1025 - Planet der Spiele
Besonderes für euch. Ihr habt die Erlaubnis, Doevelynk zu besuchen."
„Was für ein Zufall!" murmelte Scoutie vor sich hin und sah sich nach Cylam und Wyskynen um. Aber die beiden waren nirgends zu erblicken. „Wann soll es losgehen?"
„Jetzt, sofort. Der Schweber wartet."
„Dann wollen wir den großen Meister nicht warten lassen", entschied Surfo Mallagan und traf Anstalten, an Carzykos vorbeizugehen. Scoutie hielt ihn am Ärmel fest.
„Sollten wir nicht lieber unseren Freunden Bescheid sagen?" raunte sie ihm zu.
„Unsinn", erwiderte Mallagan ebenso leise. „Was soll denn schon passieren? Außerdem sind wir schließlich mit Carzykos unterwegs."
Scoutie gab widerstrebend nach. Auch wenn sie die beiden ebenfalls für übervorsichtig hielt, wäre es ihr doch angenehmer gewesen, kurz mit ihnen sprechen zu können, bevor sie mit Carzykos davonfuhren. Es war immerhin ein recht seltsamer Zufall, daß Garayn sie eben erst auf Doevelynk aufmerksam gemacht hatte und nun Carzykos ihnen einen Besuch bei diesem Tart anbot.
Aber da ihre Freunde ohne Zögern losgingen und Cylam und Wyskynen sich noch immer nicht blicken ließen, folgte sie ihren Freunden.
Die Fahrt dauerte ziemlich lange. Auf Hochstraßen, die sich wie silberne Bänder zwischen den Dächern weitläufiger Paläste und schlanken Türmen hindurchwand, rasten sie parallel zu den schneebedeckten Bergen fast bis ans andere Ende der Stadt.
Carzykos war an diesem Morgen alle andere als gesprächig. Fast ununterbrochen flüsterte er Spielanweisungen in ein Mikrophon. Für seine Schützlinge hatte er daher kaum Zeit und erst recht kein Interesse. Die Betschiden hielten sich dafür an einigen Paketen mit Obst und Fleisch schadlos, die sie im hinteren Teil des Fahrzeugs aufstöberten.
„Vermutlich ist das sein Frühstück", meinte Brether Faddon und deutete auf Carzykos.
Der Tart achtete nicht auf das, was hinter ihm vorging.
„Und wenn schon", murmelte Mallagan. „Er braucht es jetzt nicht. Wir dagegen haben heute noch nichts gegessen."
So holten sie das entgangene Frühstück nach und vertilgten Carzykos' Vorräte, bis der Schweber endlich vor einem riesigen Palast anhielt. „Beim Geist der SOL!" stieß Brether Faddon überrascht hervor. „Was für ein Anblick!"
Dieser Ausruf war zweifellos berechtigt.
Daß die Tarts vom Martha-Martha-Spiel besessen waren, wußten die Betschiden schon seit langem. Die Echsenwesen galten außerdem als gefühlsarm, und das traf sicher die Wahrheit. Nur wenn es um ihr geliebtes Spiel ging, gerieten sie in Begeisterung. Daß sie aber sogar imstande waren, aus dem Martha-Martha eine wahre Orgie zu machen, war den drei Jägern neu.
Die Tarts an Bord der Raumschiffe hatten Martha-Martha auf kleinen Tafeln gespielt.
Hier und da hatten die Betschiden auch bereits größere, zum Teil sehr kunstvoll gestaltete Spielfelder gesehen. Hier aber schien es, als wären sowohl der Palast, als auch der dazugehörige Park eine einzige riesige Martha-Martha-Fläche. Alles - Blumenrabatten, Grasflächen, Wege, Teiche und Lauben - war in irgendeiner Weise in dieses Spielfeld eingegliedert. Die einzelnen Bestandteile dieses Feldes bildeten Quadrate, die einerseits zu einem übergeordneten Feld gehörten, andererseits aber auch selbst wiederum in Quadrate unterteilt waren, von denen mitunter jedes einzelne ebenfalls eine Spielfläche für sich war. Das Dach, die Balkone und Terrassen und die Mauern des Palasts waren keine Ausnahme. Auch sie bildeten Teile des Spieles. Projektoren warfen die Abbilder von Spielfiguren auf die karierten Mauerflächen, und an den Projektoren saßen Tarts, die voller Verzückung die Züge ihrer Gegner verfolgten und dann darauf zu reagieren versuchten. In den großen Quadraten im Park dagegen bildeten die Tarts vielfach selbst die Figuren in dem großen Spiel und bewegte sich von einem Kästchen zum anderen, nach Anweisungen, die über Funkgeräte gegeben wurden.
Allmählich fiel den Betschiden, denen beim Anblick dieses gigantischen Super-Martha-Marthas regelrecht schwindelig und obendrein kariert vor den Augen wurde, auf, daß jedes Spiel von nur einem Spieler bestritten wurde. Zumindest sah man von dessen Gegner nichts.
„Könntest du dich nicht für einen Augenblick von diesem Unsinn losreißen und uns sagen, was hier eigentlich vorgeht?" fuhr Brether Faddon Carzykos an, als der Tart keine Anstalten traf, irgend etwas zu erklären.
Carzykos ließ sein Mikrophon sinken und blickte den Betschiden
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