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1021 - Der unsichtbare Gegner

Titel: 1021 - Der unsichtbare Gegner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Polizist unwillkürlich erwartete, in seinem Inneren müsse es knarren und quietschen wie in den Angeln einer alten Tür.
    Plötzlich - ohne daß Egk die Bewegung erkannte - zuckte ein Arm Tolots auf ihn zu. Die Hand des Haluters schlug klatschend gegen seine Brust. Egk verlor den Boden unter den Füßen und flog mehrere Meter weit durch die Luft.
    Er öffnete den Mund zu einem Schrei, doch kein Laut kam über seine Lippen.
    Glücklicherweise prallte er nicht gegen einen Baum, sondern fiel ins weiche Gras. Er überschlug sich mehrere Male und blieb schließlich halb bewußtlos vor den Füßen von Angela Gore liegen. Diese hatte die ganze Szene gefilmt, und sie nahm auch noch rasch die vor ihren Füßen liegende Gestalt auf, bevor sie sich neben Egk niederkniete und sich besorgt nach seinem Zustand erkundigte.
    Der ehemalige Polizist atmete röchelnd, so daß sie bereits befürchtete, bei dem Schlag sei sein Brustkorb zertrümmert worden.
    „Du Bestie!" schrie sie Icho Tolot erzürnt zu. „Du hättest ihn umbringen können!"
    Icho Tolot blickte sie mit leeren Augen an.
    Sie fühlte, wie ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief, und plötzlich fürchtete sie sich.
    Sie erkannte, daß eine unerklärliche Veränderung mit dem Haluter vorgegangen und daß es das einzig Vernünftige war, sich so weit wie möglich von ihm zu entfernen.
    Mühsam richtete sie Gernon Egk auf. Sie stützte ihn und redete auf ihn ein, wobei sie versuchte, ihn davon zu überzeugen, daß er kräftig genug war, mit ihrer Hilfe zu gehen. Er befand sich jedoch noch immer am Rande einer Ohnmacht, und bei jedem zweiten Schritt knickten seine Beine ein, so daß er ihr zu entgleiten drohte.
    Sie blickte zurück, und erkannte entsetzt, daß Icho Tolot ihnen folgte.
    Der Koloß war keine drei Schritte hinter ihnen. Er entblößte die furchterregenden Reihen seiner Zahne und lachte dröhnend. Seine Augen aber blieben so blicklos wie zuvor.
    Er weiß nicht, was er tut! dachte sie bestürzt.
    „Schneller", wisperte sie Egk ins Ohr. „Wir müssen schneller gehen. Er folgt uns."
    Ihre Worte schienen neue Kräfte in ihm frei zu machen. Er richtete sich auf und lastete nicht mehr gar so schwer auf ihr. Seine Beine streckten sich, und dann blickte er über die Schulter zurück. Er schrie auf, stieß sie zur Seite, schaffte es jedoch nicht, allein zu stehen. Hilflos stürzte er zu Boden. Seine Hände glitten zu den Hüften, wo er früher seine Schußwaffen getragen hatte, und abermals schrie er auf, als ihm bewußt wurde, daß er waffenlos war.
    Er rutschte auf dem Boden von Icho Tolot weg, wobei er diesen nicht aus den Augen ließ. Und der Koloß folgte ihm.
    Abermals lachte der Haluter, aber dieses Lachen klang so schrecklich in den Ohren von Angela Gore und Gernon Egk, daß sich beide zur Flucht wandten. Sie grub ihre Finger in seinen Arm und half ihm auf, und dann stolperte er neben ihr her. Er versuchte, tief zu atmen, doch die Schmerzen in seiner Brust waren so groß, daß er es nicht schaffte.
     
    *
     
    „Champagner", bestellte Addison Uptigrove lachend. „Eine Flasche."
    Garret Aglent blickte ihn mißbilligend an. Er trug eine blütenweiße Schürze, unter der er seine abgewetzte Kleidung verbarg, und eine rote Mütze.
    „Du hast sie wohl nicht alle?" fragte er. „Kaum erlaubt dir der große Archibald, ein paar von deinen Werken auszustellen, und schon drehst du durch. Glaubst du, ich habe dich deshalb gefördert, damit du beim ersten kleinen Erfolg verrückt spielen kannst?"
    Merlin Sanders lachte hell. Sie schmiegte sich an Uptigrove und blickte schelmisch zu dem Alten auf.
    „Nun gönne ihm doch den Erfolg", bat sie. „Nichts gegen dich, Garret, aber es ist schließlich etwas anderes, ob du ihm ein paar Bilder abkaufst, oder ob Robert Archibald ihn in die Ausstellung aufnimmt."
    Garret Aglent nickte traurig.
    „Hast ja recht", erwiderte er resignierend. „Ich habe mir wohl eingebildet, ich könnte den Jungen für mich reservieren. Das geht natürlich nicht. Aber muß es denn unbedingt Champagner sein, der teuerste Saft, der hier angeboten wird? Es gibt doch auch noch andere Getränke, die nicht so teuer sind."
    „Wir hätten in einen anderen Laden gehen sollen", bemerkte Addison Uptigrove seufzend, „aber wir dachten, wir machen dir eine Freude, wenn wir zu dir kommen."
    „Ist schon recht." Der Alte lächelte fahrig und hastete davon.
    „Irgendwie tut er mir leid", sagte Merlin leise. Sie blickte ihm nach. „Da hat er nun sein

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