1025 - Planet der Spiele
luxuriös ausgestattet, nicht zu vergleichen mit jenen Quartieren, die sie bisher bewohnt hatten. Es gab darin weiche, mit Fellen bedeckte Sessel, in denen man sich geborgen fühlen konnte. In Schalen und Töpfen wuchsen Pflanzen, so dicht und üppig, als hätte man sie direkt aus dem Dschungel hierher geholt. Der Boden war weich und federnd. Es gab Dutzende von Lampen. Wenn man sie alle abschaltete, blieb dennoch ein Licht erhalten, wie von einem glimmenden Feuer, das in der Mitte des Raumes brannte.
Sie sahen sich um, und ihre Instinkte sagten ihnen, daß sie sich hier wohl zu fühlen hatten. Ihr Verstand hatte dagegen allerdings einiges einzuwenden.
Surfo Mallagan überwand als erster das Stadium der Verwunderung. Er drehte sich um.
Cylam stand immer noch an der Tür.
„Mir scheint, man hält uns für Wilde!" sagte Mallagan. „Was soll das alles?"
Cylam lächelte auf seine wölfische Weise.
„Man will nur, daß ihr euch wohl fühlt", sagte er nüchtern.
„Du hast uns hier erwartet, nicht wahr?" fragte Brether Faddon schnell.
„Ja. Es ist das Haus der Kämpfer. Ich habe damit gerechnet, daß man euch so einstufen würde. Es gab eigentlich gar keine andere Wahl - wenigstens nicht für die Offiziellen."
„Wer steckt dahinter?"
Cylam hob in einer erstaunlich menschlich wirkenden Weise die Schultern.
„Es sind Kranen", sagte er gedehnt. „Aber sie befolgen nur Befehle."
„Wessen Befehle?"
„Das weiß ich auch nicht so genau. Die fünfzigste Lugosiade findet unter der Schirmherrschaft von Herzog Gu statt. Er wird übrigens herkommen, der Eröffnung beiwohnen und die Spiele beobachten. Man darf den Herzog aber sicher nicht für alles verantwortlich machen, was hier geschieht."
„Auf jeden Fall dürfte nun feststehen, daß wir tatsächlich an diesen Spielen teilnehmen müssen", murmelte Mallagan.
„Wart ihr darüber im Zweifel?"
„Nun, Carzykos hat es noch vor weniger als einer Stunde heftig bestritten."
„Ist das der Tart, der euch am Raumhafen begrüßt hat?"
„Ja."
„Carzykos weiß nicht viel."
„Im Gegensatz zu dir, wie mir scheint."
Der Krane lachte.
„Ich bin nur ein einfacher Teilnehmer", behauptete er. „Aber ich habe gelernt, meinen Verstand zu gebrauchen."
„Man hätte uns wenigstens fragen können, ob wir einverstanden sind", bemerkte Scoutie. „Abgesehen davon wissen wir nicht einmal, was wir bei der Lugosiade tun sollen.
Kannst du es uns verraten?"
„Es ist eine große Ehre, wenn man zur Teilnahme berufen wird", erklärte Cylam ernst.
„Viele Bewohner des Herzogtums würden ihr gesamtes Hab und Gut hingeben, wenn sie dafür mit euch tauschen dürften. Was das andere betrifft - ihr müßt selbst bestimmen, welche Rolle ihr spielen wollt. Niemand wird euch in dieser Beziehung Vorschriften machen."
„Außer unseren Gegnern."
„Habt ihr Gegner?"
„So habe ich es nicht gemeint", wehrte Scoutie ab. „Aber da die Lugosiade ein Wettbewerb ist, wird es doch Wesen geben, gegen die wir anzutreten haben!"
Cylam lächelte und schüttelte seine Mähne.
„Nein", sagte er. „Es gibt keine Gegner. Ihr braucht gegen niemanden anzutreten. Ihr seid nicht einmal gezwungen, euer Bestes zu geben, denn die Chance dafür, daß ihr als Teilnehmer an dem Spiel ausgewählt werdet, ist sehr gering, und wenn ihr es nicht schafft, wird niemand euch einen Vorwurf daraus machen."
„Dann können wir also das Ganze ebenso gut als einen amüsanten Urlaub betrachten, wie?" fragte Brether Faddon sarkastisch.
Cylam legte den Kopf schräg und musterte den Betschiden nachdenklich.
„Theoretisch könntet ihr das tun", stimmte er zu. „Aber ihr werdet es nicht fertig bringen."
„Ach nein. Bist du dir da ganz sicher?"
„Ja, das bin ich."
Der Krane drehte sich um und ging davon.
„Ein imponierender Bursche", murmelte Scoutie und schloß die Tür. „Aber irgendwie ist er mir unheimlich."
„Dabei hast du noch gar nicht gesehen, wie schnell er sein kann", sagte Brether Faddon.
„Ich hätte so etwas niemals für möglich gehalten."
„Vielleicht ist er ein Jäger", sagte Mallagan plötzlich.
„Du meinst, einer, der nach Trägern von Doppel-Spoodies fahndet?" fragte Scoutie erschrocken.
Sie sahen sich schweigend an.
Brether Faddon besaß genug Geistesgegenwart, um das Schweigen endlich zu brechen, in dem er bemerkte: „Was immer er sein mag - was geht uns das an? Ich möchte wissen, wo Carzykos bleibt.
Er wollte uns doch die Stadt zeigen!"
Aber der Tart ließ sich an diesem
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