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1022 - Der Held von Arxisto

Titel: 1022 - Der Held von Arxisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unsicher.
    „Neben den physikalischen Begleiterscheinungen kommt es auch zu solchen, die hyperphysikalischer Natur sind. Es hat sich gezeigt, daß den Schallschwingungen und den elektromagnetischen Eruptionen Hyperbeben vorausgehen, die unsere empfindlichen technischen Anlagen stören. Lange vor Eintreffen der Masse ist es stets zu Ausfällen auf technischem Gebiet gekommen. Zuletzt waren die Hyperbeben so stark, daß das Computernetz zusammenbrach. Darauf aufbauend könnten wir das Vorwarnsystem einrichten."
    „Das werden wir tun", beschloß Staball. „Was noch?"
    „Es sollte untersucht werden, welcherart die eingetroffene Masse ist und woher sie stammt", erklärte Hillard. „Wenn wir ihren Ursprung herausgefunden haben, können wir der Sache nachgehen und vielleicht auch eruieren, durch welche Umstände sie nach Arxisto gelangt. Ob es sich um Spuren einer kosmischen Katastrophe in einem anderen Kontinuum oder um die Trümmer einer Welt aus dieser Galaxis handelt. Aus dem unmittelbaren Bereich des Arx-Systems gar? Auf der anderen Seite dürfen sich unsere Untersuchungen nicht nur auf den unmittelbaren Bereich des Kontors beziehen. Wir müssen das Phänomen global betrachten. Wo überall auf Arxisto hat es ‚eingeschlagen’?
    Denn eines ist nach den ersten Hochrechnungen klar: Die letzte große Massesendung hat nur zufällig in der Nähe des Kontors eingeschlagen."
    „Und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich dieser Zufall wiederholt und das Zentrum getroffen wird?" erkundigte sich Staball.
    „Diese Wahrscheinlichkeit ist überaus gering ...", begann Hillard, verstummte jedoch, als plötzlich die Warnsirene zu heulen begann.
    Einer der Beobachtungsbildschirme sprang an. Darauf war ein Teil des Raumhafens mit einigen Lagerhallen zu sehen. Im Luftraum darüber kam es zu blitzartigen Leuchterscheinungen, und die ganze Szenerie wackelte wie bei einem Erdbeben. Der Lautsprecher entließ ein anschwellendes orkanartiges Geräusch ...
    Staball war klar, was das zu bedeuten hatte. Dennoch zuckte er unwillkürlich zusammen, als an der Stelle, wo eine der großen Lagerhallen gestanden hatte, plötzlich ein gewaltiger Massebrocken materialisierte, der wie ein überdimensionales Stück Schlacke aussah. Die Lagerhalle barst unter seinem Gewicht und verschwand zur Gänze darunter.
    Es wurde still im Hauptkontor, und in diese Stille drang die schrille Stimme des Blue Catherc. Der Verlademeister des Kontors machte die beruhigende Durchsage, daß die getroffene Lagerhalle leer gewesen und der entstandene Schaden daher relativ gering war und daß keine Lebewesen betroffen waren.
    Germo Hillard war blaß geworden, und er zitterte am ganzen Körper. Er sagte: „Damit dürfte sich die Wahrscheinlichkeit, daß uns so eine Massebombe auf den Kopf fällt, drastisch erhöht haben."
    Auch Arger Staball war der Schreck gehörig in die Glieder gefahren, und Hillards Worte waren nicht gerade dazu angetan, ihn aufzumuntern. Verdammt! Die betroffene Lagerhalle lag nur wenige Kilometer vom Hauptkontor entfernt.
    Jupp Korein rief an und meldete Staball, daß Linde Heafen in seinem Büro warte.
    „Habe ich nicht ausdrücklich gesagt, daß ich mit dieser Vogelscheuche nichts zu schaffen haben möchte!" sagte der Kontorchef ungehalten. Er war sonst die Ruhe selbst, aber wenn er den Namen der Bürgersprecherin nur hörte, da begann er rot zu sehen.
    „Du weißt selbst, wie hartnäckig sie sein kann", erklärte Jupp Korein. „Sie will wissen, was die Kontorführung für die Sicherheit der Bürger zu unternehmen gedenkt. Und sie hat gesagt, daß sie erst geht, wenn sie darauf eine klare Antwort bekommen hat."
    Staball hatte eine scharfe Entgegnung auf der Zunge, aber er verkniff sie sich.
    „Okay", sagte er seufzend. „Du kannst ihr ausrichten, daß sie zur nächsten Lagebesprechung eingeladen wird."
    „Linde Heafen kann wohl sehr lästig sein", sagte Germo Hillard, nachdem Staball geendet hatte.
    „Lästig ist gar kein Ausdruck", meinte Staball.
    Hillard druckste eine Weile herum und fragte dann mit gesenktem Blick: „Und wie ist sie privat? Ich meine, sie kann doch nicht für alle solch ein Schreckgespenst sein. Privat ist sie vielleicht umgänglicher."
    „Das möchte ich gar nicht herausfinden", sagte Staball - und stutzte auf einmal. „Du vielleicht?"
    „Kann sein", sagte Hillard verlegen. „Es gibt da etwas, über das ich mir klar werden möchte. Aber das muß unter uns bleiben."
    Staball versprach es.
     
    *
     
    Linde

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