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1021 - Ich jagte den untoten Engel

1021 - Ich jagte den untoten Engel

Titel: 1021 - Ich jagte den untoten Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderes Geheimnis, eines, das die Weinflasche verdrängt und sie praktisch lächerlich macht. Auf Chadwick Island ist jemand begraben, den ich schon als außergewöhnlich ansehen muß. Eine Kreatur, die es kaum ein zweites Mal gibt, Mrs. Goldwyn.«
    »Wer ist es?«
    »Doriel!«
    Sarah furchte die Stirn. Während des Telefonats hatte sich dort eine kühle Schicht aus Schweiß gebildet, die sie jetzt sehr genau spürte. Sie wechselte den Hörer in die linke Hand und fragte mit leiser stimme: »Doriel, sagten Sie? Ein ungewöhnlicher Name, wie ich zugeben muß. Den ich aber leider nicht kenne. Ich höre ihn zum erstenmal.«
    »Kann ich mir denken. Aber ich weiß Bescheid. Doriel ist nicht nur ein ungewöhnlicher Name, er ist auch eine ungewöhnliche Person, die ihr Grab auf der Insel fand.«
    »Er ist tot?«
    »Ja und nein.«
    »Erklären Sie mir das.«
    Chadwick hatte seinen Spaß, das war zu hören. »Er ist tot und begraben worden. Vielleicht haben Sie mal davon gehört, daß es Personen gibt, die, wenn sie begraben sind, sich nicht so verhalten wie die normalen Menschen, Mrs. Goldwyn.«
    »Nein, davon habe ich nichts gehört.«
    »Sie können nicht verwesen.«
    »Ach…«
    »Ja, sie liegen in der Erde und verwesen nicht, weil sie von einem Dämon besessen sind. Das ist die Lösung, Mrs. Goldwyn. Auf der Insel lag jemand, dem dies widerfahren ist und der Doriel heißt.«
    Sarah wollte ihre Gedanken nicht wegfließen lassen und fragte deshalb: »Ein Besessener?«
    »In diesem Fall kann man das so nicht sagen. Er ist selbst ein Wunder, denn er ist ein Engel. Deshalb der Name Doriel. Er ist ein toter oder untoter Engel, wen Sie so wollen. Kommen wir der Sache jetzt näher, Mrs. Goldwyn?«
    »Reden Sie weiter, bitte.«
    »Gern. Bleiben wir bei dem untoten Engel. Man hat ihn auf dieser Insel begraben. Ich habe davon erfahren, ich war fasziniert, und ich wollte nicht, daß er in der Erde blieb. Deshalb habe ich drei Männer engagiert, die ihn aus dem Grab holen sollten. Nebenbei gesagt, ich habe von diesen Leuten nichts mehr gehört. Sie sind ebenfalls verschollen und wahrscheinlich tot.«
    »Wer sollte sie denn ermordet haben? Der Engel?«
    »Bestimmt.«
    »Und auch Jane Collins?«
    Chadwick gab keine Antwort. Statt dessen lachte er. »Genau das ist das Problem, Mrs. Goldwyn. Jane Collins ist bestimmt nicht von ihm umgebracht worden.«
    »Woher wissen Sie das so genau?«
    »Weil ich mich damit beschäftigt habe. Sehen Sie, Doriel ist kein normaler Mensch, da sind wir uns einig. Er ist so etwas wie ein Gott. Denken Sie an die Götter der alten Griechen oder Römer. In ihren Geschichten lesen Sie auch, daß die Götter aus dem Olymp gestiegen sind, um sich mit den Menschen zu verbinden. Sie sind Liebschaften mit Ihnen eingegangen, und sie haben sich oft genug in den verschiedensten Gestalten gezeigt. Damit wäre ich beim Thema, Mrs. Goldwyn, denn auch Doriel ist so etwas wie ein Gott, wenn man es streng nimmt. Er will nicht allein bleiben. Er sucht nach Abwechslung. Er ist praktisch herabgestiegen, um sich einen Menschen zu suchen, eine Frau, mit der er sich vergnügen kann. Wissen Sie jetzt, weshalb ich Jane Collins auf meine kleine Insel geschickt habe?«
    Ja, Sarah wußte es. Aber sie konnte noch nicht sprechen, weil ihre Kehle zusaß. Es war zu schlimm, zu unmöglich, einfach nicht zu fassen. Ausgerechnet sie hatte Jane zu diesem Job verholfen und bekam nun die Rechnung präsentiert.
    »Warum sagen Sie nichts?«
    »Sie sind ein Hundesohn, Mr. Chadwick«, flüsterte Sarah. »Ein verdammter Hundesohn, ein Schwein, ein…«
    »Hören Sie auf. Ich mußte es tun. Ich wollte einen Partner, der mir dankbar ist. Und ich wollte in andere Bereiche vorstoßen, die mir bisher verschlossen waren. Ich habe mich jahrelang nur um meine Geschäfte gekümmert. Das werde ich auch weiter tun, aber es ist noch ein Gebiet hinzugekommen. Die Magie, die Mystik. Andere und fremde Welten, die sich mir öffnen können…«
    »Das brauchen Sie mir nicht zu sagen«, unterbrach Sarah den Mann. »Mir geht es um Jane Collins.«
    »Glaube ich Ihnen.«
    »Dann kann ich davon ausgehen, daß sie nicht tot ist und noch lebt. Zwar nicht so, wie man es sich vorstellt, aber immerhin ist sie noch am Leben, Mr. Chadwick.«
    »Ich widerspreche Ihnen nicht. Bin aber Realist genug, um Ihnen zu sagen, daß Sie Ihre junge Freundin vergessen können. Sie steht jetzt auf Doriels Seite.«
    »Und da sind Sie sich sicher?«
    »Absolut. Sie wird sich nicht wehren können,

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