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1021 - Ich jagte den untoten Engel

1021 - Ich jagte den untoten Engel

Titel: 1021 - Ich jagte den untoten Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte es für einen Moment gezuckt. Mehr war nicht geschehen, noch hielt sie sich zurück.
    Wir wartete noch immer auf eine Antwort. Um mich kümmerte sich Lilith nicht. Sie hatte mich wohl registriert, mehr war nicht geschehen, und meine Spannung wuchs von Sekunde zu Sekunde.
    Es roch hier nach einer Auseinandersetzung, nach einem Kampf, denn hier standen sich zwei Gegner in unversöhnlicher Feindschaft gegenüber, obwohl beide aus dem schwarzmagischen Lager stammten.
    »Willst du nicht antworten?« fragte Jane.
    Lilith lächelte. Es sah nicht weich aus, eher kantig, vielleicht auch böse. »Keine Sorge, Jane, ich werde dir schon sagen, weshalb ich hier bin. Ich hasse es, wenn sich andere in meine Angelegenheiten mischen. Ich werde dich nicht Doriel überlassen, denn noch gehörst du zu mir, auch wenn du es nicht wahrhaben willst. Aber etwas steckt in dir, das wie eine kleine Flamme brennt, die so leicht nicht erlöschen wird. Du bist eine Hexe, da kannst du sagen, was du willst. Ich weiß, daß du dich dagegen wehrst, aber du schaffst es nicht, Jane. Du gehörst auf meine Seite, nicht auf die einer Kreatur der Finsternis, die versucht hat, sich den Engeln anzuschließen und es letztendlich nicht schaffte, weil ihn niemand haben wollte. Er hat sich überschätzt. Seine Macht ist nicht so groß, wie er meint. Er hat jemand wie dich gesucht, Jane, und er hat dich mit Hilfe eines Menschen in eine Falle gelockt, die du überhaupt nicht hast erkennen können. Er wollte dich aus einem bestimmten Grund, denn er wußte genau Bescheid über deine noch vorhandenen Hexenkräfte. Du solltest so etwas wie ein Trumpf für ihn sein, Jane. Durch dich wollte er in meine Region hineingelangen. An die Hexen heran. Unseren Kreis infiltrieren, denn er brauchte Verbündete für seine Machtgelüste. Das aber wird ihm nicht gelingen, weil wir seinen Plan schon durchschaut haben. Nicht zuletzt deshalb habe ich mich aufgemacht, um ihn zu stoppen.« Lilith nickte Doriel zu. Sie sprach ihn jetzt direkt an. »So ist es gewesen. Ich werde alles tun, um dich zu vernichten. Ich werde dir nicht die Gelegenheit bieten, in unseren Kreis einzusteigen.«
    Doriel hatte genau zugehört. Ich beobachtete ihn von der Seite her. In seinem flach wirkenden Profil bekam er immer mehr das Aussehen eines Tieres. Ich wußte ja, daß die Kreaturen der Finsternis in ihrer wahren Gestalt völlig anders aussahen. Jetzt war ich gespannt, was er Lilith erwidern würde.
    Zuerst schüttelte er den Kopf. Dann öffnete er seinen Mund. Die Zunge tanzte noch nicht hervor.
    Seine Stimme klang anders, als würde er jedes Wort hervorgurgeln. »Du hast mich erkannt, du hast meine Pläne durchschaut, die ich über lange Jahre hinweg aufgebaut habe. Aber ich sage dir jetzt und hier, daß ich von ihnen nicht loslassen werde. Du hast recht, ich brauche Jane. Sie ist wichtig, und ich werde sie auch weiterhin an meiner Seite haben.«
    Ich konnte es nicht lassen. Mich drängte es, eine Frage zu stellen. »Bist du sicher?«
    Er fuhr nicht zu mir herum. Ich war für ihn nicht mehr existent, aber ich hielt noch immer mein Kreuz fest, und meine Chancen waren gestiegen, denn seine Zunge hatte er kurz zuvor zurückgezogen, so daß ich nicht mehr gefesselt war.
    »Ja, ich bin mir sicher, Sinclair. Es ist für mich egal, ob ich zwei Gegner ausschalte oder nur einen. Ich bin stark genug, um es auch mit mehreren aufzunehmen.«
    Das sollte glauben, wer wollte. Ich nicht. Für mich hatte Doriel die schlechteren Karten.
    Jane tat nichts. Sie schaute nur zu, den sie war in die passive Rolle hineingedrängt worden. Sie würde nicht einmal die Wahl der Entscheidung haben. Beide wollten sie für sich, und wer von ihnen schlimmer war, konnte ich nicht beurteilen.
    »Ich gebe dir noch eine Chance«, sagte Lilith, »aber nur, weil du im Prinzip zu uns gehörst. Du kannst gehen. Verschwinde und kreuze nie mehr meinen Weg. Dann ist alles vergessen. Aber laß Jane Collins zurück. Ich möchte nicht immer wieder betonen, daß sie mir gehört. Überlege es dir, nur nicht zu lange.«
    Der untote Engel hatte es sich überlegt. Ich wußte auch, wie seine Antwort ausfallen würde. Er war stark. Er hatte bisher alles erreicht, was er wollte. Er würde nicht nachgeben, denn Jane Collins sollte ihm den Weg öffnen. Und dieses Tor würde er sich von einer anderen Person nicht schließen lassen.
    »Nein, niemals!«
    Lilith nickte. »Damit habe ich gerechnet!«
    Doriel wollte zeigen, wie mächtig er war. Er setzte dabei

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