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1021 - Ich jagte den untoten Engel

1021 - Ich jagte den untoten Engel

Titel: 1021 - Ich jagte den untoten Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dessen Kraft unermeßlich zu sein schien.
    Jane lachte. Sie drehte ihm den Kopf zu, während unter ihnen ein weiteres Boot in die Luft flog, dabei aber nicht brannte, sondern in seine Einzelteile zerlegt wurde.
    Die Zunge war da. Sie umwickelte Janes Gesicht, sie rutschte an ihren Lippen entlang, die Jane leicht geöffnet hatte, um das fischartige Ding ebenfalls zu liebkosen.
    Ich ärgerte mich darüber, daß ich mich hatte überwältigen lassen, aber ein derartiger Anblick wie Doriel ihn bot, der lenkte einfach ab. Da war alles andere zweitrangig geworden.
    Jane war mir genommen worden. Ein erstes Ziel hatte der untote Engel erreicht. Ein zweites lag vor ihm. Das war ich, und ich befand mich an Land.
    Er folgte mir.
    Sehr locker schwebte er über den Rest des Wassers hinweg und glitt dem Boden entgegen, auch weiterhin begleitet von diesen grauen und dennoch leicht hellen Blitzen. Das magische Unwetter beschränkte sich ausschließlich auf seine Umgebung, und Doriel schaffte es auch, damit umzugehen.
    Er ordnete die Kräfte ein, die ihm gehorchten. Und wie er damit spielte, das bewies er mir in den nächsten Sekunden, als er seinen Weg am Ufer fortsetzte.
    Die Erde riß auf.
    Dreck, Lehm, Steine, alles mögliche wurde in die Höhe geschleudert und dabei verteilt. Ich mußte schnell in Deckung gehen und sah direkt in meiner Nähe das Haus des Bootsverleihers.
    Geduckt lief ich auf die Tür zu. Der Boden unter mir vibrierte schon. Hinter meinem Rücken klang Janes helles Schreien auf. Wütende und triumphierende Laute, weil sie glaubte, daß mich der nächste Schwall aus Dreck und Steinen erwischte.
    Ich war trotzdem schneller, zerrte die Tür auf und sprang in das Haus hinein. Dann wuchtete ich die Tür wieder zu. Die Ladung klatschte von der anderen Seite dagegen und ließ das Holz erzittern.
    Ich schaute mich um, holte tief Luft, um wenig später festzustellen, daß ich einen Fehler begangen hatte.
    Die Kraft des untoten Engels riß nicht nur den Boden auf oder zerstörte Boote, sie schaffte es auch, Häuser anzugreifen und zu zerstören.
    Der nächste Angriff ließ die Tür nicht nur erzittern, er riß sie sogar aus den Angeln und schleuderte sie in das Haus hinein, genau auf mich zu.
    Ich brachte mich mit einem Sprung zur Seite in Sicherheit, während die Tür gegen die Verkaufstheke prallte und von ihr die Waren abräumte, die dort aufgebaut waren.
    Scheppernd fielen die Dosen, die Näpfe für Würmer und auch einige kleine Fachbücher übereinander. Ein Schwall Dreck, vermischt mit Staub, drang ebenfalls in das Haus. Mir wurde die Sicht genommen, denn die Wolke wälzte sich auf die Theke zu, hinter der ich einen kleinen Schutz gefunden hatte.
    Wenig später riskierte ich einen Blick.
    Noch immer trübte der Staub die Luft. Aber Doriel war zu erkennen. Er hatte sich in der Türöffnung aufgebaut wie ein breitbeinig im Saloon stehender Westernheld. Er brauchte mich nicht zu suchen.
    Er wußte, wo ich war, aber er sah noch nicht mein Kreuz, das ich in der rechten Hand verborgen hielt.
    Bisher hatte ich mich nicht getraut, es zu aktivieren. Nicht weil ich Doriel gegenüber Skrupel gehabt hätte, mir ging es einzig und allein um Jane Collins, die sich in seiner direkten Nähe befand und ihn auch berührte.
    Wenn ich die Kräfte des Lichts und die der Erzengel gegen Doriel schickte, konnte es durchaus sein, daß ich auch Jane etwas antat, weil sie auf der anderen Seite stand.
    Ich mußte eben einen Weg finden, um die beiden zu trennen. Durch Lockung, durch Provokation, wie auch immer, jedenfalls durften sie nicht zusammenbleiben.
    Ich schob mich hinter der Theke hoch. Wir starrten uns an. Noch immer huschten die Blitze um beide herum, nicht mehr so lang, so speerartig und gezackt. Diesmal kleiner. Wie kurz aufzuckende Feuerzungen, die sehr bald wieder erloschen, um dann das Spiel von vorn zu beginnen.
    »Es ist eine Sache zwischen dir und mir, Doriel«, sagte ich. »Laß sie uns austragen. Ohne Jane Collins. Nur wir beide. Ist das auch in deinem Sinne?«
    »Warum, Sinclair?«
    »Wir kämpfen um sie!« Es war schon ein archaischer Vorschlag. So war es schon zu Urzeiten gewesen. Im Prinzip hatte sich wirklich in der Geschichte der Menschheit nicht viel verändert. Die Grundbedürfnisse waren gleich geblieben. Zu ihnen zählte auch der Kampf Mann gegen Mann.
    Er öffnete seinen Mund so weit wie möglich und zerrte ihn dabei auseinander. »Nein, wir werden nicht um sie kämpfen, denn Jane gehört mir sowieso.«
    »Das ist

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