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102 - Jagd nach dem Dämonenherz

102 - Jagd nach dem Dämonenherz

Titel: 102 - Jagd nach dem Dämonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sich windenden Leib, riß ihn an seinen Mund und biß mit seinen großen, spitzen Zähnen hinein.
    Er schmeckte ihr Blut, übelriechend und bitter schmeckend. Aber es kräftigte ihn!
    Euphorisch ließ er die tote Schlange fallen und packte die nächste.
    Eine günstige Fügung des Schicksals hatte ihm diese fliegenden Schlangen geschickt. Es wäre ein großer Fehler gewesen, vor ihnen davonzulaufen.
    Sie hatten etwas in sich, das Yappoo dringend brauchte: Kraft!
    Er fühlte sich wesentlich besser als noch vor wenigen Augenblicken, und er war entschlossen, sich die Kraft aller vier Schlangen einzuverleiben.
    Er war ihnen bereits überlegen, und sie wollten ausrücken, doch sie waren zu langsam. Es gelang Yappoo, alle Reptilien zu töten und ihre Kraft zu übernehmen.
    Mit einemmal sah die Zukunft für ihn wieder wesentlich besser aus. Er wußte nicht, wie lange die erbeutete Kraft vorhalten würde, aber er glaubte, daß sie es ihm ermöglichen würde, rasch und unbeschadet den Brunnen der Umkehr zu erreichen.
    Wenn er erst vom Wasser des Zauberbrunnens getrunken hatte, würde ihm wieder seine eigene Kraft zur Verfügung stehen.
    Yappoo stellte fest, daß er nicht mehr blutete. Voller Zuversicht setzte er seinen Weg fort, nun mit festem Schritt und wesentlich schneller.
    Doch seine Freude war nur von kurzer Dauer.
    Ein Pfeil sauste haarscharf an seinem Kopf vorbei und bohrte sich in den rissigen Stamm eines mächtigen Baums. Yappoo wirbelte herum.
    Teufel!
    Freibeuter der Hölle!
    ***
    Boram!
    In meinem Kopf jagten sich die Gedanken. Wenn der Nessel-Vampir hier war, mußte Colette bei mir zu Hause angerufen haben!
    Marbu hätte die Schauspielerin am liebsten erschossen, aber ich konnte mich jetzt nicht um sie kümmern. Ich mußte schnellstens etwas gegen die Dampfgestalt unternehmen.
    Colette Dooley zog sich immer weiter zurück. Sie erreichte den Bettrand und ließ sich daneben auf den Teppich fallen. Sie hätte am liebsten ein Loch in den Boden gegraben und sich darin versteckt.
    Boram und ich hatten einander schon einmal als Feinde gegenübergestanden.
    Damals hatte ihn der Zauberer Angelo di Alessandro geschaffen, damit er mich tötete.
    Doch ich hatte d'Alessandro gezwungen, Boram umzudrehen, und seither stand er auf der Seite des Guten. Aber nun befand ich mich dort nicht mehr, und so waren wir wieder Feinde.
    Mehr als einmal hatte ich Gelegenheit, Boram kämpfen zu sehen. Er war schnell und gnadenlos, wenn er einen schwarzen Feind aufgespürt hatte.
    Er gierte nach schwarzer Kraft, die er in sich aufnahm und in weiße Kraft umwandelte. Davon lebte er.
    Ich drehte mich um und starrte ihn an. Er kam näher, bewegte sich lautlos.
    »Ich kann nicht behaupten, daß ich mich freue, dich zu sehen«, knurrte ich.
    »Wir sind keine Freunde mehr«, erwiderte Boram mit seiner hohlen, rasselnden Stimme.
    »Nein, das ist vorbei!« pflichtete ich ihm bei.
    »Es tut mir leid, dich angreifen zu müssen.«
    Ich grinste. »Wieso nennst du mich nicht mehr Herr?« fragte ich höhnisch.
    »Ich bin nicht mehr dein Diener«, antwortete der Nessel-Vampir.
    Ich ließ den Colt Diamondback im Leder stecken, denn damit konnte ich gegen Boram nichts ausrichten. Aber ich besaß eine Waffe, mit der ich ihm gefährlich werden konnte.
    Mein silbernes Feuerzeug, den magischen Flammenwerfer!
    Boram sprang mich an. Er riß die Arme hoch, und ich federte zur Seite. Ich durfte mit ihm nicht in Berührung kommen, denn jeder Kontakt hätte mich Kraft gekostet. Wen Boram berührte, der verlor Energie, und ich konnte es mir nicht leisten, schwach zu werden.
    Leider verfügte der Nessel-Vampir über eine ganze Menge Vorzüge. Wenn ich versucht hätte, ihn mit der Faust zu treffen, hätte ich durch ihn hindurchgeschlagen. Obendrein hätte es mich Kraft gekostet. Boram jedoch hätte im Konterschlag seine Faust so sehr verdichten können, daß sie knochenhart gewesen wäre.
    Aber er hatte einen schwachen Punkt: Er konnte Feuer nicht vertragen; ob es sich nun um magisches oder um gewöhnliches Feuer handelte, das war egal.
    Er attackierte mich wieder. Ich warf ihm die Bettdecke über den Kopf, und der Dampf, aus dem er bestand, brauchte einige Augenblicke, bis er darunter hervorfand.
    In der Zwischenzeit konnte ich mich mit meinem Feuerzeug bewaffnen.
    Als er es sah, erstarrte er.
    »Jetzt geht es dir an den Kragen!« zischte ich und drückte auf den Knopf.
    ***
    Loxagon hatte tatsächlich die Absicht, Massodo, den vermeintlichen Verräter, öffentlich

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