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1022 - Der Lockvogel

1022 - Der Lockvogel

Titel: 1022 - Der Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hörten sie Geräusche.
    Der Vampir roch ihr Blut. Er würde kommen, und er würde nicht so leicht zu besiegen sein wie Buddy.
    Wenn überhaupt…
    ***
    Es war furchtbar. Mein Kopf war scheinbar um das Doppelte gewachsen. Der Druck nahm auch nicht ab, als ich die Augen öffnete und etwas Helles über mir sah.
    Eine Decke?
    Das schon, aber keine bekannte, denn meine Erinnerung war schnell wieder da. Ich wußte sehr genau, was mit Jane und mit mir geschehen war. Wir waren der Einladung der Polizistin auf ein Glas Wein gefolgt, hatten auch getrunken und dann…
    Blackout – Fadenriß!
    Mein Magen zog sich zusammen. Der Körper verkrampfte sich ebenfalls. Ich wollte es nicht, aber ich stöhnte auf, und das hörte auch Jane Collins.
    »Wieder da, John?«
    »Fast.«
    »Dabei wird es auch bleiben!« Sie sprach sehr langsam, wie jemand, der Schwierigkeiten hat, die richtigen Worte zu finden. »Dieses Weib hat uns gelinkt. Aber nicht nur das. Es hat zumindest mich gefesselt.«
    »Keine Sorge, mich auch.«
    »Und jetzt liegen wir in unserem Range Rover.«
    »Sogar auf dem Rücksitz.«
    »Hast du gesehen, wohin man uns geschafft hat?« erkundigte ich mich.
    »Nein.«
    »Dann versuche ich es mal.«
    Ich wollte mich aufrichten, zumindest ein Stück, um durch das Wagenfenster zu schauen. Ich lag halb auf Jane, zumindest mit den Beinen und war auch zur Seite gedreht.
    Trotzdem war das Hochkommen auch mit gefesselten Händen recht einfach, denn ich konnte mich mit den Füßen in der Lücke zwischen den beiden Sitzreihen abstemmen.
    Mein Blick glitt durch die Fensterscheibe, und ich sah zunächst einmal nichts, da es draußen zu finster war. Die nächtliche Dunkelheit deckte das meiste ab. Ich mußte mich schon sehr anstrengen, um überhaupt etwas erkennen zu können.
    Allmählich klärten sich die Umrisse. Mir war zwar übel, aber es ging mir nicht zu schlecht. Währenddessen bewegte sich Jane hinter mir, wahrscheinlich arbeitete sie daran, ihre Fesseln loszuwerden.
    »Toll«, hörte ich ihre Stimme. »Die Beretta ist auch weg.«
    Meine war ebenfalls verschwunden, aber das brauchte ich ihr nicht erst zu sagen.
    Ich sah ein Haus.
    Düster, ohne Licht. Hinter keinem Fenster schimmerte auch eine noch so schwache Lampe. Der Bau schien innen und auch außen von der Dunkelheit gefressen worden zu sein.
    Aber die Tür war nicht ganz geschlossen. Diese Kathrin mußte das Haus betreten haben. Über den Grund wollte ich nicht länger nachdenken, aber dieses baufällige Gebäude stand sicherlich in einem direkten Zusammenhang mit uns.
    »Siehst du dieses Weib?«
    »Nein.«
    »Schon gut.«
    »Wieso?«
    »Ich meine ja nur. Sie soll möglichst lange wegbleiben, die liebe Kathy. Vielleicht kriege ich die Fesseln los.«
    »Ich frage mich nur, was sie mit uns vorhat und weshalb wir von ihr gefangengenommen worden sind.«
    »Frag dich lieber, war wir unternehmen können, jetzt, wo wir waffenlos sind.«
    »Wir müssen Kathrin schocken.«
    »Wie das?«
    »Ich steige aus.«
    »Und weiter?«
    »Wenn sie zurückkehrt und dich fragt, wo ich stecke, dann sagst du ihr, daß ich geflohen bin.«
    »Wunderbar. Und wo bist du tatsächlich?«
    »In deiner Nähe. Ich krieche unter den Range Rover. So dick bin ich nicht. Sie wird jedenfalls verunsichert sein, und wir haben Zeit gewonnen. Der Cocktail war wohl nicht so stark, wie unsere Freundin es sich gedacht hatte.«
    Bei den letzten Worten hatte ich mich gedreht, um mit den Fingern der gefesselten Hände den Verschluß der Tür ertasten zu können.
    Das war rasch passiert. Ich hielt den Hebel für einen Moment fest, zog ihn dann zu mir heran – und hatte die Tür offen. Mit einem Schulterstoß gab ich ihr den nötigen Schwung, so daß der Weg für mich frei war. Zwar mühsam, weil eben die Hände auf dem Rücken gefesselt waren, aber ich konnte aussteigen.
    »Ich hoffe nur, daß sie mir alles abnimmt«, rief Jane mir noch nach.
    »Verunsichere sie.«
    »Viel Glück.«
    Das konnte ich brauchen. Aber nicht nur ich, auch Jane.
    Die Tür hatte ich aufgestoßen, das Aussteigen klappte auch, dann drückte ich den Wagenschlag mit der Schulter wieder zu und gönnte mir noch einen Blick auf das Haus.
    Dort hatte sich nichts verändert. Der Eingang war nicht geschlossen. Licht schimmerte nicht nach draußen, und ich entdeckte überhaupt keinen Hinweis, daß diese alte Bude bewohnt war. Normal bewohnt. Anderen Zwecken konnte sie schon dienen.
    Dicht vor dem Rover sackte ich zusammen. Ich legte mich auf den feuchten Boden

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