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1024 - Zeitmüll

Titel: 1024 - Zeitmüll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde.
    Das Fremde in ihm wurde wieder mächtiger.
    Icho horchte in sich hinein.
    Vernahm er nicht ein spöttisches Gelächter?
    Wollte ihm die unbekannte Macht zu verstehen geben, daß all seine Anstrengungen vergeblich waren?
    Er ließ sich auf die Laufbeine herabfallen und verharrte sekundenlang auf der Stelle.
    Ein gezackter Felsbrocken mit einem Durchmesser von etwa zehn Metern stürzte aus den Wolken herab und schlug auf seinen Rücken. Er zerbarst in mehrere Teile, ohne den Haluter zu verletzen. Doch Icho hatte gemerkt, was geschehen war. Schmerzhafte Erschütterungen durchliefen seinen Körper.
    Brüllend richtete er sich auf.
    Er konnte nicht mehr unterscheiden, woher die Angriffe gegen ihn kamen. Versuchte die fremde Macht, ihn zu zerstören? Wollte sie ihn nicht nur geistig, sondern auch körperlich vernichten?
    Er warf sich herum und rannte davon.
    Mühelos übersprang er Felsbarrieren, schnellte sich von Gesteinsbrocken zu Gesteinsbrocken und überwand Schuttgräben von mehr als zwanzig Metern Breite, ohne sich sonderlich anzustrengen.
    Die Energiefeldkuppel mit der Pyramide darunter blieb weiter und weiter hinter ihm zurück.
    Icho stürmte auf das Hochplateau, das sich über dem Fluß erhob.
    Wieder tauchte der Gedanke an das DEPOT in ihm auf. Der Haluter erfaßte, daß er in die falsche Richtung lief, aber er wollte nicht umkehren. Er suchte die Freiheit, und er glaubte, sie finden zu können.
     
    *
     
    Als es schon so aussah, als werde Kyrr von dem Energiefeuer aus mehreren Kanonen erfaßt, verschwand das Kugelwesen plötzlich in einer Nische.
    „Wir müssen irgend etwas tun", sagte Tom Barrett. „Wir müssen ihm helfen."
    Er hob das Energiestrahlgewehr, doch Anny Vorscheyn drückte es sogleich wieder herunter.
    „Untersteh dich, auf den Roboter zu schießen", warnte sie ihn. „Das würde uns alle das Leben kosten."
    Die beiden Frauen und der Jäger hatten sich in eine Bodenspalte zurückgezogen, von der aus sie den Kampf beobachten konnten.
    Etwa zehn Meter von der Stelle entfernt, an der Kyrr in den Roboter eingedrungen war, platzte die Metallhaut der Maschine explosionsartig auf, und das Kugelwesen kroch aus der entstandenen Öffnung heraus. Es. schwang sich auf eine Art Sims und eilte darauf entlang.
    Wiederum versuchte der Roboter, ihn mit einem seiner vielen Greif arme zu packen, und er kam ihm mehrfach bedrohlich nahe. Kyrr dachte gar nicht daran, der Gefahr ständig auszuweichen. Nachdem er den Greifern einige Male entgangen war, schlug er mit der Axt auf eine riesige Stahlhand ein, daß die Funken flogen, erreichte sonst jedoch nichts damit.
    Als es schien, als sei er unwiderruflich verloren, schnellte er sich mehrere Meter senkrecht in die Höhe, hangelte sich an einem schimmernden Gitter entlang, raste dann über eine Art Treppe schräg in die Höhe und wirbelte überraschend herum, als er in die Fänge des Greifers zu geraten drohte, der ihm gefolgt war. Die Axt flog blitzend durch die Luft, prallte gegen die Kamera über den Stahlfingern und zertrümmerte sie. Sofort darauf wechselte er seine Position und sprang mit einem Satz über fast zehn Meter hinweg zu einem antennenartigen Gebilde. Es brach unter seiner Last ab, und Anny Vorscheyn schrie entsetzt auf, als er etwa zehn Meter tief stürzte.
    Kyrr breitete seine Tentakel aus, verfehlte mit dem einen den Projektor eines Energiestrahlers, konnte das Ende des anderen jedoch um das Gelenk einer Radarantenne schlingen. Er fiel einige Meter weiter in die Tiefe, wobei sich der Tentakel beängstigend streckte, so daß es schon so aussah, als ob er zerreißen würde. Dann aber warf ihn der Schwung in weitem Bogen um die Antenne herum. Er beschleunigte und warf sich wieder in die Höhe. Spielerisch leicht löste er sich von der Antenne, flog einige Meter weit frei durch die Luft und landete dann hinter dem Greifwerkzeug auf dem Arm des Roboters.
    Triumphierend streckte er die Tentakel in die Höhe.
    „Hast du aufgepaßt, Kique?" schrie er. „Schreibe das auf. Vergiß es nicht."
    Sein humanoider Sekretär griff sich stöhnend an die Stirn und beklagte den Leichtsinn seines Herrn.
    „Das kostet mich zuviel Nerven", jammerte er. „Wenn alles vorbei ist, und ich sollte es überleben, werde ich nur noch ein zitternder, zahnloser Greis sein."
    Kyrr schien keine Furcht zu kennen. Er kletterte über den Greifer hinweg und sprang erneut zum Rumpf des Roboters hinüber, da er wußte, daß die Fernsehkamera ihn nun nicht mehr erfassen konnte.

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