und des an die Oberfläche getretenen Metalls war glatt wie Glas. Die kleinen und großen Höhlungen waren von den Wellen ausgewaschen worden. Dieses Kunstwerk, von der Natur veredelt und ein Relikt derjenigen Rasse, die vor den Kranen diesen Planeten bewohnt hatte, trug an der Spitze lediglich ein dunkel glimmendes Rotlicht und einige Positionssendeeinrichtungen.
    Der Bruderschafts-Angehörige und der Novize hatten einen Schwerkraftanker ausgebracht und das Heck des kleinen Bootes am RIFF festgemacht. Sie schalteten ihre Tauchgeräte ein, hakten ein Verbindungsseil an den Gürteln fest und hangelten sich am Tau des Ankers abwärts. Sie schienen den Eingang ganz genau zu kennen.
    Sie wurden geortet und verfolgt.
    Dreißig Taucher machten sich bereit. Auf der anderen Seite des RIFFs glitten Lyrst und Sorghyr ins Wasser und schwammen schräg abwärts. In ihren Helmlautsprechern wisperten die harten Stimmen der Orter und dirigierten sie genau an die richtige Stelle.
    Auf Bildschirmen, die vor dem Helm angebracht waren und an biegsamen Stielen saßen, verfolgten sie jede Bewegung der Beute mit.
    Weiter her zu mir! signalisierte Lyrst.
    Abwarten! Nicht gleich hinterher! gab Sorghyr zurück.
    Jede andere Stelle in und um Unadern, an der man eine verborgenen Einstieg vermutete, war abgesichert. Die Wachen hatten von Lyrst eindeutige Befehle bekommen, was der alte Jäger nicht wußte.
    Der Krane und der Prodheimer-Fenke schwammen an ein rundes Schott heran.
    Scheinwerfer flammten auf und beleuchteten die Handgriffe. Die Lichter zeichneten sich auf den Spezialsichtgeräten als schmerzend grelle Flamme ab. Das Schott klappte auf, die Verfolgten schwammen hinein und schlossen es wieder. Langsam glitten Lyrst und Sorghyr hinterher und blieben zwanzig Meter vor der Metallplatte mit den schweren, langen Riegeln schweben. Ein paar andere Gardisten kamen herbeigeschwommen und warteten ebenfalls.
    Wieder verging die Zeit quälend langsam.
    Dann griff Lyrst nach Sorghyrs Arm und schwamm vorwärts. Sie erreichten das Luk und wiederholten die Griffe der Verfolgten. Vor ihnen erstreckte sich ein kleiner, tonnenförmig geformter Raum aus Fels. Die anderen Gardisten schlossen das Schott, und beide Kranen schalteten die Handscheinwerfer ein.
    Dunkelheit. Treibende Schlickpartikel im abgestandenen Meerwasser. Absolute Stille.
    Vorsichtig glitten die Kranen vorwärts, kamen an die innere Schleusentür und öffneten sie mit einem einfachen Handgriff.
    Das Wasser versickerte augenblicklich durch eine Anzahl kleiner Löcher.
    Eine schräge Rampe führte vor ihnen abwärts. Sie sicherten, aber sie sahen niemanden. Die Rampe, aus dem Felsen geschlagen, war dunkel. Ein Scheinwerfer wurde ausgeschaltet, und Lyrst machte sich mit gezogener Waffe an den Abstieg.
    Das zweite Öffnen der äußersten Schottür hatte den Mechanismus aktiviert. Das Erkennungssignal blieb aus, und dann wurde die zweite Platte geöffnet. Die nächste Möglichkeit, den Zünder zu deaktivieren, wurde nicht wahrgenommen. Die Uhr begann unhörbar zu laufen. Als die zwei Kranen abermals eine Kontaktschranke durchbrachen, ohne sich im heutigen Kode zu identifizieren, setzte sich der Schutzmechanismus in Bewegung. Die Anlage hatte einen Umstand definiert, der „Äußerste Gefahr" für Sargamec und das Versteck bedeutete.
    Als Lyrst und Sorghyr festen Boden erreichten und eben nach den Visieren ihrer Tauchhelme griffen, detonierte das erste Sprengpaket.
    In Sekundenabständen wurde jeder Zugang zur subplanetarischen Anlage gesprengt.
    Wasser brach hier am RIFF ein und schwemmte als riesige Woge die beiden Kranen durch einen Korridor, eine Treppe abwärts und in einen geschützten Winkel. Eine wilde, kochende und schäumende Flut wälzte sich an ihnen vorbei und erfüllte den Stollen mit einem lauten Brausen und Zischen.
     
    *
     
    In einem Nebenarm des Torstyl, der sich langsam mit Flußwasser und mit Meerwasser füllte, erschien in der Dunkelheit eine Art halbkugeliger Buckel. Die Flut drückte kleine Wellen zwischen den Steinen und den salzwasserliebenden Pflanzen hindurch. Dann löste sich der Buckel auf, und eine weiße Säule

Weitere Kostenlose Bücher