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1021 - Der unsichtbare Gegner

Titel: 1021 - Der unsichtbare Gegner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Vorfalls gewesen war, in dem er eine, wie er meinte, unrühmliche Rolle gespielt hatte. Und er nahm ihr übel, daß sie ihn dabei auch noch gefilmt hatte, wie er Prügel bezogen hatte.
    „Wir wollen zur XANADU zurückfliegen und dir trockene Sachen besorgen", sagte sie, „sonst erkältest du dich noch."
    „Du brauchst dich nicht um mich zu kümmern", wies er sie zurück. „Ich komme schon allein klar."
    Sein Gesicht verfinsterte sich.
    Angela lachte, hakte sich bei ihm unter und blickte zu ihm auf.
    „Alter Brummbär", sagte sie. „Endlich hast du so etwas wie menschliche Züge. Du sahst richtig lustig aus, als du aus dem Wasser kamst. Das war für mich viel liebenswerter als deine ewig grimmige Miene. Also, sei so nett und beschimpfe mich nicht."
    „Schon gut", murmelte er verlegen. Er konnte sich in der Tat nicht vorstellen, daß sie etwas an einem Mann finden würde, der auf diese Art und Weise verprügelt worden war wie er.
    „Millionen anderen Männern wäre es nicht anders ergangen", bemerkte sie. „Oder glaubst du im Ernst, irgend jemand könnte diese Dampfwalze von Tolot aufhalten, wenn sie erst einmal zu toben beginnt?"
    Gernon Egk wurde nachdenklich.
    „Du hast recht", erwiderte er, während sie wenig später in einem Gleiter zum Kreuzfahrtschiff zurückflogen. „Niemand kann den Haluter aufhalten, wenn er sich in diesem Zustand befindet. Ich weiß nicht, ob es das ist, was man unter Drangwäsche versteht, aber so ähnlich muß das wohl sein."
    Sie blickte ihn erschrocken an.
    „Du meinst, er tobt weiter?"
    „Davon bin ich überzeugt."
    „Ich habe gehört, er soll eine Rede auf der Kunstausstellung halten."
    Er wußte, was sie damit andeuten wollte. Auf der Ausstellung befanden sich Tausende von Besuchern. Wenn Icho Tolot in diesem Zustand dort einbrach, konnte es Tote geben.
    Eine Katastrophe war unausweichlich.
    „Wir müssen etwas tun", warnte sie. „Wir müssen die offiziellen Stellen von Terrania City unterrichten. Wir müssen Perry Rhodan Bescheid sagen, daß sein Freund Tobsuchtsanfälle hat. Oder Gucky oder einem anderen der Mutanten."
    „Ja. Ich übernehme das."
    „Das kann ich doch tun, während du dich umziehst."
    Er legte seinen Arm um ihre Schultern und blickte sie lächelnd an.
    „Sei so nett, Angela, überlaß mir das. Vergiß nicht, daß ich jahrzehntelang bei der Polizei gearbeitet habe. Dort habe ich gelernt, wie man so etwas macht."
    Sie rückte erschrocken von ihm ab.
    Er will ihn umbringen! fuhr es ihr durch den Kopf, doch dann sah sie, daß er lächelte.
    „Verstehe mich nicht falsch", beruhigte er sie. „Ich spreche jetzt nur davon, wie man es anstellt, daß die richtigen Leute rechtzeitig alarmiert und aktiviert werden. Es ist nämlich nicht so leicht, die bürokratischen Schranken zu überwinden. Auch hier auf der Erde nicht, wo es ein nahezu perfektes Kommunikationssystem gibt."
    Angela Gore ließ sich überzeugen. Als sie in der XANADU waren, trennten sich ihre Wege. Sie verließ sich darauf, daß Gernon Egk alles zum Besten wenden würde, und ging in ihre Kabine, um sich ebenfalls umzuziehen.
    Egk eilte in seine Kabine, doch er dachte nicht daran, Alarm zu schlagen.
    Er hatte nicht vergessen, daß er eine Niederlage eingesteckt hatte, und damit wurde er nicht fertig. Der Stachel saß tief bei ihm und quälte ihn, so daß er meinte, nie wieder genügend Selbstachtung haben zu können, wenn er die Scharte nicht auswetzte, die Icho Tolot ihm geschlagen hatte.
    In seiner Kabine duschte er, um Schmutz und die letzten Spuren der Algen abzuspülen.
    Danach zog er sich frische Kleider an und wählte einen weiten Schulterumhang, unter dem er seinen Energiestrahler gut verbergen konnte.
    Für ihn gab es nur einen Weg, den vermeintlichen Ehrverlust auszugleichen.
    Er wollte Icho Tolot töten.
     
    3.
     
    Ausgelassen scherzend und lachend packten Merlin Sanders und Addison Uptigrove die Bilder und Plastiken ein, die Robert Archibald zur Kunstausstellung zugelassen hatte.
    Beide waren vom genossenen Champagner berauscht, und sie fühlten sich so leicht und beschwingt wie nie zuvor, seit sie zusammenlebten.
    „Weißt du eigentlich, daß ich dir gelegentlich bei deinen Arbeiten geholfen habe?" fragte sie, als sie mit ihren Vorbereitungen fertig waren und der Transport beginnen konnte.
    Er ließ sich auf eine Kiste sinken.
    „Du?" fragte er erstaunt. Zweifelnd blickte er sie an, aber dann lächelte er plötzlich. „Ja. Natürlich."
    Sie lachte und setzte sich auf

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