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1022 - Der Lockvogel

1022 - Der Lockvogel

Titel: 1022 - Der Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Größte.«
    »Wir beide müssen es sein!« flüsterte Glenn. »Du hast nur von einem Pflock oder Knoblauch gesprochen, aber ich weiß sehr gut, daß es noch andere Möglichkeiten gibt, um einen Blutsauger zur Hölle zu schicken.«
    »Klar, man kann ihm den Kopf abhacken. Oh, Scheiße, du redest dir da einen Mist zusammen…«
    »Daran habe ich auch nicht gedacht, sondern an Feuer. Verstehst du es? Feuer!«
    Eddie Sheen schwieg, weil er einfach zu überrascht war. »Feuer«, murmelte er dann. Er lachte. »Wieso Feuer…?«
    »Weil wir es haben.«
    »Ach so, mein Feuerzeug.«
    »Volltreffer, Eddie, dein Feuerzeug. Nur eine kleine Flamme, die aber einen höllischen Brand entfachen kann.«
    »O ja, du bist ebenso wahnsinnig wie diese Polizistin. Wie hast du dir das vorgestellt?«
    »Darüber habe ich schon nachgedacht. Ich gebe dir das Feuerzeug zurück und werde mich dem Vampir stellen.«
    »Buddy?«
    »Ja, erst einmal ihm.«
    »Und dann?«
    »Er will Blut. Er will mein Blut, und deshalb wird er mich auch angreifen. Wenn er mich dann gepackt hat, kommst du und zündest seine Klamotten an. Die brennen wie Zunder.«
    »Ob wir das packen?«
    »Verdammt, wir müssen es packen.« Glenn schüttelte Eddie durch. »Wir werden es auch packen. Aber ich will nicht, daß er zubeißt, verstehst du? Du mußt schneller sein.«
    »Gut, gut…«
    »Alles klar?«
    Eddie keuchte nur.
    »Dann nimm das Ding zurück.« Simpson drückte Eddie das Feuerzeug in die Hand. »Noch kein Licht machen«, flüsterte er. »Wir müssen zunächst horchen, wo er steckt.«
    Die beiden blieben still. Niemand von ihnen wußte, ob ein Vampir im Dunkeln sehen konnte. Sie wußten wohl, daß er Menschen roch, besonders deren Blut, und in ihren Adern pulsierte nun der Lebenssaft, der den Untoten locken.
    Sie hörten ihn auch. Er hielt sich noch immer ungefähr dort auf, wo sie ihn gesehen hatten. Aus dieser Richtung erreichten sie die Geräusche. Sie waren weder lauter noch leiser geworden, aber sie bekamen genau das Tappen mit, als er sich bewegte. Er war noch etwas unsicher, denn die Geräusche kamen nicht direkt auf sie zu. Es hörte sich so an, als wollte der Untote einen kleinen Bogen schlagen.
    »So«, flüsterte Glenn Simpson. »Und jetzt mach mal Licht. Danach tust du, was ich dir gesagt habe.«
    »Ja.«
    Sehr optimistisch hatte die Antwort nicht geklungen, aber das hatte Glenn auch nicht erwartet. Er mußte Eddie als Partner akzeptieren, ihm blieb keine Wahl. Daß sein Plan Schwächen hatte und sie leicht beide dabei draufgehen konnten, war ihm schon klar, aber anders ging es eben nicht. Risiko, Wagnis – und vielleicht der Sieg.
    Die Flamme stand. Sie flackerte nur deshalb, weil auch die Hand des Mannes zitterte. Bisher hatten sie Buddy noch als einen relativ schwachen Umriß gesehen. Das änderte sich, denn er war tatsächlich näher an sie herangekommen.
    Er hatte sie gerochen, gespürt, erschnüffelt, und er wollte ihr Blut – unbedingt.
    So ging er steif und zugleich schaukelnd auf die beiden Männer zu. Er war staubig, sein Gesicht zeigte eine Leichenblässe und eine aschige Farbe zugleich. Die Arme hatte er angewinkelt und hielt sie dann leicht nach vorn gestreckt. Die Hände waren gespreizt. Finger bewegten sich zitternd und wurden vom Widerschein der Flammen umtanzt. Schatten huschten wie dunkle Geister über den Boden hinweg, bewegten sich und krochen dünner an den Wänden hoch.
    »Ich gehe ihm jetzt entgegen!« flüsterte Glenn Simpson.
    »Gut, tu das.«
    Simpson ging langsam. Schritt für Schritt. Vorsichtig setzte er sein Füße auf. Sein Gesicht war dabei genau auf Buddy gerichtet, der seinen Mund weit geöffnet hatte und schon seine beiden Hauer präsentierte, die er in die Haut des Halses schlagen wollte.
    Simpson mußte mit dieser neuen Lage erst einmal fertig werden.
    Es war der nackte Wahnsinn. So etwas hatte er sich vor eine Woche nicht einmal vorstellen können, aber vor ihm stand tatsächlich ein echter Vampir und kein Karnevalsscherz.
    Und der wollte ihn.
    Bisher war er langsam gegangen, aber der frische Blutgeruch trieb ihn stärker an. Simpson wunderte sich, wie schnell er plötzlich war, als hätte man seine Knochen frisch eingeölt, und mit scharfer, halblauter Stimme flüsterte er Sheen zu.
    »Paß nur gut auf, Eddie, sonst will ich später auch noch dein Blut!«
    »Ja, schon gut.«
    Die Antwort bekam Glenn kaum mit. Er war so nahe an den Blutsauger herangekommen, daß dieser ihn erwischen konnte. Buddy warf sich ihm

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