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1021 - Ich jagte den untoten Engel

1021 - Ich jagte den untoten Engel

Titel: 1021 - Ich jagte den untoten Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht. Sie hatte bereits aufgelegt. Für sie hatte es keinen Sinn, mit Sir James weiterhin über den Fall zu sprechen. Sir James würde sie nicht verstehen. Er dachte zu pragmatisch. Ganz im Gegensatz zu ihr, denn bei Sarah spielten auch Gefühle und Ahnungen eine große Rolle.
    Nachdenklich blieb sie in ihrem Sessel sitzen und schaute auf das Telefon. Die Stirn hatte sie gekraust und die Unterlippe etwas vorgeschoben. Dabei spielte sie gedankenverloren mit den Perlen ihrer vor der Brust hängenden Ketten. Mit der anderen Hand strich sie über die Stirn, als wollte sie ihre Gedanken auf einen bestimmten Punkt konzentrieren. Das Verschwinden der beiden war nicht normal. Sie hatten sich immer gemeldet, schließlich gab es die tragbaren Handtelefone. Die funktionierten auch in den schottischen Bergen.
    Die Spur zu Jane Collins und zu John Sinclair war abgerissen. Sarah Goldwyn fragte sich, wie und wo sie wieder ansetze konnte, um etwas zu erreichen.
    Begonnen hatte es mit dem Auftrag eines gewissen Morgan Chadwick. Sarah hatte diesen Mann flüchtig kennengelernt. Er war beileibe kein armer Mensch. Chadwick gehörte zu den Leuten, die auf allen möglichen Gebieten mitmischten und ihre Finger in mehreren Geschäften stecken hatten.
    Was es genau war und worum es dabei im einzelnen ging, war Sarah unbekannt Jedenfalls mischte Chadwick auch bei Immobilien mit, und daher kannte sie den Mann auch.
    Sie wollte noch einmal anfangen. Ihn sprechen. Anrufen oder persönlich. Schließlich hatte es mit seinem etwas verrückt klingenden Auftrag begonnen. Er hatte Jane Collins losgeschickt, damit sie aus dem alten Haus auf Chadwick Island eine Weinflasche holte und sie zurück nach London brachte.
    Eigentlich ein harmloser Job. Lady Sarah dachte jetzt anders darüber. Sie konnte sich vorstellen, daß Chadwick ihn als Vorwand für etwas genommen hatte, über das Jane Collins nicht Bescheid wußte.
    Das sich hinter dem eigentlichen Auftrag versteckte.
    Nur ein Verdacht. Dazu noch ein schwacher, aber Lady Sarah hatte zumindest einen Anhaltspunkt.
    Wenn sie einmal Blut geleckt hatte, ließ sie sich so leicht nicht mehr aufhalten: Morgan Chadwicks Nummer hatte sie schnell herausgefunden. Jetzt hoffte sie nur, daß sich der Mann in seinem Haus aufhielt und sich ihr auch stellte.
    Sie telefonierte. Sehr langsam wählte sie, drückte sich selbst die Daumen und wartete ab.
    Das Freizeichen. Kein Anrufbeantworter. Alles lief so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Glatt und sicher. Da konnte sie schon zufrieden sein.
    Dann die Stimme des Mannes, der sich nicht mit Namen meldete, sondern mit einer brummig ausgesprochenen Frage, die Sarah Goldwyn nicht richtig verstand.
    Sie aber meldete sich klar und deutlich. »Hier spricht Sarah Goldwyn, Mr. Chadwick. Ich denke schon, daß Sie sich an mich erinnern. Oder irre ich mich?«
    Der Mann lachte etwas kratzig. »Wie sollte ich Sie vergessen können, Mrs. Goldwyn. Sie haben ja den Deal eingefädelt. Rufen Sie an, um mir einen Erfolg Ihrer jungen und smarten Freundin zu vermelden?«
    Sarah hatte vorgehabt, schnell zu antworten. Das stellte sie zunächst in den Hintergrund, denn ihr gefiel der Klang der Stimme überhaupt nicht. Sie glaubte sogar, ein Lauern darin gehört zu haben, was aber nicht unbedingt zu sein brauchte. Deshalb schaltete sie auf Vorsicht und war auf der Hut.
    »Es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, daß ich von Jane Collins noch immer nichts gehört habe. Sie ist und bleibt verschollen, Mr. Chadwick. Das bereitet mir Sorge.«
    »Oh - das ist schlimm.«
    Sarah umklammerte den Hörer sehr fest. Du verdammter Sülzer, dachte sie. Du widerlicher Lügner.
    Das glaube ich nicht. Du erzählst da viel Mist. Es tut dir nicht leid. Männern wie dir tut nie etwas leid. Sie sprach trotzdem weiter und ließ sich ihre Gefühle nicht anmerken. »Ja, ich habe damit meine Probleme.«
    »Was kann ich für Sie tun?«
    »Mir helfen.«
    »Ha, ha - wie denn?«
    »Indem Sie mir alles über die Insel erzählen, die Sie erworben haben, Mr. Chadwick.«
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Es ist eine Insel im Loch Fannich, auf der ein Haus steht, in dem sich ein Weinkeller befindet. Darin lagert auch die Flasche, die Mrs. Collins für mich besorgen sollte. Das ist alles.«
    »Aber sie ist…«
    »Ich weiß es nicht, Mrs. Goldwyn.«
    »Lassen Sie mich ausreden. Ich wollte sagen, daß Jane Collins nicht allein verschwunden ist. Ich habe dafür gesorgt, daß sie Unterstützung bekam. Ein gemeinsamer Freund,

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