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1021 - Ich jagte den untoten Engel

1021 - Ich jagte den untoten Engel

Titel: 1021 - Ich jagte den untoten Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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um nach einem Verfolger Ausschau zu halten, das sah ich natürlich nicht. Ich hoffte nur, daß sie es nicht taten, weil sie sich so sicher fühlten. War es anders, konnte ich daran auch nichts ändern. Jedenfalls änderte das nichts an meinem riskanten Plan, für dessen Ausführung sich ein Stuntman besser geeignet hätte.
    Aber auch ich traute mir einiges zu. Über eventuelle Gefahren dachte ich nicht erst nach.
    Der Abstand verringerte sich. Meine Blicke galten jetzt dem Heck des anderen Bootes und vor allen Dingen der Leiter. Sie war der wichtigste Punkt in meinem Plan. Ich wollte so nahe heran, daß ich von meinem Boot aus auf die Heckleiter springen und mich dort festklammern konnte. Eine wahnsinnige Idee, und lebensgefährlich, weil sie im Bereich der Schraube durchgezogen werden mußte.
    Ich nahm davon Abstand.
    Es gab eine bessere Möglichkeit.
    Das andere Boot war zwar größer als meines, aber nicht unbedingt so hoch, als daß ich die Reling nicht mit einem Sprung hätte erreichen können, wenn ich mein Boot parallel zu dem anderen lenkte.
    Auch eine gefährliche Aktion, aber durchführbarer als mein erster Plan.
    Ich holte auf.
    Der Kurs war gut. Beide Boote hielten ihn bei und schlingerten nicht. Das Ruder konnte ich auch feststellen und würde so die Geschwindigkeit beibehalten.
    Alles lief gut…
    Bevor meine Bugspitze sich in die Heckschaumwelle hineinschieben konnte, hatte ich das Ruder bereits festgeklemmt. Ich war an die Steuerbordseite herangefahren. Von hier aus wollte ich das andere Boot wie ein Pirat entern.
    Keiner der beiden erschien an Deck, um nach einem Verfolger zu schauen. Ich kam immer besser heran, auch dichter. Dennoch blieb ein Risiko bestehen, denn ich mußte von meiner Seite aus während der Fahrt in die Höhe springen und mich schon beim ersten Versuch an die Reling klammern, denn eine zweite Chance bekam ich nicht mehr.
    Das Gas ließ sich leider nicht feststellen. Damit mußte ich eben leben.
    Ich verließ das Ruder. Neben mir zeichnete sich die höhere Bordwand ab. Der Fahrtwind packte mich. Ich vertrieb den Gedanken daran, daß er mich packen und abtreiben konnte. Auf einmal verlor mein Flitzer an Tempo, aber den Ruck spürte ich kaum noch, denn da hatte ich mich bereits abgestoßen und flog dem anderen Boot mit den hochgestreckten Armen entgegen.
    Die Reling packen, nur die Reling!
    Dieser Gedanke beherrschte mein Sinnen und Trachten.
    Ich schaffte es. Die Hände bekamen Kontakt. Ich umschloß damit das Geländer.
    Dann schrie ich auf. Mein Körper wurde zurück gegen die Bordwand gewuchtet, als wäre er von einer Riesenhand geschleudert worden. Der Aufprall ging mir durch und durch. Ich spürte ihn bis in den letzten Knochen hinein. In meinem Kopf entstand eine Leere. Ich wurde zurückgedrängt, fiel dann wieder nach vorn und hämmerte abermals gegen die Bordwand. Aber ich gab nicht auf. Meine Hände hielten eisern fest, und sie rutschten auch nicht ab. Wie festgeschmiedet waren sie mit dem hell gestrichenen Metall verbunden.
    Mein Körper war zu einem Pendel geworden. Ich hing an der Reling. Ich schaukelte und schlug immer wieder gegen die Bordwand, aber ich gab nicht auf.
    Nach einigen Sekunden hatte ich mich ausgependelt. Jetzt merkte ich zum erstenmal das Ziehen in den Oberarmen, denn daran hing mein gesamtes Körpergewicht. Lang konnte ich das nicht durchhalten. Die Füße und auch Teile der Beine wurden von den Wellen umklatscht. Sie hieben immer wieder gegen mich wie harte Hände.
    Wichtig war der Klimmzug. Nur durch ihn kam ich an Deck. Die Kraft dazu mußte einfach vorhanden sein. Mein Gesicht zeigte einen verbissenen Ausdruck. Die Anstrengung war mehr als gewaltig, als ich mich in die Höhe zog.
    Es klappte.
    Innerlich lachte ich auf. Ich gehörte längst noch nicht zum alten Eisen.
    Höher und höher kam ich. Meine Fußspitzen schrammten über die Bordwand hinweg. Halt fand ich dort nicht. Das Metall war einfach zu glatt. Ich rutschte immer wieder ab, aber ich konnte meine Arme so weit anheben, daß ich sie um die Reling schlang.
    Der Rest war leicht. Ich hatte die Beine nacheinander angehoben und kugelte mich praktisch auf das Deck, wo ich zunächst flach und auch ausgepumpt liegenblieb.
    Was mit meinem Boot passiert war, interessierte mich nicht. Jane und der untote Engel waren wichtiger. Anscheinend wußten sie noch nichts von ihrem uneingeladenen Gast, sonst hätten sie bestimmt das Ruderhaus verlassen und wären erschienen.
    So sah ich keinen von ihnen, denn

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