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1021 - Der unsichtbare Gegner

Titel: 1021 - Der unsichtbare Gegner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gore krauste unwillig die Stirn, als ihr die Stewardeß der XANADU mitteilte, jemand sei in der Bar und möchte mit ihr sprechen.
    Sie dachte sofort an Gernon Egk, und sie verspürte nicht die geringste Lust, sich mit ihm zu unterhalten. Ihre Gefühle für ihn waren erkaltet, nachdem sie erkannt hatte, daß sie sich in ihm getäuscht hatte.
    „Sagen Sie ihm, daß ich keine Zeit habe", erwiderte sie.
    „Es ist eine Frau", erklärte die Stewardeß.
    „Also gut. Ich komme."
    Angela hatte die Frau nie zuvor gesehen, und sie konnte sich nicht erklären, was sie von ihr wollte. Reserviert begrüßte sie die Besucherin.
    „Ich bin May McIntire von Terrania Press", stellte diese sich vor. „Wir haben erfahren, daß du einen Videofilm von Icho Tolot gemacht hast."
    „Das habe ich." Angela erkannte noch immer nicht, was die Frau von ihr wollte.
    „Du bist die einzige, die so was anbieten kann", erläuterte May McIntire. „Keiner der eingesetzten Kameramänner hat einen vollständigen Bericht. Ich hoffe, wir können ins Geschäft kommen."
    Und dann nannte sie eine Summe als Preis für den Film, der selbst Angela Gore aufhorchen ließ. Sie war wohlhabend und hatte keinerlei finanzielle Sorgen. Das schien die Pressevertreterin zu wissen. Nur so war ihr großzügiges Angebot zu erklären. Angela sah keinen Grund, es nicht anzunehmen.
    „Ich möchte aber eine Kopie behalten", bat sie sich aus. „Schließlich habe ich den Film für mich gemacht."
    „Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn wir die Exklusivrechte bekommen."
    Minuten später waren sie sich einig, und die Kreuzfahrtreisende hatte ein glänzendes Geschäft gemacht.
     
    *
     
    Etwa zur gleichen Zeit saßen Merlin Sanders und Addison Uptigrove dem Kunstagenten Robert Archibald gegenüber.
    „Wir sind mitten in der Verhandlung", rief der schwergewichtige Agent und schnaufte empört. „Ich verstehe nicht, wie ihr in einer solchen Situation mit finanziellen Forderungen kommen könnt."
    „Weil wir den Schaden haben", erwiderte Merlin kühl.
    „Den Schaden?" Archibald schüttelte in gut gespielter Verzweiflung den Kopf. „Und wer spricht von mir? Ich bin nahezu ruiniert und kann wieder ganz von vorn anfangen. Auf mir bleibt schließlich alles sitzen."
    „Du bist versichert", stellte Uptigrove schüchtern fest. „Wir nicht."
    „Das ist nicht meine Schuld", wies er ihn nervös ab. „Also, ich habe zu tun. Laßt mich jetzt allein."
    „Wir haben noch gar nicht über die Entschädigung gesprochen", erinnerte ihn Merlin.
    Er blickte sie erstaunt an. Dann schüttelte er den Kopf, als habe sie etwas Ungehöriges gesagt.
    „Es gibt keine Entschädigung. Perry Rhodan und die Kosmische Hanse zahlen nicht. Sie sind eiskalt und brutal in den Verhandlungen, so etwas könnt ihr euch überhaupt nicht vorstellen."
    „Keine Entschädigung?" fragte sie betroffen.
    „Vielleicht gebe ich euch noch einmal die Chance, an einer Ausstellung teilzunehmen, falls ich so etwas überhaupt noch einmal mache."
    Er führte sie zur Tür seines Büros, ohne ihnen die Gelegenheit für weitere Worte zu geben.
     
    *
     
    Bruke Tosen näherte sich zur gleichen Zeit demjenigen, der die Schäden angerichtet hatte.
    Tosen handelte, ohne nachzudenken und mit traumwandlerischer Sicherheit.
    Mühelos drang er in die Klinik für extraterrestrische Medizin ein. Er wählte nicht den Weg durch den Haupteingang, weil er fürchtete, dort gesehen zu werden, sondern ging abermals durch ein Versorgungstor, durch das alles benötigte Material für die Klinik geliefert wurde.
    Niemand hatte Tosen gesagt, wo Icho Tolot lag, und doch wußte er es.
    Über einen langen Gang näherte er sich den Nottreppen, die nach oben führten. Da fiel sein Blick auf ein Schild mit der Aufschrift: Arzneimitteldepot.
    Er stutzte.
    Das Wort Depot blieb in ihm haften.
    Irgendwo hatte er diesen Begriff in einem anderen für ihn besonders wichtigen Zusammenhang gehört, doch jetzt wußte er nichts damit anzufangen.
    Einer spontanen Idee folgend, schob er die Identifikationskarte Requareds in den Schlitz des Schlosses. Die Tür öffnete sich, und Licht flammte auf.
    Tosen betrat das Depot und schloß die Tür hinter sich. Da das Licht nun brennen blieb, wußte er, daß sich vorher niemand hier aufgehalten hatte.
    Dieses Mal kam Tosen nicht so zügig voran. Er hatte erhebliche Mühe, sich im Depot zu orientieren, und brauchte fast eine Stunde, bis er gefunden hatte, was er suchte. Danach schob er zwei Hochdruckspritzen in die Taschen

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